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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Auch Selbstorganisation folgt Regeln

Selbstorganisation mag für viele Führungskräfte ein Schreckgespenst sein, wenn sie hinter dem Prinzip vor allem eine subtilere Form der Anarchie vermuten. Ein Beitrag in der FAZ zeigt, dass auch agile Führung nicht auf Regeln verzichtet - sie setzt allerdings andere und schafft andere Umgebungen als hierarchische Führung. Autorität wird dann zum Beispiel "verteilt" und liegt in einzelnen Fragen bei denjenigen, die die momentane Kompetenz im jeweiligen Kontext haben. Transparenz ersetzt Kontrolle, mit dem Hintergedanken, dass alles, was in die gemeinsame Sichtbarkeit kommt, auch in diesem größeren Rahmen ausbalanciert wird. Außerdem lebe Selbstorganisation von "evolutionärem Lernen". Statt langfristiger Prognosen und festgezurrter Routinen wird jede Arbeitserfahrung zum Input für einen Lernprozess und entwickelt so die Fähigkeiten innerhalb des Arbeitssystems weiter. Dann spielt noch der Zweck der Organisation eine wesentliche Rolle. Damit meinen die Vertreter des Ansatzes nicht unbedingt Börsenwerte oder Bilanzen, sondern auch den Sinn, den ein Unternehmen stiftet. Und dieser Sinn entsteht auch im kollektiven Aushandeln. In der Gesamtschau wird deutlich, wie viel Selbstorganisation dem Einzelnen und dem System im Ganzen abverlangt. Wo die frühere Top-Down-Führung vor allem durch starre Regeln und nicht selten Verordnungen geprägt und auch gehalten ist, setzt Agilität sehr viel mehr gelebte und intrinsisch gewachsene Verantwortlichkeit voraus. Allein diese Voraussetzung zu schaffen, ist schon ein Projekt für sich.
Selbstorganisation braucht klare Regeln, FAZ 16.7.18

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