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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Abhängigkeits-Krise - warum Firmen allein nicht das Problem sind

In den USA werden diverse Pharmahersteller zur Zeit von allen Seiten angegangen und mit Prozessen überzogen. Hintergrund ist die so genannte Opioid-Krise, der schon mehr als 400.000 Todesfälle zugerechnet werden. Es gab in den letzten Jahren schon zahlreiche Medienberichte, die aufzeigten, wie rasant in den USA der Verbrauch an süchtig machenden Schmerzmitteln in der jüngsten Vergangenheit angestiegen ist. Den Unternehmen wird nun unter anderem zu aggressives Marketing für ihre Produkte vorgehalten. Das mag zutreffend sein. Und auch Ärzten, die leichtfertig oder zu lange solche Medikamente verschreiben, mag man berechtigterweise Vorwürfe machen. Aber die eigentlichen Probleme dürften viel, viel tiefer liegen. In Kulturen, in denen die eigene Leistungsfähigkeit heutzutage nahezu das wichtigste Gut ist, unternehmen Menschen eben alles ihnen Mögliche, um ihre Arbeitsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Auch, weil sie im Kontext maroder Gesundheitssysteme oft glauben, keine andere Wahl zu haben. Längerfristige Therapien, die viel Zeit benötigen, und Phasen der Regeneration, sind unter den Vorzeichen der Leistungskultur kaum vorgesehen. Firmen für die von ihnen mitversursachten Schäden - den Verlust vieler, vieler Menschenleben - haftbar zu machen, ist eine, notwendige, Sache. Aber was wirklich notwendig wäre, ist ein kultureller Wandel, der jenen, die Hilfe brauchen, diese auch zukommen lässt - und zwar nicht allein in Tablettenform.
Die große Abrechnung, spiegel.de 16.9.19

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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