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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Tag: Wissenschaft

Die Neurowissenschaften haben uns in den letzten Jahren manche Einsichten darüber vermittelt, wie unser Gehirn funktioniert und demzufolge wie wir als Menschen ticken. Unheimlich muss uns das nicht sein, denn die Gehirnscanner können zwar in sehr konkreten Fragestellungen durchaus neue Erkenntnisse liefern, aber uns wirklich durchleuchten können sie (noch) nicht. "Unsere Hirnaktivität kann viel über unsere Gedanken verraten. Egal ob wir glücklich oder traurig sind oder uns für Kaffee oder ...

Seit Monaten wird darüber diskutiert und untersucht, wie sich spirituelle Haltungen auf den Umgang mit der Pandemie auswirken. Auf der ganz praktischen Ebene zeigen viele Studien, dass Meditation natürlich dabei helfen kann, mit all den Krisenerfahrungen besser zurechtzukommen. Doch wie sieht es mit dem Geist aus, mit dem Denken? Die Deutsche Welle hat in einem Beitrag verschiedene Studien betrachtet, die teils unschöne Nebenwirkungen spiritueller Bezüge veranschaulichen. So zitiert der Artikel ...

In Balance bleiben im Home Office zwischen Zoom-Konferenzen und Kinderbetreuung? Nicht die Nerven verlieren in Wochen des Lockdowns? In der Pandemie wurde Achtsamkeit von vielen Medien geradezu als Geheimwaffe gepriesen. Und auch immer mehr Unternehmen springen auf diesen Zug auf, denn das Versprechen von konzentrierteren, kreativeren und dabei auch noch gesünderen Beschäftigten ist einfach zu verführerisch. Aber wie tragfähig ist dieser Hype wirklich? Im Kontext des Kongresses Meditation & ...

Die ökonomische Lehre prägt sehr wesentlich unsere Gesellschaft, denn viele unserer Lebenszusammenhänge sind von wirtschaftlichen Aspekten durchdrungen. Doch wie unabhängig ist die Forschung, die auf viele Dimensionen unseres Alltags wirkt? Und welchem Selbstverständnis folgen die Forschenden? Der Verein für Socialpolitik, ein Zusammenschluss von 4.000 Ökonomen, hat sich nun neue Verhaltensregeln gegeben. Richteten sich die bereits bestehenden Regeln vor allem auf das wissenschaftliche Arbeiten ...

Wie wichtig gesunde Ernährung ist, ist allseits bekannt. Und die Politik müht sich ja auch irgendwie, schädliche Nahrungsmittel von uns möglichst fernzuhalten. Allerdings scheinen diese Bemühungen nur mäßig zu sein, wie eine Studie der LMU München und des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie nahelegt. Die Wissenschaftler untersuchten 43 Länder im Hinblick auf den sogenannten Food Environment Policy Index (Food-EPI). Der Index bildet die politischen Rahmenbedingungen im ...

Was die Sinnforscherin Tatjana Schnell in ihren Studien herausgefunden hat, sollte Arbeitgeber, die auf eine besondere Leistungskultur pochen, zum Aufhorchen bringen. Und könnte Beschäftigten, die, obwohl sie erfolgreich sind im Job, unter einer Sinnkrise leiden, so manches erklären. Schnell hat nämlich in verschiedenen Studien belegt, dass Leistung "kein super Sinngeber" ist. Im Interview mit Psychologie heute erklärt sie auch, warum: "Vermutlich weil Leistung relativ external ...

Achtsamkeit ist heute vielen Menschen ein geläufiger Begriff, selbst wenn sie noch keine praktischen Erfahrungen damit haben. Der Boom der letzten zehn Jahre ist nicht zuletzt wissenschaftlich fundierten Angeboten zu verdanken, die eine Brücke geschlagen zwischen den modernen Ambitionen im Hinblick auf die Wirksamkeit von Meditation und der Möglichkeit, entsprechende Angebote sinnvoll in praktischen Kontexten zu verankern. Zu den Vorreitern dieser Bewegung gehört auch Andreas de Bruin, der 2010 ...

Was wir essen, hat Folgen - nicht nur für uns persönlich, sondern für die Gesellschaft im Ganzen. Der Ethikrat hat sich mit der Frage beschäftigt, wer für eine gesunde Ernährung verantwortlich ist, und dabei den Philosophen Thomas Mohrs auf seiner Jahressitzung zu Wort kommen lassen. Er findet, das Thema "Public Health" müsse mit all seinen demokratiepolitischen Grundsatzfragen betrachtet werden. So verweist er etwa auf die hohen Kosten im Gesundheitswesen, die aus Mangel- und Fehlernährung ...

Nachdem die Klimakrise nun auf der politischen Agenda wieder ein Stück nach vorne gerückt ist, wird es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sich die Ambitionen, die Klimaneutralität zu erreichen, in Gesetzen und Verboten niederschlagen. Doch wie für all die vielen konkreten Lebensbereiche, um die es hier geht, geeignete Regelungen finden? Der Klimaforscher Anders Levermann macht in einem Interview mit der Zeit einen interessanten Vorschlag, der durch Einfachheit überzeugt. Warum nicht einfach ...

Wie wichtig die fürsorgliche Tätigkeiten sind, wurde in der Pandemie mehr als deutlich. Vom System der Wirtschaft wird dieser Bereich jedoch nach wie vor gezielt ausgeklammert. Der Forscher Hans Rusinek, der an der Universität St. Gallen am Institut für Wirtschaftsethik zu Sinn und Arbeit promoviert, bezeichnet den vorherrschenden Wirtschaftsbegriff als "kryptonormativ", was so viel bedeutet wie: Er vermittelt Dinge, die als normal gelten, beispielsweise all die harten Fakten des Business, ...

Auf den ersten Blick scheinen wir wirtschaftlich vergleichsweise gut durch die aktuelle Krise zu kommen. Doch gerade an den Rändern der Erwerbsgesellschaft bei Menschen mit ohnehin schon niedrigem Arbeitseinkommen wird es bereits eng. "In der Corona-Krise waren diejenigen in den unteren Einkommensgruppen häufiger von Einkommensverlusten betroffen. Dafür gibt es mehrere Faktoren: Viele geringfügige Beschäftigungen sind in der Pandemie weggebrochen. Andere Geringverdiener arbeiten in Branchen ...

Immer wieder wird darüber diskutiert, wie sehr unsere Lebenswelten inzwischen von Algorithmen geformt werden. Fast alle Technologien, die wir nutzen, basieren in ihren Prozessen auf Vorannahmen über die Welt, die von den technischen Routinen gemäß der Logik ihrer Programmierer auf zu lösende Probleme angewendet werden. Dabei gerät leicht aus dem Blick, dass die so genannte künstliche Intelligenz, selbst wenn sie über Mechanismen des Selbstlernens verfügt, niemals autonom ist. Am Anfang steht immer ...

Mögliche Risiken für unser Leben angemessen zu bewerten, fällt den meisten Menschen schwer. Gerade in der Pandemie zeigt sich, wie groß die Spannweite zwischen Ignoranz und übertriebener Panik leicht werden kann. Das liegt wohl auch daran, dass Risiken bei uns vor allem emotional ankommen, als gefühlte Bedrohung. Doch Angst (oder ihre Abwesenheit) sagt wenig über die tatsächliche Gefahrenlage. "Vielen Menschen mangelt es leider an Risikokompetenz, weil unsere Bildungspolitik das nicht vorsieht", ...

Der Meditations-Trend wirft immer wieder auch die Frage auf, ob es sich dabei nicht einfach um eine Beruhigungspille handelt. Achtsamkeit als Methode, unter unzureichenden Bedingungen dennoch immer weiter funktionieren zu können. In einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv wirft der Meditationsforscher Ulrich Ott deshalb auch einen Blick auf die tiefere und befreiende Wirkung von Meditation. Er sagt: "Die Menschen merken dann aber, dass mehr hinter Meditation steckt, dass sie ein ganzes ...

Die mit den Lockdowns verbundene Isolation der Menschen hat in den vergangenen Monaten bereits viele Psychologen auf den Plan gerufen. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Noreena Hertz geht in ihrer Betrachtung von Einsamkeit und ihren Folgen noch weiter - für sie liegt auf der Hand, dass dies auch ein politisches Thema ist, das so noch viel zu selten wahrgenommen wird. So zeige sich in Studien in Ländern wie den USA, Frankreich oder auch den Niederlanden, dass Rechtspopulisten unter Menschen, die ...

Wie sehr wünschen sich nicht die meisten Menschen, einmal Zeit zu haben. Doch unter den Vorzeichen der Pandemie, die uns mit all ihren äußeren Beschränkungen mehr innere Freiräume gibt, kippt dieser Wunsch leicht ins Gegenteil. Dann führt freie Zeit vor allem zu einem - zu Langeweile. Das Wissenschaftsportal Spektrum hat dem Thema einen großen wissenschaftlichen Artikel gewidmet, der die Frage, wann wir uns langweilen und wann dies vielleicht schädlich sein könnte, durchdringt. "Langeweile ...

Gesunde Ernährung hat für viele Menschen einen hohen Stellenwert. Und wahrscheinlich genau so viele kümmert es nicht, was sie essen. Dank der Wissenschaft entstehen immer wieder neue Trends, die uns sagen, was auf den Teller kommen sollte und was besser nicht. Der Molekularphysiker Thomas Vilgis betrachtet all die Ernährungsempfehlungen, die aus wissenschaftlichen Studien abgeleitet werden, eher skeptisch. Im Interview mit der taz sagt er: "Aus naturwissenschaftlicher Sicht lässt sich gesundes ...

Die Pandemie hat viele Fragen aufgeworfen, in welcher Beziehung Wissenschaft und Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zueinander stehen. Für Maja Göpel, Wissenschaftliche Direktorin des Hamburger Thinktanks The New Institute, zeigt sich seit einigen Monaten immer mehr, dass diese verschiedenen Akteure verstärkt darüber nachdenken, "welche Kooperationen es zwischen Unternehmen und Gesellschaft und Politik braucht, damit nachhaltiges Wirtschaften zu einer neuen Normalität werden kann". ...

Als ich letzte Woche bei meiner Friseurin war, wurde mir deutlich, wie stark die Corona-Krise auf unsere alltäglichen Gewohnheiten durchschlägt. Sie klagte über einen Umsatzeinbruch von rund 30 Prozent - weil die Leute weniger ausgehen, weniger Feste feiern und es irgendwie kaum noch Anlässe gibt, die dazu animieren, sich aufzuhübschen. Ich trage weiterhin treu zu ihrem Umsatz bei, weil ich es einfach nicht leiden kann, wenn meine praktische Kurzhaarfrisur beginnt, ein Eigenleben zu führen ... ...

Die Verwirrung oder gar Wut, die viele Menschen angesichts immer unübersichtlicher werdender Corona-Regeln verspüren, ist womöglich gar nicht nur der aktuellen Krise und dem mit ihr verbundenen Kontrollverlust über das eigene Leben geschuldet. In einem Interview mit dem Handelsblatt verdeutlicht der Soziologe Armin Nassehi, dass im Ringen um vermeintliche Lösungen vielmehr die unterschiedlichen Logiken der Subsysteme, die unsere Gesellschaft ausmachen, darunter Politik, Wirtschaft, Wissenschaft ...

Diversity rockt, könnte man sagen, wenn man sich die verschiedenen Studien ansieht, die erforschen, was die Leistungsfähigkeit von heterogenen Arbeitnehmerschaften von der eher uniformer Belegschaften unterscheidet. Laut McKinsey beispielsweise erhöht sich die Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlicher Profitabilität um 25 Prozent, wenn ein Unternehmen eher divers aufgestellt ist. Und die Boston Consulting Group hat festgestellt, dass in Unternehmen mit diversen Team 45 Prozent des Umsatzes durch ...

Der Klimawandel wird nicht nur unsere Lebensumstände in deutlichem Maße verändern, sondern - beispielsweise durch Dürre- oder Unwetterkatastrophen - auch mehr und mehr Menschenleben kosten. Es sind Zusammenhänge, die wir gerne ausblenden. Das erklärt vielleicht auch, warum wir schon heute recht unempfindlich sind, wenn es darum geht, die gegenwärtigen Auswirkungen unseres Lebensstils und seine Folgen anzuerkennen und daraus Konsequenzen zu ziehen. Eine Untersuchung der Europäischen Umweltagentur ...

"Wir müssen die Wirtschaft von der Krise her neu denken", fordert der Wirtschaftswissenschaftler Lars Hochmann in einem Beitrag für Capital. Und er kritisiert, wie sich sein Fach über lange Jahre in der Bequemlichkeit alter Begrifflichkeiten eingerichtet hat. Sein Anliegen: Wirtschaft nicht mehr als ein System zu sehen, das eben so ist, wie es ist. Die Ursache der Krise "liegen weder in der Verantwortung einzelner Menschen noch lassen sie sich auflösen in einer gesellschaftlichen ...

Wir bewegen sie den ganzen Tag - und doch empfinden wir sie oft als lästig. Die Rede ist von unseren Gedanken. Der Psychologe Andreas Mayer zeigt in einem Forschungsüberblick, dass viele Menschen ihre Gedanken als etwas wahrnehmen, dass von außen in sie sie eindringt, ohne dass sie sich dessen erwehren könnten. Das führe zu einem Gefühl von Kontrollverlust, weil viele Betroffene kaum eine Möglichkeit sehen, diese geistigen Geschehnisse einfach sein zu lassen. Im Gegenteil: Sie fühlen sich gedrängt, ...

Wir leben in einer Zeit, in der Meditation auch dafür gelobt wird, dem teils krankhaften Individualismus und den damit verbundenen Egomotivationen entgegenzuwirken. Meditation macht wacher, aber nicht zwingend auch für die eigenen Unzulänglichkeiten. Im Gegenteil: Wer sich durch Achtsamkeitsübungen gestärkt fühlt, kann damit auch leicht sein Ego stärken. Die WiWo geht in einem Artikel genau diesem Phänomen nach. Eine niederländische Studie etwa zeigt, dass Achtsamkeit unerwünschterweise auch Selbstüberschätzung ...

Das Netzwerk Economists for Future, eine weltweite Initiative von Ökonomen und Change-Aktivisten, fordert in einem Aufruf: „Ökonomische Bildung reformieren“. Ziel der Initiative ist es, Themen wie Ungleichheit, Biodiversität und Klima stärker in der Wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung zu etablieren. "Allein in Deutschland lernen über 600.000 Studierende Semester für Semester hochgradig abstrakte, einseitige und weltanschaulich problematische Vorstellungen über Ökonomie", so Lukas ...

In einer Leistungskultur gehört es zum guten Ton, möglichst wenig Zeit zu verplempern und rund um die Uhr produktiv zu sein. Viele, die da mithalten möchten, versuchen dann, am Schlaf zu sparen. Doch das kann auf Dauer gefährlich werden. Nicht nur, dass man sich müde nicht besonders wohl fühlt - auch Fehler oder sogar Unfälle nehmen zu, wenn man nicht ausgeschlafen ist. Wer viel Adrenalin produziere, könne durchaus einige Wochen oder sogar Monate mit einem Schlafdefizit durchhalten, erklärt Ingo ...

In der Pandemie hat sich nicht nur gezeigt, wie verletzlich viele unserer wirtschaftlichen Lebensgrundlagen und Systeme sind, sondern auch, wie sehr sich durch Spontanität und Hilfsbereitschaft vieles bewirken und verbessern lässt. Für Silja Graupe, Professorin für Ökonomie an der Cusanus Hochschule ist das ein Indiz dafür, dass der Gemeinsinn eine wesentliche Rolle spielt für unsere Wirtschaft, was aber in der Ökonomie selten berücksichtigt werde. "Das Problem ist, dass der Gemeinsinn improvisierend ...

Im globalen Lockdown kommen wir uns Weltgesellschaft näher - zumindest was unsere Lebensumstände angeht, denn gleich an welchem Ort wir leben, die gegenwärtigen Beschränkungen gelten für uns alle. Damit diese Erfahrung vielleicht auch in der Zukunft unseren Zusammenhalt stärkt, braucht es aber mehr. "Die Monate zu Hause haben uns näher zusammengebracht, weil wir zum ersten Mal in der Geschichte durch unsere Geräte alle gleich weit voneinander entfernt waren. Es ist jedoch entscheidend, dass ...

Für den Ökonom Thomas Piketty offenbart die Corona-Pandemie einmal mehr, wie stark unser globales System immer noch von Ungleichheit durchwirkt ist. Vor allem arme Menschen in unterprivilegierten Regionen sind vom Virus besonders stark betroffen. Obwohl die Krise uns so vor Augen hält, was schief läuft, geht Piketty nicht davon aus, dass wir politische und gesellschaftlich auch zwingend daraus Veränderungen ableiten werden. "Natürlich haben Schocks wie Pandemien, Kriege oder Finanzcrashs ...

In nur wenigen Wochen hat die Corona-Krise uns gezeigt, wie viele geradezu dramatische Veränderungen unserer Lebensweise möglich sind. Sicher, die Tatsache, dass unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben gegenwärtig zum großen Teil zum Erliegen gekommen ist, ist für viele Menschen vordergründig keine Erfahrung von Entschleunigung (wie man sie sich in überbetriebsamen Zeiten gerne herbeisehnt), sondern eher eine Konfrontation mit Zusammenbrüchen. Für den Soziologen Hartmut Rosa kommt ...

Für den Globalisierungskritiker David Graeber ist mit Corona eine neue Chance gekommen, den Status quo unserer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Organisation zu hinterfragen und uns jenseits der bisher gedachten Systemzwänge nach alternativen Zukünften zu strecken. "So viele grundsätzliche Fragen wurden lange nicht gestellt, weil man sie gar nicht formulieren konnte in der Sprache der neoliberalen Ökonomen. Die haben so getan, als wären sie im Besitz einer Wissenschaft, die sowieso ...

Für den Philosophen Markus Gabriel wirft die Corona-Krise die Frage auf, ob sie nicht "eine Immunreaktion des Planeten gegen die Hybris des Menschen, der unzählige Lebewesen aus Profitgier zerstört" sein könnte. "Das Corona-Virus offenbart die Systemschwächen der herrschenden Ideologie des 21. Jahrhunderts. Dazu gehört der Irrglaube, dass wir durch naturwissenschaftlich-technologischen Fortschritt alleine schon menschlichen und moralischen Fortschritt vorantreiben können. Dieser ...

GEO Wissen hat aktuell eine Ausgabe zum Thema Yoga und Meditation herausgebracht, die in der aktuellen Situation der Anspannung und Ungewissheit sicherlich für viele wie ein Rettungsanker wirkt. Die Neurowissenschaftlerin Britta Hölzel beispielsweise erklärt in einem Interview, wie eine Achtsamkeitspraxis es erleichtert, eine bewusstere Beziehung zum eigenen Innenleben zu entwickeln: "Es ist der erste Schritt, um herauszufinden, in welcher Beziehung ich zu meinen Gedanken und Gefühlen stehe. ...

Schlafmangel ist in unserer modernen Gesellschaft längst zu einem Kostenfaktor geworden - er kostet jene, die nicht schlafen können, Nerven, Energie und letztlich die Gesundheit. Und die Folgen davon lassen sich sogar monetär beziffern. So sollen der deutschen Wirtschaft jedes Jahr rund 55 Milliarden Euro entgehen, weil Arbeitende übermüdet sind. Wen wundert es da, dass viele mögliche Lösungsvorschläge ebenfalls aus dem Reich des monetären Denkens kommen. Mit besonderen Matratzen, Schlaflampen ...

Leistung ist in gewisser Weise das, was unsere Gesellschaft zusammenhält. Ohne all die Menschen, die tagtäglich in Berufen arbeiten, die der Allgemeinheit dienen, ginge hier - gar nichts. Doch wenn es um Leistungsgerechtigkeit geht, bleiben all die Krankenschwestern, Polizisten, Feuerwehrleute und Putzmannschaften eher außen vor, denn honoriert in Euro und Cent kommen ihre Leistungen deutlich schlechter weg als jene von Menschen in Berufen, die sogar oftmals dem Gemeinwohl eher schaden. Der Spiegel ...

Die Hirnforschung erfreut sich im Business größter Beliebtheit, vor allem, seit zahlreiche Achtsamkeitsstudien belegen, wie bestimmte Übungen der Arbeit dienliche Fähigkeiten unterstützen und beispielsweise fokussierter und aufmerksamer machen. Das Magazin Human Resources Manager hat den Trend einmal unter die Lupe genommen. Zu Wort kommen Pionierunternehmen, die schon lange, bevor es zur Mode wurde, auch neurowissenschaftliche Erkenntnisse in ihre unternehmensinternen Weiterbildungen integrierten ...

Als "normal" bezeichnet zu werden, dürfte für viele Menschen einer Beleidigung gleichkommen, denn mit normal verbinden wir leicht langweilig. Und doch wird unser ganzes Leben von vielen Bezügen zur Normalitäten zusammengehalten - ohne sie würden wir schlicht die Orientierung verlieren. Statistisch betrachtet beschreibt die Gaußsche Normalverteilung Normalität - sie erfasst den Durchschnitt und seine Abweichungen. Angewendet auf menschliches Verhalten könnte man sagen, wenn zwei Drittel ...

In der kapitalistischen Verwertungslogik stehen Geisteswissenschaften nicht gerade hoch im Kurs. Kritik kommt allerdings auch aus den eigenen Reihen. In der NZZ etwa fordert die Philosophin Donata Schoeller, dass Studierende wieder mehr lernen müssten, statt einfach Diskursen zu folgen, ihre eigene Denkfähigkeit zu schulen. "Wer als Studentin in die Denkwelten der Philosophie eintritt, begreift bald: Alles ist anders, als man denkt, je mehr ein Mensch denkt. Das begeisterte Hineinspringen ...

Die Hightech-Gesellschaft braucht entsprechende Fachkräfte und seit Jahren schon wird immer wieder betont, wie dringend wir doch mehr Studienabsolvent*innen in Fächern wie Mathematik oder Informatik brauchen. Israel vermeldete kürzlich einen Durchbruch in seiner diesbezüglichen nationalen Bildungsstrategie. Offizielle sprachen sogar davon, dass es gelungen sei, die Wahl des Studienfachs zu revolutionieren. So wurden in den letzten zehn Jahren in den MINT-Fächern Steigerungsraten von 80 Prozent ...

Seit Jahren schon haben die Geisteswissenschaften einen schweren Stand. In Zeiten und Kulturen, in denen so vieles auf Funktionalismus und (kapitalistische) Verwertbarkeit ausgelegt ist, scheinen Wissenschaften, die in die Tiefe hinein denken und versuchen, die Feinheiten unseres Menschseins und unserer Kulturen zu durchdringen, keinen "Nutzen" im Sinne dieser Rahmenbedingungen zu stiften. In einem Beitrag in der NZZ bewertet der Philosoph Andreas Reckwitz den wachsenden Trend, die Geisteswissenschaften ...

Ein Beitrag meines Lieblingssoziologen Hartmut Rosa in der NZZ hat mich schwer zum Nachdenken gebracht. Rosa beschreibt darin ausführlich, warum die Arbeitswelt heute für die meisten Menschen einer der wichtigsten, wenn nicht gar der wichtigste Resonanzraum ist. "Tatsächlich bildet insbesondere in der modernen Gesellschaft Arbeit nicht nur eine Resonanzachse, sondern sie stellt eine zentrale Resonanzquelle dar, in der sich eine Vielzahl von Resonanzachsen wie in einem Brennglas bündeln. Wir ...

Meditations-Apps gibt es bereits wie Sand am Meer, und nicht alle entfalten für die Anwender einen wirklichen Nutzen. Das Experimentieren mit neuen Technologien könnte jedoch mittelfristig im Gesundheitssektor für manchen Durchbruch sorgen. An der Frankfurter Uniklinik etwa werden bei der Behandlung von Patienten mit bipolaren Störungen und Depressionen spezielle Medizin-Apps erprobt, die es den Therapeutinnen erleichtern sollen, Veränderungen im Gesundheitszustand ihrer Patientinnen ...

Dass die Digitalisierung unser Leben heute mehr prägt, als wir gewöhnlich bewusst zur Kenntnis nehmen, dürfte inzwischen offensichtlich sein. Der Bestseller-Autor Yuval Harari geht davon aus, dass es absehbar noch schlimmer kommt. In einem Interview mit der NZZ spricht er darüber, dass es nicht mehr lange dauern dürfte, bis die Algorithmen der Computerkonzerne unser menschliches Innenleben vollends gehackt haben: "Einen Menschen zu hacken, heisst: ihn besser zu verstehen und zu durchschauen, ...

"Die Managementausbildung ist zu engstirnig geworden. Um aus dieser Sackgasse herauszukommen, brauchen wir einen anderen Zugang", sagt Volker Rundshagen, Professor für Management mit Schwerpunkt Tourismusmanagement an der Hochschule Stralsund, in einem Interview mit der Wirtschaftswoche. Spätestens seit der letzten akuten Finanzkrise haben viele Menschen sehr kritisch auf dem Radar, dass das, was Business Schools üblicherweise lehren, sehr vom ökonomischen Paradigma der Gewinnmaximierung ...

Der Achtsamkeits-Trend hat Meditation auf breiter Basis von ihren spirituellen Wurzeln entkoppelt. Für viele Menschen, die heute Achtsamkeit praktizieren, um sich zu entspannen und gesünder zu sein, ist Meditieren eine Methode ähnlich wie Sport. Man macht sie, aber denkt nicht weiter darüber nach. Ein Projekt der University of Applied Sciences Frankfurt (UAS) zu "Persönlichkeit – Reflexion – Gesellschaft" sieht das anders. Mit dem Kongress "Meditation und die Zukunft der Bildung", ...

Die Weltgesundheitsorganisation hat angekündigt, dass Burn-out künftig als Krankheit anerkannt werden soll. In der neuen Klassifikationsliste ICD 11, die ab 2022 gelten soll, wird Burn-out dann als Syndrom geführt, das aufgrund von "chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird", auftritt. Allein diese Definition finde ich schon mehr als kritisch, da sie einen bestimmten Zusammenhang setzt, nämlich, dass chronischer Stress auch erfolgreich verarbeitet werden ...

Wo eingeschliffene Lebensweisen immer mehr an Eigendynamik gewinnen und so beginnen, das Menschsein durch gewachsene systemische Logiken zu formen, kommt die Frage auf, wie wir unsere menschliche Autonomie in solchen oft stark unbewussten Prozessen behaupten können. Dabei geht es um mehr als nur die Tatsache, dass die Digitalisierung uns immer mehr mit ihren algorithmischen Prozessen durchdringt. Auch das Bildungssystem folgt längst Optimierungsideen, die den Faktor der menschlichen Entwicklung ...

Das Gute liegt oft so nahe. In einer Zeit, in der Stresserkrankungen immer mehr zum Thema werden und der Langzeitgebrauch von Antidepressiva besorgniserregend hoch ist, scheinen wir jede Hilfe brauchen zu können, um im Alltag Ruhe zu bewahren. Der wunde Punkt: Selbst Menschen, die bereits eine Therapie durchlaufen haben, verlieren zurück im Alltag gerne den Bezug zu all den konstruktiven Entspannungstechniken, die sie gelernt ...

Die Wirtschaftswoche hat mal wieder ein Interview mit dem Eliteforscher Michael Hartmann geführt. Darin beschreibt er wie so oft, wie Eliten sich reproduzieren und bestimmte gesellschaftliche Räume bei aller Bildungsexpansion doch nach wie vor eher von den üblichen Verdächtigen eingenommen werden. Was mich an Hartmanns viel mehr interessiert, ist sein Hinweis auf das Erodieren größerer kultureller Bezüge, die Hartmann zunehmend bei den Eliten wahrnimmt. Auf die Frage, woher der Bedeutungsverlust ...

Die Professorin für Politische Philosophie Lisa Herzog wirft einen in meinen Augen interessanten Blick auf einige sonst eher vernachlässigte Aspekte von Arbeit. Im Interview mit der Zeit versucht sie für die verbindende Dimension des menschlichen Zusammenwirkens in Arbeitskontexten zu sensibilisieren anstatt allein ihren instrumentellen Wert zu betrachten. "Aber Arbeit hat immer auch damit zu tun, dass wir in ihr bestimmte Formen von Gemeinschaft erleben. Arbeit kann uns die Gelegenheit geben, ...

Arbeit ist für manche schlicht ein lästiges Übel, andere fühlen sich von ihren Arbeitsbedingungen vielleicht sogar erdrückt und von ihren Chefs unterdrückt. In einer Kultur, die (Arbeits-)Einkommen voraussetzt, um existieren zu können, spielt der Job auf jeden Fall eine immens große Rolle. Abhängigkeiten sind in solchen Systemen eine Art Naturgegebenheit". Und sie kann von jenen, die das Sagen haben, ausgenutzt werden. In den Augen der amerikanischen Sozialphilosophin Elizabeth Anderson gleichen ...

Alle zwei Jahre findet in Berlin der Kongress Meditation & Wissenschaft statt, den ich für drei Stiftungen organisiere. Beim letzten Kongress Ende 2018 war auch ein Team der Deutschen Welle vor Ort. Nun ist ein halbstündiger Beitrag erschienen, der einen guten Überblick gibt über neurowissenschaftliche Erkenntnisse zur Meditation, ihre Einsatzmöglichkeiten in Medizin und Therapie wie auch in der Arbeitswelt. Im Film kommen der Neurowissenschaftler ...

Im Kontext des Kongresses Meditation & Wissenschaft, der seit 2010 bereits fünf Mal in Berlin stattgefunden hat, ist eine umfangreiche Dokumentation zentraler Entwicklungen der Bewusstseinsforschung entstanden, die nun auch komplett online zugänglich ist. Beiträge von Vorreitern wie Jon Kabat-Zinn, Richard Davidson, Tania Singer, Thomas Metzinger, Thilo Hinterberger, Harald Walach, Ulrich Ott, Stefan Schmidt und vielen anderen, die die Wirkung von Meditation in Medizin und Therapie sowie der ...

In einem spannenden Interview mit dem Deutschlandfunk bringt der Philosoph Markus Gabriel neue Perspektiven in die Diskussion über Transhumanismus und künstliche Intelligenz. Gabriel plädiert dafür, menschliche Intelligenz nicht allein als Funktion von Logik zu betrachten. "Die Art und Weise, wie wir denken, besteht ja darin, dass wir häufig auch logische Fehler begehen. Das ist übrigens unsere evolutionäre Stärke, dass wir nicht perfekte logische Maschinen sind, sondern emotional abweichen ...

Computertechnologien haben heute einen enormen Einfluss auf unser aller Leben. Und im gesellschaftlichen Diskurs wird immer wieder die Frage laut, wie wir diesen technologischen Einfluss ethisch in den Griff bekommen können. In der Realität zeigt sich: Informatiker werden im Berufsalltag zwar häufig mit ethischen Fragen konfrontiert, doch ist Ethik im Zuge ihrer Ausbildung fast nie ein Thema. Diese Erfahrung machte zumindest ein Informatik-Professor an der Universität des Saarlandes, der für ein ...

Statistik ist für viele Menschen ein Inbegriff der Objektivierung. Wo uns Daten über Sachverhalte zur Verfügung stehen, müssen wir nicht mehr mutmaßen. Aber ist das wirklich so? Eine britische Studie zeigt nun, welchen Einfluss der Faktor Mensch auf die Auswertung von Daten hat. 29 interdisziplinäre Teams sollten anhand der gleichen Datensätze analysieren, ob dunkelhäutige Fußballspieler häufiger die rote Karte gezeigt bekommen als hellhäutige. Vor der Datenanalyse wurden die Mitglieder der Forscherteams ...

Meditieren mit Apps scheint immer mehr zum Trend zu werden. Die TU Kaiserslautern ist nun dabei, eine App für besseres Stressmanagement zu entwickeln. "Stress-Mentor" soll Menschen dabei unterstützen, spielerisch Meditation und Bewegung in den Alltag einzubauen. Eine Tagebuch-Funktion soll dabei helfen, Stressoren besser zu erkennen und konstruktiver mit ihnen umzugehen. Um die Motivation während der Übungsphase zu stärken, sind die Übungen der App mit einem Fabelwesen gekoppelt, um ...

Achtsamkeit ist in vieler Munde. Die damit verbundene Herauslösung der Meditation aus explizit spirituellen Kontexten hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass sich breite Bevölkerungsschichten dem Meditieren zuwenden, und dies oft mit ganz selbstbezogenen Motiven. "Das Überangebot scheint mir die eigentliche, authentische Idee der Achtsamkeit immer mehr zu verdrängen, ja zu pervertieren. Es geht dabei nicht um das eigene Ego, nicht um ständige Beschäftigung mit sich selbst und die Konzentration ...

Langeweile hat meist einen schlechten Ruf. In Zeiten des permanenten Beschäftigtseins ist es uns oft unheimlich, wenn einmal nichts zu tun ist. Auch bei monotonen Tätigkeiten sucht etwas in uns gerne nach einer Ausflucht, nach etwas, das unseren Geist mehr fesselt und interessiert. Vielleicht sollten wir die Langeweile aber einfach einmal aushalten, denn, das zeigt ein Artikel in der Wirtschaftswoche, in diesem geistigen Raum des Nicht-gefordert-Seins wird eine Menge möglich. Studien etwa zeigen, ...

In ihrem neuen Buch "Die Illusion der Gewissheit" wirft die Schriftstellerin Siri Hustvedt einen interessanten Blick auf unser Verständnis des Menschseins. Sie spricht sich nicht nur dafür aus, Menschsein holistischer zu sehen, sie kritisiert auch, dass die westliche Neigung zur Verwissenschaftlichung der Dimension des Subjektiven nicht gerecht wird. "Bei allen objektiven Daten sieht man nicht, was die subjektiven Erfahrungen eines Menschen sind, was es bedeutet, ein Mensch in der ...

Die Psychologie ging lange davon, dass unsere Persönlichkeitsentwicklung im jungen Erwachsenenalter um die 30 nahezu abgeschlossen ist. Neuere Untersuchungen zeigen hingegen, dass selbst bis ins hohe Alter noch einschneidende Veränderungen nicht nur möglich sind, sondern auch gar nicht so selten vorkommen. Jule Specht, Professorin für Persönlichkeitspsychologie an der Humboldt-Universität in Berlin, hat in ihren Studien etwa festgestellt, dass etwa jeder fünfte Mensch um die 60 sich noch einmal ...

In gewisser Weise ist es bizarr, wie sich die menschliche Sehnsucht nach Natur in Zeiten der immer weiter um sich greifenden Urbanisierung aufbäumt. In einem Artikel greift die Zeit das Thema "Waldbaden" auf. Ja, richtig gelesen. Der "Trend" kommt aus Japan, wo die wissenschaftliche Erforschung der Wirkung des Waldes auf den Menschen bereits eine längere Tradition hat. Viele medizinische Untersuchungen erklären uns heute sehr detailliert, welche Bestandteile der gesunden Waldluft ...

Hunderte E-Mails oder Whatsapp-Nachrichten rauschen jede Woche durch unsere Smartphones. Hier schnell etwas googeln, in der Mediathek die neuesten Nachrichten schauen, regelmäßig checken, was in den sozialen Netzwerken los ist. Wohl jeder hat bisweilen das Gefühl, dass das alles zu viel ist. Uns rauscht der Kopf und es fällt nicht leicht, in dieser Flut der digitalen Bewegung noch den Überblick zu behalten. Der Mediziner und Hirnforscher Manfred Spitzer gehört zu den großen Kritikern dieser Digitalisierungs-Verwerfungen. ...

Der Hyperindividualisierung der modernen Kultur hat längst auch unseren Leistungsbegriff geprägt. Denken wir an Leistung, meinen wir damit meistens: Schau, das hab' ich geschafft! Aber wie realistisch ist die Annahme eigentlich, dass das, was wir als unsere Leistung wahrnehmen - und was im Business als Leistung betrachtet wird -, wirklich allein auf unser Konto geht? "Hinter dem, was als individuelle Leistung gilt, steht ein kollektiver Kraftakt. Alles, was in der Erwerbswelt produziert ...

Der amerikanische Psychologieprofessor Richard Davidson gehört zu den großen Vorreitern des gegenwärtigen Booms in der Meditationsforschung. Inspiriert vom Dalai Lama persönlich erforscht er seit vielen Jahren, wie Meditation dem Menschsein eine tiefere Gründung geben kann. Und auch, wie die wissenschaftlichen Erkenntnisse sich in alltagspraktische Möglichkeiten umsetzen lassen. "Es geht nicht darum, den Kopf zu leeren, wie manchmal geschrieben wird, sondern darum, die Gedanken zur Ruhe zu ...

Der tödliche Unfall, der durch ein selbstfahrendes Uber-Fahrzeug verursacht wurde, konfrontiert uns einmal mehr mit der Frage, was im Zusammenspiel von Mensch und Maschine heute möglich ist - und was nicht. Eine zentrale Denkweise bei computergesteuerten Autos ist, dass der Mensch als Beifahrer in Notsituationen unmittelbar eingreifen kann und soll. Eine kluge Idee, die jedoch nicht unbedingt mit dem vereinbar ist, was wir als Menschen sind und wie wir selbst "funktionieren". "Unsere ...

Jeder vierte Berufstätige in der Schweiz ist bei der Arbeit häufig oder sogar immer unter Stress. Für viele Schweizer Unternehmen ein Grund, Meditation in das Arbeitsumfeld zu bringen. Beim Stromanbieter Axpo treffen sich die Mitarbeiter jede Woche für eine halbe Stunde zur gemeinsamen Achtsamkeitspraxis. Auch Firmen wie Julius Bär, Swisscom oder Helsana erproben das Meditieren im Büro. Gängige Management-Methoden versuchen, dem wachsenden Druck mit Verhaltenstipps und -änderungen zu begegnen. ...

Die wachsende Ungleichheit wird für immer mehr Ökonomen zum Thema. In einem Interview mit der Zeit beleuchtet der Ökonom Branko Milanović das Paradox, dass der intensiver werdende Welthandel zwar einerseits in den letzten Jahren den Lebensstandard für Millionen von Menschen erheblich verbessert hat, aber andererseits auch bestimmte Bevölkerungsgruppen überproportional von dieser Entwicklung profitieren, während andere zunehmend abgehängt werden. In Ländern, die im Verdrängungswettbewerb ...

Vor einigen Wochen machten verstärkt Meldungen die Runde, dass in den USA der Missbrauch von Schmerzmitteln beziehungsweise das wenig umsichtige Verschreiben derselben durch Ärzte immer mehr zu einer gesellschaftlichen Bedrohung wird. Nun schlagen auch deutsche Mediziner Alarm. "Der Pro-Kopf-Verbrauch von Opioiden ist in Deutschland bereits erschreckend hoch und unterscheidet sich kaum noch von dem in den USA", zitiert die Welt Christoph Stein, Direktor der Klinik für Anaesthesiologie ...

In Psychologie und Hirnforschung mehren sich die Indizien dafür, dass psychische Traumata nicht alleine durch eigenes Erleben hervorgerufen werden, sondern sich auch im Kontakt mit Traumatisierten "vermitteln" könnten. Verschiedene Studien, beispielsweise mit Psychologen, die Traumapatienten behandeln, Helfern von Krisenereignissen oder auch Angehörigen von Traumatisierten zeigen, dass zwischen zehn und 20 Prozent derjenigen, die in Kontakt mit Traumata anderer Menschen kommen, selbst ...

Nächtliche Sitzungsmarathons oder die abendliche Vorbereitung von Geschäftsterminen sind für viele Führungskräfte business as usual. Wer wenig schläft und dafür mehr arbeitet, gilt in der heutigen Zeit gerne als besonders leistungsbereit. Dieses Selbstbild der Wenigschläfer hält der Realität jedoch nur wenig stand. Die US-amerikanische Denkfabrik Rand Europe fand in ihrer Studie „Why Sleep Matters – The Economic Costs of Insufficient Sleep“ heraus, dass Schlafmangel in der deutschen Wirtschaft ...

Mit dem Aushalten von Ungewissheit tun wir Menschen uns schwer. Im Business zu sagen "Ich weiß es nicht", gleicht einem Offenbarungseid. "Die meisten Menschen möchten Unsicherheit und Zweideutigkeit um fast jeden Preis vermeiden. Unfertiges und Vorläufiges ertragen wir alle nur äußerst widerwillig, denn sie stürzen uns in Zweifel und Konfusion. Das gilt im Privaten wie im öffentlichen, politischen Raum", so der Psychologe Heiko Ernst. Dabei zeigt sich im Leben - sei es in Firmen, ...

Sinnvolle Arbeit wünscht sich wohl jeder, der im Erwerbsleben steht. In einem Interview mit dem Harvard Business Manager erklärt die Sinnforscherin Tatjana Schnell, warum die Sinnfrage für Unternehmen mehr als nur ein Feelgood-Faktor sein sollte. "Mei­ne Mo­ti­va­ti­on, mich im Be­ruf zu en­ga­gie­ren, hängt da­von ab, ob ich das, was ich tue, als sinn­voll an­se­he. Sonst fehlt mir der An­trieb, In­ter­es­se, Ver­ant­wor­tung und Lei­den­schaft hin­ein­zu­ste­cken – all das, was wir als ...

Vor einiger Zeit hatten wir darüber berichtet, dass sich in den Vereinigten Staaten in breiteren Teilen der Bevölkerung eine ernstzunehmende Abhängigkeit von Schmerzmitteln ausgebreitet hat. Auch in Deutschland zeichnen sich Entwicklungen ab, die bedenkenswert sind. Gerade bei den freiverkäuflichen Schmerzmitteln, denen man kaum Gefährdungspotential zutraut, gibt es gewisse Trends. So hat sich der Verkauf von frei erhältlichen Ibuprofen-Tabletten in den letzten zehn Jahren hierzulande fast verdoppelt. ...

Meditation ist eine der ältesten Methoden, das Bewusstsein zu weiten. Heute gibt es unzählige digitale Tools, die diesen Prozess effizienter und effektiver machen wollen. Was ist dran an diesem Versprechen? Dieser Frage bin ich in einem Artikel für evolve - Magazin für Bewusstsein und Kultur nachgegangen. Meine eigenen Selbstversuche in diesem Terrain haben mich sehr nachdenklich gemacht, denn einerseits scheinen manche der am Markt ...

Vor allem in Unternehmen mit vielen Außendienstlern hat der Trend zu flexiblen Arbeitsplätzen in den letzten Jahren zugenommen. 30 bis 60 Prozent der Mitarbeiterplätze lassen sich einsparen, wenn die Angestellten sich morgens einen Rollcontainer mit ihren Arbeitsutensilien schnappen und im Großraumbüro und anderen Arbeitsbereichen nach ihrem Schreibtisch des Tages suchen. Das ist nicht nur flexibel, es wird von vielen Firmen auch als besonders hip verkauft. Sie erhoffen sich von den wechselnden ...

Als der US-Präsident Donald Trump vor zwei Wochen den nationalen Gesundheitsnotstand ausrief, hat ein Phänomen öffentliche Anerkennung gefunden, das seit vielen Jahren große Teile der amerikanischen Bevölkerung betrifft. Die wachsende Abhängigkeit von starken Schmerzmitteln hat längst Millionen von Menschen in eine Abhängigkeit getrieben, die kulturelle Sprengkraft hat. Im Schnitt sterben täglich 91 Amerikaner an einer Überdosis Opioide. Und es sind nicht nur die typischen Junkies, sondern Menschen ...

Es muss nicht immer gleich Meditation sein, wenn man Körper und Geist etwas Gutes tun möchte. In der Apothekenumschau rät Matthias Bolz vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig dazu, im Alltag immer mal wieder den eigenen Atem wahrzunehmen. Eine besondere Technik sei dazu nicht erforderlich. "Schon das langsame und regelmäßige Ein- und Ausatmen führt zu mehr innerer Ruhe und Entspannung. Der Blutdruck und die Pulsrate sinken. Tauchen Gedanken und Gefühle ...

Die wissenschaftlichen Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz lassen viele Menschen nachdenklich werden. Sind wir als menschliche Wesen vielleicht schon ein Auslaufmodell? Im Kontext der Ars Electronica sprach der Mönch und KI-Experte Zenbo Hidaka darüber, dass die technologischen Vorstöße auch eine Gelegenheit sein könnten, die mystische Dimension des Menschseins wieder stärker in den Blick zu nehmen. "Ich denke, dass es an der Zeit ist, unsere Selbsterkenntnis zu stärken, indem ...

In Bewerbungsprozessen ist es bereits an der Tagesordnung, das die Unterlagen der Bewerber von Computern vor- und aussortiert werden. Viele Prozesse des alltäglichen Lebens werden längst, ohne dass uns dies allzu bewusst ist, von Algorithmen gesteuert. Eine wissenschaftliche Arbeit im Auftrag der Bertelsmann Stiftung legt nun Ansätze vor, die es erleichtern sollen, die Blackbox dieser Algorithmen zu öffnen und ihre Selektionskriterien besser zu überprüfen und zu überwachen. Es geht darum, soziale ...

Haben manche Menschen eine überdurchschnittlich feine Wahrnehmung? In der Forschung zeigt sich, dass Menschen sich darin unterscheiden, wie viele und wie detailreiche Sinneseindrücke sie aufnehmen und verarbeiten können. Eine Studie des Universitätsklinikums Freiburg versucht nun herauszufinden, welche Zusammenhänge zwischen dieser visuellen Aufmerksamkeit und der Sensibilität bestehen. Die Erhebung gliedert sich in die Beantwortung eines Fragebogens und das Lösen einer Aufmerksamkeitsaufgabe. ...

Die Stressspirale am Arbeitsplatz lässt uns leicht besinnungslos werden. Dann taumeln wir von einer Aufgabe zur nächsten, sind völlig im Reaktionsmodus und verlieren darüber das Gespür für uns selbst. In einem Interview mit der Kölnischen Rundschau erklärt der Body-Mind-Mediziner Prof. Dr. Tobias Esch, wie sich durch etwas mehr Bewusstheit die menschliche Selbstheilungskompetenz ins Spiel bringen lässt. "Stress ist eine der größten Herausforderungen der Selbstregulation. Stress ist ein Überlebensmechanismus, ...

Die Neurowissenschaften haben in den vergangenen Jahren Details über unser menschliches Dasein zutage gebracht, die unser Selbstverständnis grundlegend verändern können. Der Hirnforscher Wolf Singer beispielsweise ergründete immer wieder in Dialogen mit dem Mönch Mathieu Ricard, wie unsere Selbstwahrnehmung unser Dasein prägt. Gerade haben beide einen neuen Dialogband veröffentlicht, Jenseits des Selbst. "Sowohl ...

Ausgerechnet auf der Webseite des World Economic Forum habe ich einen wunderbaren wissenschaftlichen Bericht gefunden, der meine liebste Freizeitbeschäftigung adelt. Es geht um das Rumhängen im Wald, ein bisschen schlendern, hier und da sich niederlassen, einfach nichts tun, ganz im Hier und Jetzt. Die Japaner haben für diese Nicht-Beschäftigung den herrlichen Begriff des Waldbadens geprägt. Klingt doch toll! Ich hatte bisher bisweilen ein schlechtes Gewissen, weil ich mich auf meinen Touren im ...

Tobias Rahm, Psychologe an der TU Braunschweig, hat ein Glückstraining für Lehrer entwickelt, um ihnen den allzu oft herausfordernden Arbeitsalltag etwas freundlicher zu gestalten. Mit Übungen sollen die Trainierenden ihre Wahrnehmung für die glücklichen Momente des Lebens verbessern, beispielsweise indem sie über 14 Tage lang jeden Abend Glücksmomente des Tages notieren. Glück, das ist nicht das ganz große Glück, eher sind es die Kleinigkeiten, schöne Erlebnisse oder Nettigkeiten, die das subjektive ...

In vielen modernen Partnerschaften teilen die Partner heute ihr Einkommen, wenn beide unterschiedlich viel Geld verdienen. Unter dem Strich hat jedoch meist die Person das Sagen, die das meiste Geld verdient - und das ist vielen Beteiligten gar nicht bewusst. "Die Person, die mehr einzahlt, weil sie mehr verdient oder Einkünfte aus anderen Quellen hat, hat in der Regel auch mehr Zugriffsrecht auf das Konto. Ein gemeinsames Konto ist kein Beweis dafür, dass beide sich gleichermaßen bedienen ...

Adam Smith gilt vielen als einer der Väter neoliberalen Denkens. Der Philosoph Gerhard Streminger hat indes nach der moralischen Dimension in Smiths Lebenswerk gegraben - und ist fündig geworden. Für Smith seien moralisches Handeln und menschliches Glück eng verwoben gewesen, so Streminger in einem Beitrag für Deutschlandradio Kultur. In einem idealen Markt verhielten sich laut Smith alle Teilnehmer wie faire Sportler. Er ging davon aus, dass es eine "moralische Instanz" gebe, einen ...

Das Forum Achtsamkeit und die Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen e.V. laden am 27. April 2017 in Frankfurt zur fünften Fachtagung „Achtsamkeit am Arbeitsplatz“ ein. Die Veranstaltung stellt aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse vor und vermittelt Praxisbeispiele zu Einsatz und Wirkung von Achtsamkeit im Unternehmenskontext. Die Neurowissenschaftlerin Dr. Britta Hölzel gibt einen Überblick über in der Meditationsforschung eruierte Wirkmechanismen von Achtsamkeit. Chris Tamdjidi, der ...

Wissenschaft und Spiritualität werden gerne als unvereinbare Gegenspieler betrachtet - hier die Ratio, dort das Numinose. Lars Jaeger, Wissenschaftsautor und Investmentberater, zeigt in einem Blogbeitrag auf spektrum.de, warum gerade in unserer so hyperrational wirkenden Zeit mehr denn je starke Beziehungen zwischen beiden Sphären notwendig sind. "Die neue Macht, die uns die moderne Wissenschaft verliehen hat, kommt allerdings zu einem Preis: der Verlust von Sinn. Die moderne, wissenschaftlich ...

"Die Zeit" setzt einen interessanten Impuls in der Debatte um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, indem sie der Frage nachgeht, was dran ist an der Wahrnehmung, dass es heute in Familien Doppelverdiener braucht, damit die Familie finanziell über die Runden kommt. Eines vorweg - der Beitrag ist mit zahlreichen statistischen Daten gespickt, was an sich sehr wünschenswert ist. Allerdings sollte man immer auch im Blick behalten, dass vor allem statistische Durchschnittswerte häufig ...

Der Bayrische Rundfunk widmet einen Beitrag der Frage, wie angemessen unser heutiges Bildungssystem noch ist, und fokussiert dabei vor allem auf Impulse des Neurowissenschaftlers Gerald Hüther. "Unsere gegenwärtige Gesellschaft ist im Wesentlichen eine vom Wettbewerb bestimmte Konsumgesellschaft, und deshalb brauchen wir Kinder, die möglichst wettbewerbsfähig sind. Für den Wettbewerb bereiten wir die Kinder optimal vor, und als Kunden bereiten wir sie insofern vor, dass sie aus den Schulen ...

Die Journalistin Katharina Kilchenmann hat den Kongress Meditation & Wissenschaft genutzt und mit Psychologen, Neurowissenschaftlern und spirituellen Lehrern darüber gesprochen, wie wir der Falle des ewigen Grübelns entrinnen können. In dem Radio-Feature erklärt die Wissenschaftlerin Christine Kühner, warum das Grübeln für uns manchmal so verführerisch ist - und wie Achtsamkeitsübungen dabei helfen können, das Kreisen der ...

Unser Bauchgefühl ist eine starke Instanz - es ist uns so nahe, dass wir ihm oft unhinterfragt folgen. In einem Beitrag für die Zeit betrachtet Martin Kolmar, der in St. Gallen Volkswirtschaft lehrt, dieses Bauchgefühl vor dem Hintergrund des wachsenden Populismus sehr kritisch, denn seiner Meinung nach führen unsere unbewussten emotionalen Reaktionen auch dazu, dass die gesellschaftliche Segregation wächst. Kolmar bezieht sich auf wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass Unterscheidungen in ...

Das Online-Portal "Leadership Insiders", das sich ganz der wissenschaftlichen Entwicklung in den Bereichen Führung und Organisationsentwicklung verschrieben hat, bietet auf seiner Webseite einen umfassenden Beitrag zu Achtsamkeit in der Arbeitswelt an. Es werden eine Fülle von Forschungsbefunden zur Wirkung von Achtsamkeit und Meditation präsentiert und Umsetzungsbeispiele in Unternehmen angesprochen. Auch finden sich viele Verweise darauf, wie Achtsamkeit in konkreten Führungskontexten ...

In der englischsprachigen Wissenschaftswelt ist ein Streit darüber entbrannt, ob mehr Empathie gesellschaftlich betrachtet einen positiven Unterschied machen könnte oder nicht vielleicht sogar konstruktiven Wandel bremst. Der US-Psychologe Paul Bloom etwa legte kürzlich ein Buch mit dem Titel "Against Empathy" vor. Er kritisiert, dass Empathie beispielsweise ungerecht sei. Menschen ließen sich von Einzelschicksalen besonders bewegen, versuchten diesen Menschen dann zu helfen, blendeten ...

Hätten Sie gedacht, dass Deutschland indirekt für die Gefährdung von 611 Tier- und Pflanzenarten verantwortlich ist? Die Wissenschaftler Daniel Moran (Universität für Wissenschaft und Technologie in Trondheim) und Keiichiro Kanemoto (Shiinshu Universität in Japan) haben anhand von knapp 7.000 bedrohten und gefährdeten Tierarten im Meer und an Land ermittelt, welche Lebensräume und Hotspots der Artenvielfalt durch den Konsumhunger der verschiedenen Industrieländer besonders betroffen sind. Die ...

Spiegel online präsentiert in einem ausführlichen Beitrag verschiedene Studien der Dankbarkeitsforschung und zeigt, welchen gesundheitlichen Nutzen es haben kann, im Alltag ein bisschen dankbarer zu sein. Eine Studie aus 2003 lies knapp 200 Probanden, aufgeteilt in drei Gruppen, über zehn Wochen entweder ein Dankbarkeitstagebuch führen, notieren, was in einer Woche schlecht gelaufen war oder neutral über die Erlebnisse reflektieren. Bei der anschließenden Auswertung zeigte sich, dass die Teilnehmer ...

Der österreichische Standard richtet in einem Interview mit dem Wissenschaftler Dan Siegel den Blick darauf, dass bewusst gelebte Achtsamkeit der Schlüssel zu neuer zwischenmenschlicher Verbundenheit und damit auch mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt sein könnte. Dort, wo der gegenwärtige Achtsamkeitstrend das Kultivieren der Bewusstheit vor allem als persönliche Strategie interessant werden lässt, geht Siegel weiter. "Durch Mindsight – eine erlernbare Fähigkeit, sich selbst als Teil des ...

Stressbewältigung und mit ihr einhergehend Sinnfindung sind in den letzten Jahren zu großen Themen geworden. Der Psychoanalytiker David Tracy spricht gar von einer "spirituellen Revolution", da zu Selbstentwicklung im Westen immer öfter auch spirituelle Bezüge herstellen und auf wachsende Akzeptanz stoßen. Wissenschaftler der Universität Bielefeld haben in einer Studie aus den frei formulierten Antworten der Studienteilnehmer zehn Aspekte herausdestilliert, die das spirituelle Verständnis ...

Pausen zu machen, ist in der Leistungskultur der Gegenwart oft nicht sonderlich angesehen. Der Blick auf verschiedene wissenschaftliche Befunde legt indes nahe, dass stundenlanges Sich-Auspowern der Produktivität nicht hilft. Wissenschaftler untersuchten, ob der Schlafrhythmus, der sich gewöhnlich in Zyklen von 90 Minuten vollzieht, auch auf das wache Leben anwendbar ist. Sie stellten fest: Bei Musikenr, Athleten, Schauspielern und Schachspielern, die Höchstleistungen vollbringen, ist ein 90-Minuten-Rhythmus ...

In der 24/7-Arbeitskultur erscheint Schlaf eine vernachlässigenswerte Dimension. Wer weniger schläft, hat mehr Zeit zum Arbeiten, ist ein implizites Motto der heutigen Leistungskultur. Dabei kann zu wenig Schlaf erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben. Wer weniger als sechs Stunden schläft und dies regelmäßig (in Deutschland sind das neun Prozent der Bevölkerung), erhöht die Wahrscheinlichkeit, vorzeitig zu sterben, um 13 Prozent. Die mit Schlafmangel verbundene verminderte Leistungsfähigkeit ...

Meditation kommt immer mehr in der modernen Welt an und findet zunehmend Resonanz nicht nur in Medizin und Therapie, sondern auch im Business. Ich hatte die große Ehre, dieses Jahr zum vierten Mal für drei Stiftungen den Kongress "Meditation & Wissenschaft" zu organisieren, der vor einer Woche in Berlin stattgefunden hat und mit mehr als 520 Teilnehmenden komplett ausgebucht war. Besonders beeindruckend war für mich die Podiumsdiskussion zur Frage, wie viel Meditation das Business ...

Unser zeitliches Vorstellungsvermögen scheint bisweilen recht begrenzt. Menschheitsgeschichtlich sind wir die intelligenteste Spezies, die diesen Planeten bisher bewohnte. Doch schauen wir uns einmal um: Was haben wir daraus gemacht? In einer Phase der Evolution hat Intelligenz dazu geführt, dass Menschen mehr Nachkommen zeugen konnten, so dass die Intelligenteren über die Jahrtausende sich stärker vermehren konnten als ihre weniger schlauen Zeitgenossen. Doch in komplexen Lebensbedingungen wie ...

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung plädiert der Neuropsychologe Ernst Pöppel dafür, die Tiefendimension von Bildung wieder ernster zu nehmen. Pöppel kritisiert, dass die heutige Google-Mentalität leicht zu Verdummung führe, da Menschen immer weniger die größeren Zusammenhänge überblicken, die zwischen einzelnen Daten und Fakten bestehen. Ein Problem: "Unser Bildungssystem, die ganze Erziehung und eben auch das Arbeitsleben sind so ausgelegt, immer genau das zu tun, was andere ...

An der Hochschule München und der Ludwig-Maximilians-Universität ist das Thema Achtsamkeit bereits angekommen. Meditations-Lehrveranstaltungen in neun Studiengängen, bekannt als das „Münchner Modell“, wurde hier 2010 von Professor Andreas de Bruin eingeführt. Die University of Applied Sciences in Frankfurt will nun im Sommersemester 2017 nachziehen. Reiner Frey, vormals Kanzler der Hochschule, will ein Programm für Studierende einführen, das diesen zu mehr innerer Klarheit verhelfen soll. Neben ...

Zum Thema Meditation wird gegenwärtig viel geforscht, vor allem allerdings in den Neurowissenschaften. Noch eher selten sind Arbeiten, die sich wissenschaftlich mit dem Thema in unternehmerischen Kontexten beschäftigen. Lukas Hanus hat nun eine Bachelor-Arbeit zu "Meditation als innovatives CSR-Thema - Eine kritische Auseinandersetzung zur Integration im Unternehmen" vorgelegt. Er betrachtet darin die Herausforderung, Meditation im Business und hier speziell im Bereich Corporate Social ...

In vielen Studien zeigt sich, dass ein großer Teil der Bevölkerung ein sehr scharfes Gerechtigkeitsempfinden hat, wenn es um die ungleiche Reichtumsverteilung in der Gesellschaft geht. Gerade in den Industrienationen ist vielen Menschen aber nicht klar, wie begütert sie selbst eigentlich sind. Wissenschaftler nennen dies den Unterschied zwischen der realen Einkommensverteilung und der gefühlten. Ein Single, der 2.600 Euro netto zur Verfügung hat, zählt in Deutschland bereits zur oberen Mittelschicht. ...

Thomas Straubhaar, Professor für Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Hamburg, wirft in einer Kolumne für die Welt einen Blick darauf, wie der immer schneller werdende Wandel und die wachsende Unberechenbarkeit von Ereignissen an den Grundlagen der Ökonomik rütteln. "Es war immer schon riskant, aus der Geschichte für die Zukunft lernen zu wollen. Denn eigentlich wiederholt sich Vergangenes nicht wirklich", räumt Straubhaar ein - die ökonomischen Modelle und Vorhersagen ...

Führungskräfte brüsten sich gerne mit ihrer Leistungsfähigkeit. Dazu gehört auch, mit möglichst wenig Schlaf auszukommen. Wer morgens schon vor dem Wecker aufwacht oder ihn erst gar nicht stellt und von selbst wach wird, hat jedoch nicht automatisch auch das gesundheitlich wünschenswerte Schlafpensum bekommen. "Wenn jemand eine große Verpflichtung hat und unter Druck oder Spannung steht, reduziert das den Schlafbedarf im Körper automatisch", sagt Daniel Brunner, Leiter des Zentrums für ...

Wer keine Lust hat, lange zu meditieren, kann inzwischen auch mit technischer Unterstützung abtauchen in die Entspannung. Mit "Thync" ist ein neues Gadget auf dem Markt, mit dem man, gesteuert von einer App, das Gehirn stimulieren kann. Ein Strip, der im Nacken angebracht wird, überträgt dabei elektrische Ströme, die im Gehirn dann Zustände der Entspannung oder Happiness erzeugen sollen. "Es passt zum On-Demand-Zeitalter, in dem alles von Film über Essen bis zu Sexpartnern verfügbar ...

Eigenständiges Denken, ein umfassendes Verständnis von Welt - in der deutschen Bildungslandschaft kommen Fähigkeiten wie diese in den Augen von Hans Peter Klein, Professor für Didaktik der Biowissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt, viel zu kurz. "Der mit den Bildungsstandards von 2004 eingeführte Begriff der Kompetenz als das Mantra der neuen neoliberalen Bildungsoffensive hat rein bildungsökonomischen Charakter. Kompetenzen sind definiert als Fähigkeiten, mit denen sich in der ...

Eine Studie der Universität Bern zu Zeitabläufen im Gehirn bei sozialen Entscheidungsprozessen bringt interessante Ergebnisse zutage. Die Forscher ließen Probanden Parteien und Fußballclubs, die sie mögen und nicht mögen, jeweils mit positiven Zuschreibungen belegen. Dabei zeigten die EEG-Messungen, dass die Prozesse im Gehirn in den Fällen, in denen eine eher ungeliebte Gruppe positiv bewertet werden sollte, mehr Zeit in Anspruch nahmen. Vielleicht könnte man sagen, das eigene Vorurteil außer ...

Empathie, die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, ist nicht allein eine Eigenschaft des Selbst, sie spiegelt immer auch unser Verhältnis zu äußeren Gegebenheiten wider. Ihre Ursprünge reichen zurück bis zu den Frühmenschen, die, um gemeinsam erfolgreich jagen zu können, eine subtile Form geteilter Intentionalität entwickeln. In modernen Gesellschaften entwickelt sich das empathische Selbst in komplexen emotionalen Situationen. Kinder, deren emotionaler Zustand von Eltern angemessen aufgenommen ...

Forscher der University of British Columbia sind der Frage nachgegangen, ob Religionen möglicherweise die frühe Basis gelegt haben, dass Menschen geneigt sind, mit anderen, weit entfernten Gesellschaftsmitgliedern zu kooperieren und so die Entwicklung größerer Zivilisationen möglich zu machen. "Der Glaube an moralische, strafende und allwissende Götter könnte die Ausdehnung der Kooperation, des Vertrauens und der Fairness auch auf entfernte Religionsgenossen gefördert haben", erklärt ...

Meditation und Achtsamkeit sind zu einem Trendthema in der Arbeitswelt avanciert. Einerseits, weil die nicht länger ignorierbaren wachsenden Burn-out-Raten nach neuen und konstruktiveren Handlungsweisen im Alltag fragen, andererseits, weil sich viele Menschen versprechen, durch eine bessere Fokussierung und mehr innere Klarheit schlicht besser unter den Umständen des Gegebenen zu funktionieren. In Kreisen vieler Neurowissenschaftler mehrt sich indes die Skepsis, dass bei aller Euphorie über die ...

Alternativen zu haben, erscheint den meisten Menschen als willkommene Absicherung. Wenn Plan A daneben geht, kann man immer noch auf Plan B zurückgreifen. Wissenschaftler der Universität Zürich hingegen kommen zu einem anderen Schluss. Sie haben ein neues Modell entwickelt, mit dem sich die Verwendung und Nützlichkeit von Alternativplänen analysieren lässt. Ihre Kernthese: Alternative Pläne entfalten immer Wirkung, selbst man gar nicht aktiv auf sie zurückgreift und sie umsetzt. Zwar können Alternativen ...

Mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Basis zur Messung des Wohlstandes hadern inzwischen viele, unter anderem, weil es einen "illusionären Wohlstand" abbilde, wie es der Ökonom Hans Diefenbacher ausdrückt. Das geschieht dann, wenn gemessenes Wirtschaftswachstum an anderen Stellen zu negativen Folgen führt, die dann unter Aufwendung eines Teils des erreichten Wachstums wieder beseitigt werden müssen. Diefenbacher schlägt deshalb alternative Betrachtungsweisen vor: "Der Nationale ...

Wer ein Ziel erreichen möchte, sollte besser nicht zu positiv denken, denn das kann leicht ins Gegenteil kippen. Die Psychologin Gabriele Oettingen untersuche in verschiedenen Studien die Wirkungen positiver Phantasien und stellte dabei fest, dass Menschen, die sich das Erreichen ihrer Ziele zu rosig ausmalen, sie oft nicht im gewünschten Maß erreichen. "Wunschträume und Phantasien sind ja auch durchaus sinnvoll. Sie machen gute Laune, helfen zu entspannen. Aber sie stehen uns im Weg, wenn ...

Die Süddeutsche beschäftigt sich in einem Kommentar mit der fragwürdigen Wirkung gesundheitlicher Warnungen. Zwar bestätigte kürzlich eine Studie der Universität Illinois, dass besonders angsteinflößende Warnungen geeignet seien, auf Verhaltensänderungen zu wirken, doch Angstbotschaften ohne massive Drohkulisse motivieren Menschen eher nicht, ihren Lebensstil zu modifizieren. Wirkung hätten diese Warnungen indes auch - allerdings keine konstruktiven: "Es löst keine guten Gefühle aus, wenn ...

Die Zeit stellt in einem Beitrag das ReSource-Projekt "einer der wichtigsten säkularen Ethikerinnen unserer Zeit" vor, der Neurowissenschaftlerin Tania Singer, die auf Basis der Daten von 300 Probanden die Wirkungen von Meditation und anderer mentaler Trainingsmethoden erforscht. Singer geht es längst nicht mehr nur um die Erkundung von Achtsamkeitsmethoden. Sie will auch die Wirtschaft verändern, weshalb sie mit dem Kieler Institut für Weltwirtschaft zusammenarbeitet und in dieser Kooperation ...

Während Unternehmen wie Google Millionenbeträge in die Erforschung künstlicher Intelligenz investieren, bringen sich nun auch die KI-Skeptiker immer mehr in Position. Tesla-Gründer Elon Musk beispielsweise spendete zehn Millionen Dollar an das Future of Life Institut in Boston, das Forschungsprogramme betreibt, die sicherstellen sollen, dass die künstliche Intelligenz nicht irgendwann aus dem Ruder läuft. Musk betrachtet das Erschaffen künstlicher Intelligenz laut Zitat in der Welt als genau so ...

Nun hat die Meditations-App 7Mind, für die ich gemeinsam mit dem Zen-Lehrer Paul Kohtes und dem gleichnamigen Start-up 7Mind Meditationen entwickele, auch höhere medizinische Weihen erhalten. Die Ärzte-Zeitung empfiehlt die Achtsamkeits-app als "Entspannungstraining to go". "Das Smartphone war bisher vor allem mit Ablenkung, Informationsflut und ständiger Erreichbarkeit assoziiert. Nun soll es über eine Meditations-App gegen den alltäglichen Stress helfen", so das Fachblatt. ...

In einem Beitrag über Narzissmus geht die FAZ der Frage nach, welchen Anteil Eltern mit ihrer Erziehung daran haben, wenn Menschen eine übertriebene Selbstliebe entwickeln. In einer Studie zeigte sich, dass die Kinder, deren Eltern ihnen regelmäßig zeigten und sagten, dass sie etwas Besonderes seien, über die Zeit ein entsprechendes Selbstbild entwickelten. Langzeitstudien mit Studenten wiederum legen nahe, dass in den letzten 25 Jahren deren Werte auf der Narzissmus-Skala immer höher ausfielen. ...

David Brooks, Kolumnist der New York Times, plädiert dafür, Spiritualität als Ressource der persönlichen Entwicklung und der Resilienz ernster zu nehmen. Am Beispiel der Forschungen von Lisa Miller, Psychologin an der Columbia-Universität, zeigt er, dass spirituelle Bewusstheit, nach Miller der "innere Sinn einer Beziehung zu einer höheren Macht, die liebend und führend ist, Menschen dafür stärken kann, den Herausforderungen des Lebens besser zu begegnen. Laut Miller basiert (gemessen in ...

In einem Gastbeitrag für die Welt analysiert der Ökonom Thomas Straubhaar, warum der Liberalismus gegenwärtig immer mehr zu seinem eigenen Feind zu werden scheint. In den Augen von Straubhaar sind es vor allem mangelnde Chancengleichheit, fehlende soziale Durchlässigkeit und die Pervertierung liberaler Freiheiten zugunsten von Eigeninteresse, die die Bürgergesellschaft von innen heraus untergraben: "Durchlässigkeit, Fairness, Anstand und Engagement für das Gemeinwohl sind die unverzichtbaren ...

In einem Interview mit Spiegel online erklärt der Neuropsychologe Martin Meyer, dass Übungen zum Gehirntraining zwar einzelne Fähigkeiten auch in fortgeschrittenerem Lebensalter aufrechterhalten oder gar fördern können, für die gesamte neurologische Funktionsfähigkeit des Gehirns aber ganz andere Faktoren relevant seien. Für ihn stehen Motivation, Neugier und persönliche Identifikation viel stärker im Vordergrund. „Motivation und ein höheres Selbstwertgefühl können sich unmittelbar positiv auf ...

Die Welt widmet einen großen Übersichtsbeitrag der Frage, wie sich religiöser Glaube und Spiritualität auf die Gesundheit auswirken. Eine Betrachtung dieser Ernsthaftigkeit wäre wohl vor einigen Jahren noch ein Unding gewesen. Heute hat sie beinahe schon etwas Selbstverständliches, denn nicht zuletzt durch die zahlreichen neurowissenschaftlichen Durchbrüche in der Meditationsforschung sind solche Themen längst von einer gewissen Alltäglichkeit. Der Artikel zeigt anhand zahlreicher Studien und ...

Seit Jahren melden die Krankenkassen stetig steigende Zahlen von Burn-out- und Depressionserkrankungen. In einem Beitrag in der Zeit zeigen die Psychologen Martin Dornes und Martin Altmeyer, dass dies nur eine Seite der Medaille ist. Epidemiologischen Studien zufolge sei zwischen 1947 und 2012 kein Anstieg psychischer Störungen zu verzeichnen. Was sich geändert habe, sei die öffentliche Aufmerksamkeit für verschiedene Krankheitsbilder und die diagnostische Praxis. Als Beispiel führen die beiden ...

Beim Weltwirtschaftsforum in Davos berichtete die Neurowissenschaftlerin Tania Singer über erste Ergebnisse des von ihr initiierten ReSource-Projekts, das die Entwicklung von Mitgefühl bei Erwachsenen untersucht - und animierte die Wirtschaftslenker dazu, aktiver für eine Ökonomie der Fürsorge einzutreten. Singer illustrierte, dass Mitgefühl zu den zentralen menschlichen Eigenschaften zählt und sich durch Achtsamkeitspraktiken gezielt entwickeln lässt. Welche Wirkung die Fähigkeit zum Mitgefühl ...

Im Interview mit der taz spricht der Ökonom und Politologe Christoph Scherrer über die Auswirkungen, die die wachsende Ungleichheit auf die Bevölkerung hat. Laut OECD sei beispielsweise das Wachstum in Deutschland um rund sechs Prozent geringer als möglich, weil sich der Abstand zwischen Arm und Reich in den letzten 30 Jahren stark vergrößert habe. Da niedrige Einkommen fast gänzlich für Konsum draufgehen, falle die Nachfrage, wenn diese Einkommensgruppen auf einmal weniger verdienen - und dies ...

In einem Interview mit dem Online-Portal "Ethik heute" wirft der Bewusstseinsforscher Prof. Dr. Dr. Harald Walach einen neuen Blick auf die Frage, wie wir Werte entwickeln können, die als Basis für eine umfassende Ethik taugen. Walach richtet dabei das Augenmerk auf die menschliche Innerlichkeit und rät dazu, die inneren Erfahrungen, die es ermöglichen, "die Struktur der Welt von innen her zu erfahren", stärker zu berücksichtigen. "Wenn wir das Bewusstsein nach innen lenken, ...

Alle reden über Stress, und verlieren dabei die Zeit aus den Augen. Der Kongress Meditation & Wissenschaft, der Ende Oktober in Berlin stattfand, ging indes einen umgekehrten Weg. Die Wissenschaftler zeigten eindrücklich, wie meditative Methoden die individuelle Zeitwahrnehmung verändern können, so dass das persönliche Verhältnis zur Zeit von einem subjektiven Mangel zur Fülle finden kann. Einige der Kongressbeiträge waren einen neuen Blick auf die uns scheinbar immer mehr verschlingende Komplexität ...

Eine Studie des Erlanger Strafrechtsprofessors Franz Streng, in der im Zeitraum zwischen 1989 und 2012 insgesamt gut 3.000 Studenten befragt wurden, bringt erstaunliches zutage. Während im Untersuchungszeitraum die subjektive Kriminalitätswahrnehmung deutlich zurückging, stieg gleichzeitig der Wunsch nach höheren Strafen unter den Jura-Studenten deutlich an. Gefragt, welches Strafmaß bei Totschlag im Affekt bei einer Trennung angemessen sei, forderten die Studierenden 1989 noch im Schnitt sechs ...

Die Schlussfolgerungen, die wir aus wissenschaftlichen Studien ziehen, zeigen häufig mehr über unsere Kultur als den eigentlichen Untersuchungsgegenstand. So berichtet der Journalist Ferdinand Knauß in der Wirtschaftswoche über eine amerikanische Studie, die die Stressreaktionen von Frauen und Männern, die an ischämischen Herzkrankheiten litten, also beispielsweise einen Herzinfarkt hinter sich hatten, untersuchte. Dabei zeigte sich, dass die Männer unter Stress weniger emotionale Reaktionen zeigten ...

In einem Interview mit der Wirtschaftswoche spricht der Soziologe Heinz Bude über ein subtiles Angstphänomen, das immer mehr unser menschliches Selbstbild zu prägen scheint. In der Multioptionsgesellschaft gerät seiner Ansicht nach das liberale Ich in die Krise, weil es immer weniger eine Antwort auf die Frage, was will ich eigentlich, zu finden scheint. "Ich glaube, dass die Ära des selbstbestimmten, innengeleiteten Menschen sich dem Ende zuneigt. Dieser Mensch hatte noch einen sehr individuellen ...

Spätestens seit der französische Ökonom Thomas Piketty mit seinem Buch über das Kapital im 21. Jahrhundert die Diskussion um die Vermögensverteilung und damit verbunden die wachsende Ungleichheit wieder angefeuert hat, fragen sich viele, wie reich "die Reichen" denn wirklich sind. Eine Frage, auf die es kaum eine Antwort zu geben scheint. Wie die taz jüngst berichtete, existieren nämlich nicht wirklich belastbare Daten dazu, wie viel die Superreichen tatsächlich besitzen. Die EZB führte ...

Ritalin und Modafinil heißen die besten Freunde derer, die glauben, durch Amphetamine ihre Power bei der Arbeit zu erhöhen. Laut DAK greifen bereits zwei Millionen Deutsche zu Aufputschmitteln und Psychopharmaka, um im Job mehr Leistung zu bringen. Das Magazin health@work zitiert in einem Beitrag verschiedene Mediziner, die vor den Langzeitfolgen des Medikamentenmissbrauchs warnen. „Ritalin und Modafinil führen in Einzelfällen kurzfristig zwar zu mehr Leistung, aber langfristig in die Abhängigkeit. ...

Harald Walach, klinischer Psychologe, Philosoph und Wissenschaftshistoriker, wirft in einem Beitrag zum Thema Wertentwicklung einen Blick darauf, welche Bedeutung unsere innere Erfahrungswelt für das, was wir als sinnvoll und werthaft erachten, hat. Walach betrachtet Werte als eine "innere Struktur der Welt", die sich aus systematischen inneren Erfahrungen ergibt. "Um zu Werten und guten Wertentscheidungen zu gelangen, als Individuen und als Gesellschaft, als Einzelne und als Kultur, ...

Da mir die wissenschaftliche Forschung zum Thema Meditation ein großes Anliegen ist, möchte ich heute auf ein aktuelles Studienvorhaben der Bachelor-Studentin Miriam Büxenstein von der Europa-Universität Viadrina hinweisen. Im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit untersucht Büxenstein die Motivation von Meditierenden und die Wirkungen der Meditation auf das körperliche Wohlbefinden. Die Umfrage ist innerhalb weniger Minuten zu bewältigen, und ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Leserinnen und ...

Die internationalen Wirtschaftswissenschaften sind nach wie vor dominiert von der Perspektive des neoklassischen Ansatzes, doch immer mehr Studenten beklagen diese Einseitigkeit und wünschen sich Lehrangebote, die der Vielfalt ökonomischer Perspektiven Rechnung tragen. So berichtet Zeit Online über eine Initiative der Universität Manchester, die von Studenten ins Leben gerufen wurde, um Seminare zu ökonomischen Theorien jenseits des Mainstreams, beispielsweise ökologische oder feministische Ansätze, ...

Das Thema Zuwanderung führt in den Medien ja seit einigen Wochen wieder zu verstärkten Auseinandersetzungen, da durch die Freizügigkeit innerhalb der EU immer mehr Länder eine wachsende Armutsmigration befürchten. Betrachtet man Migration allein unter diesen Vorzeichen, wird sie leicht zu einem rein wirtschaftspolitischen Thema - und es gerät aus dem Blick, dass viele der in öffentlichen Debatten geäußerten Befürchtungen auch damit zu tun haben könnten, dass Zuwanderung nach wie vor im Kern auch ...

Macht Buddhismus glücklich? Diese Frage stellte der Nachrichtensender n-tv dem Neurowissenschaftler und Arzt Tobias Esch. Esch unterscheidet drei Formen des Glücks - den kurzen Hochmoment, der mit Lust und Befriedigung einher geht, die Erleichterung, wenn sich Stress oder eine schwere Situation auflöst, und eine dritte Form, die anhaltende Zufriedenheit mit sich bringt, eine Verbundenheit mit dem Sein. Letztere kann sich vor allem durch Meditation, wie sie im Buddhismus praktiziert wird, einstellen, ...

Der Fernsehsender n-tv stellt in seinen News neue Forschungsprojekte vor, die die Alltagsrelevanz von Meditation ins Visier nehmen. So wird am Bender Institute of Neuroimaging gegenwärtig nach Beweisen gesucht, wie Meditation den Alterungsprozess des Gehirns verlangsamt, da dies interessant im Hinblick auf die Vorbeugung von Demenzerkrankungen sein könnte. Die die Forschungen haben bereits gezeigt, dass sich durch Meditation innerhalb weniger Wochen Gehirnstrukturen positiv verändern lassen - ...

Geld macht das Leben einfacher und ist damit eine gute Quelle für grundsätzliche Lebenszufriedenheit. Bedeutsamkeit und Sinn schöpft der Mensch hingegen aus gänzlich anderen Quellen. Wissenschaftler der Universitäten Virginia und Illinois analysierten eine multinationale Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gallup mit 140.000 Teilnehmern aus 132 Ländern im Hinblick auf diesen grundlegenden Unterschied. So ist die Lebenszufriedenheit von Menschen aus reicheren Ländern höher als die von Menschen ...

"Is Earth F**ked?" - zu gut Deutsch: ist die Erde am Arsch? - fragte Brad Werner, Erforscher komplexer Systeme, im Dezember 2012 beim Herbsttreffen der American Geophysical Union. Und die Antwort gab er auch gleich: Mehr oder weniger. Doch Werner skizzierte seinerzeit in seinen wissenschaftlichen Ausführungen auch einen positiven Gegentrend - den wachsenden Aktivismus unterschiedlicher Interessengruppen, die bereit sind, das System grundsätzlich zu hinterfragen. Er sprach von "Widerstand", ...

Die wachsende Bedeutung von Meditation und Achtsamkeit im Kontext einer Burn-out-Prophylaxe, aber auch mit Blick auf das inhärente Potential menschlicher Entwicklung insgesamt, ist eine Dynamik, die in wissenschaftlichen Kreisen inzwischen auch kritisch gesehen wird, denn durch die vorbehaltlose Euphorie wächst auch die Gefahr, dass Meditation zunehmend aus ihren ethischen Kontexten herausgelöst und funktionalisiert wird. "Aus meiner Sicht birgt die euphorische Übernahme des Achtsamkeitskonzepts ...

Acht Wirtschaftsprofessoren der Universität Saarbrücken haben mit einem öffentlichen "Plädoyer für eine normative theorie- und praxisbezogene Betriebswirtschaftslehre" einen Vorstoß unternommen um darauf aufmerksam zu machen, dass die BWL immer stärker von reinem Zahlendenken und Statistik beherrscht werde, was zu Lasten einer auch praxisbezogenen Betrachtung wirtschaftlicher Zusammenhänge gehe. Als Gründe für diese stetige Verengung der Perspektive nennen die Unterzeichner eine Amerikanisierung ...

In einem Interview mit Spiegel online erklärt die New Yorker Psychologie-Professorin Ursula Staudinger, dass der Prozess des menschlichen Reifens nicht, wie von der Persönlichkeitspsychologie lange angenommen, mit Erreichen des Erwachsenenalters ein Ende findet. Vielmehr sei es möglich, Persönlichkeitseigenschaften auch in fortgeschrittenen Jahren noch zu verändern. Menschen, die sich immer wieder neuen Erfahrungen aussetzen, die sich neue Aufgaben vornehmen und dazu lernen, um diese zu bewältigen, ...

Nachdem durch die anhaltende Debatte über die Erhöhung des Anteils weiblicher Führungskräfte die Frage der Unterschiede zwischen den Geschlechtern wieder stärker in den öffentlichen Fokus rückt, gibt es immer mehr Wortmeldungen in der Gender-Diskussion, die zu einer differenzierteren Betrachtung mahnen. Im Gespräch mit der Zeit erklärt die Psychologin Doris Bischof-Köhler einige Ursachen für ganz grundsätzliche Asymmetrien zwischen Männern und Frauen. " Die Entstehung der heute beobachtbaren ...

In einem Interview mit der Zeit erklärt die Neurowissenschaftlerin Tania Singer, auf welch grundlegende Weise Empathie und Mitgefühl die Wirtschaft verändern könnten. Singer kritisiert, dass das Wirtschaftssystem vergleichsweise einseitig auf Leistung und Wettbewerb ausgerichtet sei, dabei aber ausgeblendet werde, dass Gefühle letztlich ein ebenso zentrales Moment darstellen: "Wir haben in Experimenten gezeigt, dass man tatsächlich die Motivation fürs Miteinander stärken kann. Dabei ändern ...

Immer mehr Computerspiele und Handy-Apps suggerieren, dass man mit so genanntem Gehirn-Jogging die Leistung des Gehirns nachhaltig verbessern kann. Partiell trifft das auch zu, doch weist der Neurophysiologe Lutz Jäncke darauf hin, dass durch solche Aufgaben in vielen Fällen nur die Fähigkeit, die durch die Nutzung solcher Programme abgefragt werde, sich weiterentwickele. Zahlenspielchen, Bilderrätsel oder ähnliches haben meist keinerlei Transfereffekte - wirken also nicht konstruktiv auf weitere ...

Die in den letzten Jahren explosionsartig um sich greifende Diskussion über Burn-out zeigt nicht nur, wo es in der Arbeitswelt im Argen liegt, sondern illustriert zugleich, wie die Einführung eines übergreifenden Begriffs für verschiedene Alltagserscheinungen, die nicht per se einen Krankheitswert an sich haben, die wahrgenommene Realität verändern kann. Fühlte man sich früher vielleicht mal mehrere Tage hintereinander im Job schlapp oder hatte das Gefühl, die ständige Überlastung zehre zu sehr ...

Der Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland (BDY) weist auf zwei wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass Yoga bei der Vermeidung beziehungsweise Behandlung von Nacken- und Rückenschmerzen einen wirksamen Beitrag leisten kann. Laut Verband gehen wissenschaftliche Schätzungen davon aus, dass durch diese Art der Erkrankung allein in Deutschland ein volkswirtschaftlicher Gesamtschaden von 49 Milliarden Euro entstehe. Eine randomisierte Studie zeige, dass bereits 90 Minuten Yoga-Praxis pro ...

In der Arbeitswelt schleichen sich in den letzten Jahren auf subtile Weise neue Kontrollmechanismen ein, die an der Oberfläche neue Formen der Freiheit suggerieren, aber letztlich nur eine Folge verschleierter Anpassungsmechanismen kreieren. Bei der Tagung "Machtwirkung und Glücksversprechen" der Freien Universität Berlin beleuchteten Wissenschaftler dieses Phänomen. Eigeninitiative, Selbstmanagement und Selbstvermarktung sind die Attribute einer Arbeitswelt, in der sich jeder vor allem ...

Die Stressspirale im Business führt dazu, dass immer mehr Unternehmen und Einzelpersonen sich mit dem Thema Achtsamkeit in der Arbeitswelt beschäftigen. So berichtet die FAZ über aktuelle Forschungen, beispielsweise die Evaluierung eines Trainingsprogramm für Mitarbeiter, in denen diese in Achtsamkeitsmethoden geschult werden und an dem sich sieben Unternehmen beteiligen. Zwar sind die Wirkungen solcher Programme wissenschaftlich erst in Ansätzen belegt, doch betonen Experten wie der Neurowissenschaftler ...

Die FAZ hat der neuen "Generation Vielleichtsager" einen interessanten Essay gewidmet. In dem Beitrag arbeitet die Autorin heraus, wie das Erbe der Postmoderne - die Fähigkeit, Pluralismus zu erkennen, zuzulassen und als positive kulturelle Entwicklung zu fördern - anscheinend immer mehr in eine Sackgasse der Unentschiedenheit führt. Der Beitrag beklagt die Unfähigkeit, klar Stellung zu beziehen und arbeitet heraus, wie immer mehr Menschen Ambivalenzen begegnen, indem sie sich einfach ...

Männer haben es nicht leicht - sie verschleißen sich im Job eher als Frauen und bezahlen dies mit einer um rund fünf Jahre kürzeren Lebenserwartung. Eine erste Tagung zum Thema Männergesundheit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat jetzt die Ursachen für diesen Gender-Gap ins Visier genommen. Dabei tritt zutage, dass die Lebenserwartung anscheinend mehr mit dem Lebensstil als mit der unterschiedlichen genetischen Ausstattung von Männern und Frauen zu tun hat. Die typisch männliche ...

Die Enquete-Kommission des Bundestags zum Thema "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität" hat ein Konzept vorgelegt, wie diese zentralen Parameter künftig besser erfasst werden können, denn bisher ist vor allem das Bruttoinlandsprodukt die zentrale Messgröße zur Verfasstheit des Landes. Künftig sollen Daten nicht nur zu materiellem Wohlstand erfasst werden, sondern auch zu sozialen Aspekten und Teilhabe sowie Ökologie. Insgesamt geht es um zehn Indikatoren, die Einkommensverteilung, Staatsschulden, ...

Unter welchen Vorzeichen wird das Jahr 2013 stehen? Die Wirtschaftswoche ließ den Zukunftsforscher Horst Opaschowski zu dieser Frage ein wenig philosophieren. Heraus kam ein durchwachsenes Bild unserer unmittelbaren Zukunft. "Wir sollten Reserven für schlechte Zeiten bilden und Sicherheiten für Unvorhersehbares einplanen. Sicherheit hört auf, eine konservative Vokabel zu sein. Sicherheit wird sogar wichtiger als Freiheit. Nur wer sich absichert, kann frei sein", so eine Einschätzung ...

Die Zeit beleuchtet in einem Beitrag, wie sehr Unternehmen und ihre Mitarbeiter von einem professionellen Gesundheitsmanagement profitieren können. Eine Studie der Texas A&M University, in der verschiedene betriebliche Gesundheitsprogramme verglichen wurden, illustriert, dass sich auf diesem Wege die krankheitsbedingten Kosten senken lassen, während sich gleichzeitig die Produktivität der Mitarbeiter sowie die Arbeitsmoral verbessern. Das Unternehmen Johnson&Johnson beispielsweise sparte ...

Obwohl, nicht zuletzt durch die wachsende Burn-out-Problematik, sich immer mehr Menschen für das Thema Meditation interessieren, haben vor allem Skeptiker bisweilen daran zu knabbern, dass viele Meditationstechniken aus nichtwestlichen bzw. spirituellen Traditionen stammen, was die Frage aufwirft, wie passend diese für unsere westliche Lebensrealität sind. Der Neurowissenschaftler Ulrich Ott hat in seinem Buch "Meditation für Skeptiker" deshalb einen ganz rationalen Blick auf das Thema ...

Die Entspannung nach der Auszeit zwischen den Jahren hält bei vielen Arbeitenden nur kurze Zeit - denn wenn das Business im neuen Jahr wieder auf Touren kommt, ist Stress meist vorprogrammiert. Immer mehr wissenschaftliche Studien legen nahe, dass man im Alltag am besten fährt, wenn man den Stresspegel erst gar nicht hochschnellen lässt, sondern von vornherein regelmäßig für kleinere Auszeiten sorgt. Regelmäßige Meditation kann, so ein Beitrag im Focus, hier besonders gut helfen, denn Methoden ...

Der Kongress Meditation & Wissenschaft, der von der Oberberg Stiftung und der Identity Foundation zum zweiten Mal in Berlin veranstaltet wurde, hat dieses Mal die Themen Meditation im Bildungswesen und in der Arbeitswelt ins Visier genommen. Verschiedene Studien zeigen dabei, dass Schüler, die meditieren, leichter mit den Belastungen des Schulalltags zurecht kommen, und meditierende Lehrer deutlich stärker an den Bedürfnissen der Schüler orientiert unterrichten. Auch in der Arbeitswelt kann ...

Top-Manager brüsten sich gerne damit, mit einem Minimum an Schlaf auszukommen. Auch in der Politik werden allzu oft wichtige Entscheidungen zu nachtschlafender Zeit gefällt. Gesund ist das indes nicht. So hat sich die Zahl der Menschen, die an Schlafstörungen leiden, in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt. In der EU leiden bereits neun Prozent der Menschen an klinisch relevanten Schlafstörungen. Zwar variiert das Schlafbedürfnis von Mensch zu Mensch und bewegt sich auf einer durchschnittlichen ...

Eine Studie des Forschungszentrums Jülich und der Universität Köln wirft die Frage auf, wie es um die Entscheidungsqualitäten von Managern bestellt ist. In der Studie wurden die Vorgänge im Gehirn, die beim Treffen von Entscheidungen beteiligt sind, untersucht - und zwar bei Führungskräften und bei Arbeitnehmern ohne Führungspositionen als Vergleichsgruppe. Das Ergebnis: Bei den Managern wurde vor allem die Gehirnregion aktiv, die innerhalb des Entscheidungsnetzwerkes den Aufbau von kategorisiertem ...

Die wachsende Diskussion über die Auswirkungen von Stress erhält neue Nahrung, denn wissenschaftliche Studien legen nahe, dass die Überbeanspruchung im Arbeitsleben nicht nur zu Burn-out führt, sondern auch gravierende langfristige Folgen haben kann. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Stress das Risiko, an einer Depression zu erkranken, erhöht. Depressionen wiederum können eine beginnende Altersdemenz oder Alzheimererkrankung beschleunigen oder demenzähnliche Symptome mit sich bringen. ...

Während viele noch die Auszeit ihrer Ferien genießen, leiden manche Urlaubsrückkehrer bereits am so genannten Post-Holiday-Syndrom. Jüngste Forschungen zeigen, dass der Stresspegel sich bereits zum Urlaubsende erhöhen kann, wenn die Urlauber schon über das, was sie nach ihrer Rückkehr an den Arbeitsplatz erwartet, nachdenken. Zurück im Büro brauchen Körper und Kopf im Schnitt ein bis drei Tage, um wieder zum gewohnten Arbeitsrhythmus zu finden. Ein besonders schöner Urlaub hat gute und auch negative ...

Immer mehr Studien zeigen, dass die alten Eliten aus Politik und Wirtschaft immer mehr an Glaubwürdigkeit und Handlungskompetenz verlieren. Die gemeinnützige Stiftung für Philosophie Identity Foundation, die in einer eigenen Studie herausfand, dass immer mehr Akteure des Wandels aus der gesellschaftlichen Mitte stammen, hat diese Diagnose zum Anlass genommen, zu eruieren, wer die neuen Eliten sein könnten. Auf der Online-Plattform www.novelite.de ...

Unabhängige Forschung wird es bei der Deutschen Bank in Zukunft wohl kaum noch geben, denn die Bank beabsichtigt, die bisher unabhängige Abteilung DB Research, die nicht nur zur typischen Bankenthemen forschte, sondern auch gesellschaftlich relevante Fragestellungen eruierte, mit der für Kundenberatung zuständigen Market Research zusammenzulegen. Die taz sprach mit Norbert Walter, dem früheren Leiter und bis zu seiner Pensionierung 2009 auch Chefvolkswirt der Deutschen Bank, über diesen Schritt. ...

Im Interview mit der taz geht der ehemalige Manufaktum-Manager Uli Burchardt hart mit der Discount-Mentalität ins Gericht. "Ich schließe aus, dass ein Discountkonzept ein Qualitätskonzept sein kann. Discount ist eine Wertvernichtungsstrategie. Und ich sage: Qualität kann nur etwas sein, das nachhaltig ist. Wertvernichtung kann nicht nachhaltig sein", so Burchardts Ansage. Der Freund qualitätsvoller Wirtschaftsprozesse erklärt, dass Billiganbieter zwar für einige Bevölkerungsgruppen wichtig ...

Die FAZ stellt in einem Portrait die Alanus Hochschule vor und illustriert damit, dass ein Fach wie die Wirtschaftswissenschaften zum Denken und kritischen Hinterfragen des Status quo gezielt anregen kann. Die Universität mit den anthroposophischen Wurzeln betrachtet seit jeher beispielsweise die Kunstpraxis als essenziellen Bestandteil aller Studiengänge - weil sie eine Grundspannung der Spontaneität erzeuge. Philosophie und Reflexion sind bei Alanus ebenfalls festes Programm. Der Unterschied, ...

Eine Nachhaltigkeitskonferenz der Leuphana Universität endete mit dem dringenden Appell der Wissenschaftler, dass Wissenschaft und Zivilgesellschaft sich nicht mehr damit zufrieden geben dürften, allein Chronisten der Umweltzerstörung zu sein. Trotz öffentlicher Appelle und zunehmender Inselmaßnahmen sei die ökologische Zerstörung in den letzten Jahre rapide fortgeschritten, so die Einschätzung der Forscher. Und noch immer sei vielen Menschen das Ausmaß der weltweiten Umweltkrise nicht bewusst. ...

Die taz wirft in einem Gespräch mit dem Bielefelder Soziologen Wilhelm Heitmeyer einen Blick auf die Meta-Ebene unserer gesellschaftlichen Entwicklung und kommt dabei zu beunruhigenden Erkenntnissen. Heitmeyer untersuchte über das letzte Jahrzehnt, wie sich gesellschaftliche Umgangsformen und Dynamiken verändert haben. Neben "Signalereignissen" wie dem 11. September 2001, der Einführung von Hartz IV und der Finanzkrise, aber auch der zunehmenden Ökonomisierung des Sozialen beobachtet ...

In einem Interview mit der Zeit erklärt Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, dass die ökonomische Forschung ihren Horizont erweitern müsse. Wichtige Forschungsfelder sind in seinen Augen "stärker verhaltens- und institutionen-ökonomische Betrachtungen und Fragen der neuen politischen Ökonomie - "wie ticken Menschen, welche Interessen verfolgen sie, welcher Instrumente bedienen sie sich?" Laut Straubhaar hat im Hinblick auf die weltweiten Krisenherde ...

Der Bonner Sozialwissenschaftler Meinhard Miegel, der als Sachverständiger der Bundestagskommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität" angehört, plädiert für eine Abkehr bisheriger Wachstumsideologien und propagiert neben dem Bruttoinlandsprodukt neue Messgrößen, um die Lebensqualität innerhalb einer Gesellschaft messbar zu machen. Seiner Ansicht müssten auch die Größe des ökologischen Fußabdrucks im Verhältnis zur globalen Biokapazität einbezogen werden, die Einkommensrelation zwischen ...

Sind Frauen anwesend, werden Männer deutlich großzügiger, als wenn sie unter sich sind, so das Ergebnis einer britischen Studie. In dem Experiment wurden Frauen und Männer zu gleich- und gemischtgeschlechtlichen Gruppen zusammengefasst und sollten, teils unter Aufsicht, spenden oder wurden gefragt, ob sie sich wohltätig engagieren möchten. Während die Frauen in fast allen Konstellationen fast gleiche Beträge spendeten, stieg die Spendenbereitschaft der Männer, wenn eine attraktive Frau in ihrer ...

In einem Meinungsartikel der VDI Nachrichten beklagt die Wirtschaftswissenschaftlerin Silja Graupe die "Realitätsferne, geistige Verarmung und das Ausblenden alternativer Denkansätze" in den ökonomischen Studiengängen. Die gegenwärtige Krise sei auch eine des ökonomischen Denkens, das sich durch eine gewisse "geistige Sturheit" und einen einseitigen Bezug auf Neoklassik hervortue. Graupe bemängelt eine "Monokultur des Denkens", da Theoriegeschichte, Methodenlehre ...

In den Wirtschaftswissenschaften mehren sich die Anzeichen, in Anbetracht der anhaltenden Krise zur Selbstkritik anzusetzen. Star-Ökonom Kenneth Rogoff etwa verweist darauf, dass bisherige Modelle sich nun als wertlos erweisen: "Die Grundüberzeugung hinter diesen Modellen, dass Märkte perfekt funktionieren und staatliche Eingriffe nur zu schlechteren Ergebnissen führen können, ist widerlegt. Nun ist die Zeit für mehr Experimente gekommen, für die Erforschung der Unvollkommenheit von Märkten." ...

Eine Studie der University of California in Berkely zeigt, dass Tratsch dabei hilft, Stress abzubauen und soziales Verhalten fördern kann. In mehreren Spielsituationen wurden Probanden damit konfrontiert, dass einige Teilnehmer mogeln. Wenn sie dieses Wissen anschließend an andere, die später mit den Schummlern spielen sollten, weitergeben konnte, senkte sich ihr zuvor beschleunigter Puls. Spieler, die durch einen Fragebogen als besonders sozial eingestellt identifiziert worden waren, störten ...

Eine Studie der Utah Valley Universität wirft die Frage auf, ob zu viele virtuelle Freunde bzw. eine intensive Nutzung von Online-Plattformen unglücklich machen. Untersucht wurde die Facebook-Nutzung von 425 Studenten. Je intensiver die Probanden die Plattform nutzten, umso stärker gingen sie davon aus, dass andere Menschen glücklicher seien als sie selbst und dass das Leben ungerecht sei. Diese negativen Gefühle waren bei den Studienteilnehmer am stärksten ausgeprägt, die die meisten Facebook-Freunde ...

Die taz geht der Frage nach, ob das neue Trendthema "Collaborative Consumption" einen Beitrag zu nachhaltigeren Lebensstilen leisten kann. Auto-Sharing-Börsen, Mitwohn-Plattformen und Portale, auf denen man Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs mit anderen Menschen teilen kann, sprießen gegenwärtig wie Pilze aus dem Boden. Die neue Kultur des Teilens wird zunehmend zum Kult und verändert auch das Denken über Konsum. Wo früher ein Auto noch ein starkes Statussymbol war, sieht sich die ...

In einem Beitrag für Zeit online erklärt Uwe Schneidewind, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, warum soziale Innovationen mindestens genau so wichtig sind wie technologische Lösungen, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. Soziale Innovationen sind laut Schneidewind sehr viel schneller umsetzbar als neue Technologien. Während die Automobilindustrie beispielsweise rund 20 Jahre gebraucht habe, um sich zum heutigen Stand der Nutzung ...

Die taz erörtert in einem Beitrag neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zur Neuroplastizität des Gehirns. Im Hinblick auf die steigende Lebensarbeitszeit stellt sich für die Arbeitswelt von morgen die Frage, wie auch ältere Arbeitnehmer möglichst lange ihre geistige Fitness bewahren können. Die Arbeits- und Hirnforschung zeigt dabei: Vor allem abwechslungsreiche Tätigkeiten stimulieren das Gehirn und sorgen dafür, dass der kognitive Abbau im Alter sich verlangsamt. So zeigt sich bei Arbeitnehmern, ...

Einen Grund dafür, dass sich das weltweite Denken über Wirtschaft nur sehr zögerlich verändert, ist sicherlich an vielen Universitäten zu finden, denn die Lehrpläne reagieren bisher höchstens in Ansätzen auf die turbulenten Entwicklungen der letzten Jahre und sehen in den Vorlesungen eher ein "business as usual" vor. Ein Zustand, denn immer mehr Studenten kritisieren und sie nach eigenen Lösungen Ausschau halten lässt. So berichtet Spiegel Online über eine ganze Reihe studentischer Initiativen, ...

Die taz hat eine Artikelserie zum Thema "Grenzen des Wachstums" initiiert, in der sie die gängigen Wirtschaftsparadigmen kritisch hinterfragt und aufzeigt, welche komplexen Interdependenzen wirtschaftliches Denken und Handeln prägen. Als ein Grundübel kapitalistischer Modelle wird die Zinserwartung angeführt, die fast schon zwangsläufig die Notwendigkeit stetigen Wachstums mit sich bringt. Wachstumskritiker hingegen fordern, die Wirtschaft so anzulegen, dass sie einen Zustand des Gleichgewichts ...

Mit einem Experiment haben amerikanische Forscher gezeigt, dass wir von Ratten in Sachen Mitgefühl anscheinend lernen können. Die Forscher der Universität Chicago hatten Laborratten paarweise in Käfige gesperrt, so dass sie sich aneinander gewöhnen konnten. Anschließend wurde jeweils eine der Ratten innerhalb des Käfigs in einen durchsichtigen Behälter gesperrt. Die "freie" Ratte reagierte darauf jeweils mit Unruhe und lernte nach einigen Versuchen, ihren Käfiggenossen zu befreien. Dies ...

Die Lage an den Universitäten ist alarmierend, denn mit der Einführung der Bachelor-Studiengänge wächst der Druck auf die Studenten. 20 Prozent der Studierenden scheinen mit dem neuen System gut zurecht zukommen, 40 bis 50 Prozent sind verunsichert und weitere 30 bis 40 Prozent haben bereits ernsthafte Schwierigkeiten, so das Ergebnis einer Studie des Bundesbildungsministeriums. "Menschen sind keine Lernmaschinen", meint der Diplom-Psychologe Hans-Werner Rückert, Leiter der psychologischen ...

In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau plädiert der US-amerikanische Soziologe Amitai Etzioni dafür, die gegenwärtige Krisendiskussion in eine neue Richtung zu lenken und die Frage nach dem guten Leben wieder zu stellen. "Es ist nun von äußerster Wichtigkeit, dass die Menschen eine Frage nicht länger aufschieben können: Wie ist ein gutes Leben möglich? Wenn die Menschen beginnen, eine Definition vom guten Leben zu geben, als ein kontrollierter Umgang mit Dingen und Konsum, werden ...

Eine Studie des University College London zeigt die Zweischneidigkeit einer optimistischen Lebenshaltung auf. Die Forscher fanden nämlich heraus, dass Menschen, die mit einem positiven Blick durchs Leben, dazu neigen, negative Informationen auszublenden. Bei der Untersuchung mussten die Probanden zu 80 möglichen negativen Lebensereignissen angeben, wie wahrscheinlich sie es erachten, im Laufe ihres Lebens davon betroffen zu sein. Anschließend legten die Forscher ihnen die entsprechenden statistischen ...

Die Stiftung Denkwerk Zukunft hat ein Memorandum vorgelegt, in dem sie für einen Bewusstseinswandel weg von der Konsumkultur hin zu einer Wohlstandskultur plädiert. In dem Memorandum wird erläutert, wie das gegenwärtig noch vorherrschende Paradigma des wirtschaftlichen und materiellen Wachstums immer mehr an seine Grenzen stößt und sich seiner Grundlagen beraubt. Die Autoren legen ihren Schwerpunkt darauf, der Frage nachzugehen, wie anstelle der materiellen Ebene künftig Wohlstand eher als Frage ...

Amerikanische Forscher haben die Schattenseiten von Spitzenpositionen untersucht und bei der Beobachtung von Pavianmännchen festgestellt, dass die Alpha-Männchen deutlich mehr Stresshormone produzieren als andere hochrangige Gruppenmitglieder. Die Forscher sehen Parallelen zwischen der Affengesellschaft und den Sozialstrukturen des Menschen, denn auch hier sei der soziale Status mit Gesundheitsaspekten verknüpft. Zwar haben Alpha-Tiere durch ihre exponierte Position viele Vorteile, verschleißen ...

Das Magazin Telepolis hat in einem ausführlichen Gespräch mit dem Geographen und Sozialwissenschaftler Jason W. Moore verschiedene Krisenmechanismen des kapitalistischen Systems analysiert und kommt zu ernüchternden Erkenntnissen. Moore bringt in seiner Forschungsarbeit, die die Entwicklung des Kapitalismus über mehrere Jahrhunderte betrachtet, Aspekte wie Nahrungsmittelpreise, Energieressourcen und Produktivitätssteigerungen durch Innovationen in einen Gesamtzusammenhang und zeigt auf, dass die ...

Die Milch macht's - zumindest wenn es nach der Designerin und Biologin Anke Domaske geht. Die Gründerin des Model-Labels Madame Chi Chi hat mit Milchfasern experimentiert und stellt aus den Fasern inzwischen Trend-Mode her. Kaseinfasern werden bereits seit 1930 hergestellt, doch war die Produktion sehr ressourcenaufwändig. Um ein Kilogramm Fasern zu erhalten, mussten rund 20.000 Liter Wasser eingesetzt werden. Domaske ist es gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, bei dem lediglich zwei Liter ...

Die FAZ geht in einem Beitrag aktuellen Forschungsergebnissen zur "dunklen Seite der Macht" nach und beleuchtet, warum vor allem Führungskräfte immer wieder zu Egomanie neigen. So zeigen psychologische Experimente, dass Menschen, die in einer Gruppe eine Sonderrolle zugewiesen bekommen, fast postwendend die exponierte Position für egoistisches Verhalten nutzen. In einem anderen psychologischen Test, bei dem die Probanden mit unterschiedlichen Wörtern konfrontiert wurden (z.B. dreist, ...

Aus der Sicht betriebswirtschaftlicher Hardliner sind Kulturausgaben häufig entbehrlich, und so wird in Zeiten klammer Haushalte nur allzu oft von Städten, über denen der Pleitegeier kreist, der Rotstift beim Kulturangebot angesetzt. Ein Reflex, der möglicherweise mittel- bis langfristig der wirtschaftlichen Stärke ganzer Regionen schaden könnte, denn Regionalökonomen der University of Stirling haben herausgefunden, dass gerade die Kulturangebote es sind, die hochqualifizierte Arbeitskräfte anziehen ...

Forscher des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern haben in einer Studie herausgefunden, dass ein negatives Urteil über andere Menschen in kooperativen Settings den Egoismus erhöht. In Gemeinwohlspielen wurden die Teilnehmer vor ein Dilemma gestellt: Ihr eigenes soziales oder egoistisches Verhalten konnte Gewinn oder Verlust bringen, je nachdem, wie sich die anderen Mitspieler verhielten. Aus Perspektive der Gemeinschaft wäre ein Investment ins Kollektiv besser, auf individueller ...

Urlaub ist nicht gleich Urlaub, sagt der Burn-out-Experte Michael Sadre Chirazzi-Stark, Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie des Asklepios-Westlinikums in Hamburg. Der Mediziner rät beispielsweise dazu, die Auszeiten aus dem Joballtag gemäß der eigenen Persönlichkeit zu planen. Wer im Job sehr extrovertiert arbeite, tue gut daran, im Urlaub nicht auch noch dem Aktionismus zu frönen. Vor allem Menschen in helfenden Berufen tue es gut, sich in den Ferien einmal selbst bemuttern ...

Forscher des University College London haben herausgefunden, das Unterschiede in der politischen Einstellung sich im Gehirn nachweisen lassen. Sie untersuchten zunächst anhand der Einordnung auf einer Punkteskala die politische Orientierung von 100 Studenten. Anschließend wurden die Hirnstrukturen der Probanden mittels Kernspintomographie untersucht. Bei Studenten, die sich als rechtskonservativ bezeichnet hatten, war hier die Amygdala - und insbesondere ihr rechter Teil - deutlich größer. Dieser ...

Wer öfter mal während der Arbeitszeit eine Pause einlegt, ist im Job wesentlich effektiver und schützt sich zugleich wirksam gegen Überarbeitung. So warnt der Psychologe Johannes Wendsche von der TU Dresden in einem Beitrag der Zeit: "Wenn die Ermüdung im Tagesverlauf ansteigt, muss man sich bei der Arbeit umso mehr anstrengen" Sein Tipp: Bereits kurze Arbeitsunterbrechungen von etwa einer Minute haben einen positiven Effekt, denn die Erholungswirkung ist in den ersten Minuten am stärksten. ...

Die Optimierung kognitiver Leistungen durch die Einnahme von Medikamenten macht seit wenigen Jahren immer mal wieder Schlagzeilen. Unter dem Stichwort Neuro-Enhancement diskutieren Forscher und Ethiker seit längerem darüber, welche gesellschaftlichen Folgen sich daraus ergeben könnten. Die FAZ kritisiert nun, dass hier mit einer Phantomdebatte Marketing gemacht werde. Doch zunächst zu den wissenschaftlichen Diagnosen. "Einen ernüchternden Einwurf macht der Frankfurter Soziologe Torsten Heinemann ...

Migräne, Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfall? Die typischen Büroleiden können einem nicht nur die Arbeit, sondern das Leben verleiden. Doch es gibt Hoffnung für Menschen mit chronischen Schmerzen, denn immer mehr Studien zeigen, dass Patienten, die Meditationsmethoden wie Mindfulness-Based Stress Reduction praktizieren, weniger unter ihren Schmerzen leiden. In einem Interview mit der Zeit erklärt der Psychologe Stefan Schmidt, warum Patienten durch Meditation zu neuer Handlungsfähigkeit finden: ...

Gerade wir Deutschen gelten als die Optimierer und Perfektionisten schlechthin. Aber richten wir dabei unsere Energie auch immer auf die richtigen Ziele? Nein, meint der Umweltchemiker Prof. Michael Braungart, der kürzlich in Berlin das Cradle-to-Cradle-Festival, das noch bis März läuft, eröffnete. Der Erfinder des Konzepts "Von der Wiege zur Wiege", das sich auf die Fahnen schreibt, Rohstoffe so zu Produkten zu machen, dass sie, nachdem die Güter verschlissen sind, fast völlig verlustfrei ...

Eine neue Studie der Universität Lübeck zeigt, dass Schlafphasen es uns erleichtern, Informationen abzuspeichern und diese Fähigkeit von einer konsequenten Zielorientierung zusätzlich profitiert. In einem Test mit knapp 200 Probanden mussten diese Gedächtnisübungen machen und sich unter anderem 40 Wortpaare einprägen. Der einen Hälfte der Teilnehmer wurde gesagt, dass sie nach 10 Stunden noch einmal abgefragt würden, der anderen nicht. Beide Gruppen wurden darüber hinaus noch einmal unterteilt ...

Der Glücksforscher Richard Easterlin gehört zu den Vorreitern der Glücksforschung. Schon 1974 hatte er in einer Studie gezeigt, dass steigender Wohlstand die Menschen westlicher Gesellschaften zwar kurzfristig glücklicher macht, aber langfristig die Zufriedenheit nicht erhöhe. Damals hatten Kritiker ihm methodische Mängel seines Studiensettings vorgeworfen, doch Easterlin blieb am Ball und veröffentliche kürzlich eine neue Erhebung, die seine alten Befunde untermauert. Über einen Zeitraum von ...

Die Frankfurter Rundschau widmet einen Beitrag den positiven Wirkungen von Meditation und kommt zu dem Schluss, dass Meditation im Hinblick auf bestimmte Hirnfunktionen deutlich effektiver ist als beispielsweise konventionelles Mentaltraining. Der Beitrag bezieht sich auf verschiedene Forschungsergebnisse, die beim Kongress "Meditation & Wissenschaft 2010" in Berlin vorgestellt worden waren. Dr. Ulrich Ott vom Bender Institute of Neuroimaging beispielsweise zeigte, dass Meditation ...

Vor einer Woche fand in Berlin der Kongress "Meditation & Wissenschaft 2010" statt, den ich für die Identity Foundation, Düsseldorf, und die Oberberg Stiftung, Berlin, organisiert habe. Das besondere: In wirklich einzigartiger und umfassender Weise wurden hier die wichtigsten Ergebnisse der Grundlagenforschung in diesem Feld vorgestellt. Die renommiertesten Wissenschaftler aus Neurowissenschaft, Medizin, Psychologie, Philosophie und Religionswissenschaft entwickelten ein Gesamtbild ...

Im Interview mit der Wirtschaftswoche erklärt der Psychiatrieprofessor Joachim Bauer, warum Zugehörigkeit und Akzeptanz, mithin Altruismus, ein Grundfaktor menschlicher Evolution ist. Am Beispiel von Kleinkindern, die auf ganz natürliche Weise mit anderen kooperieren, selbst wenn sie dadurch keinen Vorteil haben, kommt Bauer zu dem Schluss: "Die Evolution hat Kooperation entstehen lassen, bevor sie sich – nach ökonomischen Maßstäben – zu lohnen begann. Die Trennung zwischen Egoismus als Profit ...

Aufmerksamer sein, besser Denken, sich seinen Gefühlen nicht so ausgeliefert fühlen - wer regelmäßig meditiert, kann leicht in den Genuss dieser Selbstoptimierung kommen. So zeigt eine Studie der Dalian University of Technology und der University of Oregon, dass Meditation schon nach kurzer Zeit im Gehirn nachweislich positive Spuren zeigt. Die Wissenschaftler trainierten StudentInnen im Integrative-Body-Mind-Training (IBMT), einer Methode, die auf Konzepten der Traditionellen Chinesischen Medizin ...

Mal wieder über den Chef gelästert oder über Kollegen getratscht? Die Psychologie gewinnt aus der Art und Weise, wie wir über andere reden, wesentliche Erkenntnisse über unsere eigene Verfassung. Ein Experiment der amerikanischen Wake Forest University zeigt: Wer schlecht über andere spricht, verfügt meist selbst über eine Vielzahl der als negativ bewerteten Eigenschaften. Wer hingegen positiv über seine Mitmenschen redet, ist meist selbst begeisterungsfähig, gutherzig, höflich, ausgeglichen und ...

Lösungen lassen sich am besten von unten nach oben entwickeln, meint die Wissenschaftlerin Elinor Ostrom, die 2009 - als erste Frau! - für ihre Forschungen zu Gemeingütern mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet worden war. Die FAZ widmet ihr ein Portrait, in dem erklärt, auf welchen Wegen sich Nachhaltigkeit am besten erreichen lässt. In zahlreichen Feldstudien und untermauert durch stichhaltiges Datenmaterial hat Ostrom bewiesen, dass Gemeingüter - also die Sorge für und Nutzung eines Gutes ...

In den letzten Monaten mehren sich die Berichte darüber, welche positiven Wirkungen von Meditation inzwischen wissenschaftlich belegt sind. Gerade die Arbeiten von WissenschaftlerInnen aus Deutschland, die beispielsweise im November auch bei dem Kongress Meditation & Wissenschaft in Berlin vorgestellt werden, haben großen Anteil an der Gewinnung dieser Erkenntnisse. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung beleuchtet ...

Eine ehrliche Wirtschaftskultur kommt dem Wohlstand zugute und fördert die Produktivität einer Volkswirtschaft, so die Erkenntnisse einer Studie der Universität Köln. Da in einem Klima von Ehrlichkeit und Vertrauen die Transaktionskosten geringer sind, weil beispielsweise der Aufwand, um wasserdichte Verträge zu schließen, nicht so hoch ausfällt und teure Rechtsstreitigkeiten eher selten sind, wird wirtschaftliches Engagement komplikationsärmer. Darüber hinaus fallen Investitionen in Forschung ...

Das Thema Hirndoping ist seit einigen Monaten schwer en vogue und immer mehr Wissenschaftler gehen der Frage nach, ob und wie sich mit Medikamenten die Leistungsfähigkeit steigern lässt. Klaus Lieb, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz, und Thomoas Metzinger, Philosoph an der gleichen Universität, untersuchen im Rahmen eines Forschungsprojektes mit Fachleuten verschiedener Disziplinen, wie es um die Optimierungsmöglichkeiten für das Gehirn bestellt ...

Der Tagesspiegel stellt in einem Beitrag neueste Forschungsergebnisse zum Thema Meditation vor. So kommt darin der Psychologe Dr. Ulrich Ott zu Wort, der am Bender Institute of Neuroimaging an der Universität Gießen die Auswirkungen von Meditation auf das Gehirn erforscht. Ott betrachtet Meditation als Geistesschulung, die es ermöglicht, den eigenen Körper besser wahrzunehmen, seine Konzentration zu schärfen und gelassener auf Empfindungen zu reagieren. Seine Studien zeigen: "Parallel zu ...

Meditation ist gut fürs Gehirn - stellt die Welt in einem Beitrag fest, der aktuelle Forschungsprojekte zum Thema vorstellt. Dass Achtsamkeitsübungen beispielsweise den Blutdruck stabilisieren können, ist bereits länger klar, doch die neuesten Erkenntnisse der Hirnforschung legen noch eins drauf. So zeigen verschiedene Studien, das Meditierer sich besser konzentrieren können und regelmäßige Praxis einer altersbedingten Ausdünnung der Hirnrinde entgegenwirkt. "Meditation ist ein physiologisches ...

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung geht in einem Interview mit der amerikanischen Professorin für Neuropsychiatrie Louann Brizendine der Frage nach, warum Frauen und Männer ein völlig unterschiedliches Verständnis von Karriere haben und Frauen deshalb kaum in Führungspositionen gelangen. "Ein wichtiger Grund findet sich in der Struktur der Arbeitswelt. Sie ist von der Funktionsweise männlicher Gehirne geprägt und spiegelt diese. Frauen, die ganz anders denken, passen dort nicht hinein. ...

Eine aktuelle Studie aus England wirft ein ganz neues Licht auf die Finanzkrise und den Umgang damit. Wissenschaftler der University of Cambridge haben die Gehirnströme von Glücksspielern gemessen und dabei festgestellt, dass auch in nur "fast erfolgreichen" Spielsituationen das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet wird. Von Menschen, die nicht spielbegeistert sind, werden knappe Misserfolge hingegen als Niederlage gewertet, so dass bei ihnen die Glückshormone nicht fließen. Für die Wissenschaftler ...

Bye, bye Mozart-Effekt. Seit die US-Psychologin in den 1990-er Jahren im Fachmagazin Nature über verbesserte Leistungen nach dem Hören von Mozart-Musik berichtete, riss der Hype um die Intelligenzsteigernde Wirkung der Kompositionen nicht mehr ab. Besseres räumliches Wahrnehmungsvermögen, ein höherer IQ - die segensreichen Wirkungen sind Legende. Wissenschaftler der Universität Wien haben nun 39 Studien mit mehr als 3.000 Testpersonen ausgewertet und kamen zu dem ernüchternden Ergebnis, dass Mozarts ...

Empathie macht das Arbeitsleben leichter, denn Führungskräfte, die sich gut in ihre Gesprächspartner hineinversetzen können, tun sich leichter damit, ihre Ziele zu erreichen, ohne gegen unerkannte Widerstände anrennen zu müssen. Forscher der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und des Babraham-Instituts Cambridge haben nun in einem Experiment nachgewiesen, dass sich die Empathiefähigkeit von Männern, deren Einfühlungsvermögen hormonbedingt geringer ausgeprägt ist als das von Frauen, ...

Die wachsenden technischen Möglichkeiten haben einer neuen Branche Auftrieb verliehen - dem Neuromarketing. Da etwa 85 Prozent unserer Entscheidungen vom unbewussten Teil des Gehirns getroffen werden, ist es naheliegend, die Wünsche und Bedürfnisse von Konsumenten nicht allein durch Befragungen, die allein die rationale Ebene adressieren, zu eruieren, sondern ihnen mit Neuromethoden direkt ins Hirn zu schauen. Ein Artikel der Financial Times Deutschland stellt verschiedene Einsatzbereiche des ...

Mit seinem neuen Buch "Die empathische Zivilisation" legt der amerikanische Soziologe Jeremy Rifkin den Daumen in die Wunde von Kapitalismus und Globalisierung. Dem neoliberalistischen Egoismus-Diskurs hält er die über die Jahrhunderte immer mehr gewachsene Empathiefähigkeit des Menschen entgegen und kritisiert, dass die gegenwärtig vorherrschende Selbstbezogenheit vieler Kulturen auch an der Ausrichtung ihrer tragenden Systeme liege. "Die Ergebnisse der Hirnforschung belegen: Menschen ...

In einem Interview mit Spiegel Online erklärt der Globalisierungskritiker Michael Hardt, warum Liebe eine gute Basis für eine neue Wirtschaftsordnung bilden könnte. In seinem Buch "Common Wealth", das Alternativen zum Neoliberalismus aufzeigt und dazu anregt, den Begriff des Eigentums nicht mehr ausschließlich öffentlich oder privat zu denken, dokumentiert er Alternativen und fordert dazu auf, über Möglichkeiten neuer ökonomischer Ordnungen nachzudenken. Der Begriff der Liebe, den Hardt ...

Die Zeit geht in einem Interview mit dem Psychiater Klaus Lieb der Frage nach, welche Verführungskraft gegenwärtig von Möglichkeiten des Hirndopings ausgeht und welche Folgen diese haben kann. Lieb stellte in einer Studie mit 1.035 Schülern und 512 Studenten fest, dass rund vier Prozent der Befragten bereits einmal versucht haben, ihre Konzentration, Aufmerksamkeit oder Wachheit mit Hilfe von Medikamenten zu steigern. In den USA liegt dieser Anteil bereits bei etwa acht Prozent, eine Umfrage der ...

Die Diskussionen über Möglichkeiten des Neuroenhancements, also der Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Gehirns, sind in den letzten Monaten rasant angestiegen, seit immer mehr Studien nahe legen, dass Hirndoping zwar noch nicht zum Volkssport geworden ist, aber dennoch den Nimbus des Verbotenen verliert. Vor allem Ritalin, ein Medikament zur Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms, steht bei vielen Anwendern hoch im Kurs. Neuere Studien zeigen nun, dass die Wirkstoffe des Medikaments ...

"Trunkenheit" in der Führungsetage könnte zu einem neuen wirtschaftlichen Problem werden - und das ganz ohne Alkoholmissbrauch, denn Forscher haben herausgefunden, dass Schlafmangel beziehungsweise übermäßig langes Arbeiten zu den gleichen Folgen führen wie übermäßiger Alkoholkonsum. Die Wissenschaftler des Bostoner Brigham and Women's Hospitals untersuchten in Testreihen mit Studenten, wie sich lange Wachphasen auf die Reaktions- und Handlungsfähigkeit auswirken. 17 Stunden am ...

Die eigene Leistungsfähigkeit zu optimieren, scheint für immer mehr Menschen ein Wunsch zu sein, für den sie sogar ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Laut einer Studie der DAK hat jeder 20. Arbeitnehmer in Deutschland bereits Mittel zur Leistungssteigerung ausprobiert. Etwa 800.000 Berufstätige versucht sich gar regelmäßig mit Pillen in Bestform zu bringen. Ritalin, Modafinil oder Amphetamine - das sind die Muntermacher der Leistungsgesellschaft. Kurzfristig können manche dieser Präparate tatsächlich ...

Der Nobelpreisträger Paul Krugman kritisiert in einem Interview mit dem Handelsblatt die grundsätzliche Ausrichtung der Volkswirtschaftslehre, die sich seiner Einschätzung nach viel zu weit von den menschlichen Realitäten der Wirtschaft entfernt hat. "Moderne Wirtschaftswissenschaft muss auf einer realistischen Beschreibung menschlichen Verhaltens basieren – nicht wie bislang auf der Annahme, dass wir alle rational agieren", fordert der Kritiker der Mainstream-Ökonomie. Krugman rät dazu, ...

Geld allein macht nicht glücklich - das belegen immer mehr Studien. Andererseits kann viel Geld sogar zu mehr Sorgen führen, so Jürgen Schupp, Forscher am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Zwar sei für Reiche die Chance, noch reicher zu werden, größer geworden, doch zeigt sich, dass Personen, die das Doppelte des Durchschnitts verdienen, sich gegenwärtig sogar mehr Sorgen machen, denn die Angst vor dem Absturz wächst. "Wer oben angekommen ist, orientiert sich nicht mehr nach unten ...

Im Interview mit der Zeit warnt der Soziologe Ulrich Beck vor einer Verschärfung der gesellschaftlichen Spaltung. „Die Ungleichheit ist zuletzt radikaler geworden. ... Wer das alarmistisch findet, übersieht, dass die Legitimationskrise des jetzigen Systems weit in alle Gesellschaftsteile hineinreicht“, so Beck. Der Soziologe kritisiert eine national beschränkte Krisenpolitik und fordert zu einem grundsätzlichen Systemwandel auf: „Mit diesem alten Denken kommen wir langfristig nicht weiter. Die ...

Im Interview mit der Wirtschaftswoche fordert der Managementvordenker C.K. Prahalad ein neues Selbstverständnis der Wirtschaft, gewissermaßen einen Gesellschaftsvertrag. „Im Mittelpunkt unternehmerischen Handelns müssen die Fragen stehen: Wie kann ich das Leben der Menschen verbessern? Wie langlebig sind meine Produkte, wie stark greift ihre Produktion in die Umwelt ein? Wie viel Energie, wie viel Wasser verbrauchen wir, wie viel CO2 produzieren wir? Darauf muss ein CEO künftig Antworten finden“, ...

In einem kritischen Beitrag in der Zeit fordern Prof. Dr. Pierre Ibisch von der Fachhochschule Eberswalde und Lars Schmidt vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik, dass die Wirtschaft ihr Primat des grenzenlosen Wachstums beenden müsse, um nicht nur die Funktionsfähigkeit des Ökosystems aufrecht zu erhalten, sondern auch einen Kollaps auf gesellschaftlicher Ebene zu vermeiden. Das von den Autoren skizzierte Krisenszenario - das permanente Wachstum der Menschheit dränge funktionsfähige Ökosysteme ...

Der Neurobiologe Gerald Hüther wirft in einem Beitrag für die Zeitung Kurskontakte einen interessanten Blick auf das Thema Sinnsuche und zeigt, wie schwierig es für das Individuum ist, zwischen gesellschaftlich notwendigen Anpassungsleistungen und Selbstentfaltung zu pendeln. "Die Suche nach Sinn ist also kein nutzloses oder esoterisches Unterfangen, sondern eine sich aus der Arbeitsweise und der Strukturierung des menschlichen Gehirns zwangsläufig ergebende Notwendigkeit. Die Hirnentwicklung ...

Hirn-Tuning ist ein Thema, das mit den wachsenden Erkenntnissen der Neurowissenschaften immer mehr an Bedeutung gewinnt. Studien zeigen, dass bereits rund 10 Prozent der in den USA Studierenden im Laufe ihres Studiums zu Neuro-Stimulanzien greifen, um ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern. Auch im Arbeitsleben gewinnen Pillen, die auf die eine oder andere Art kurzzeitig die Leistungsfähigkeit erhöhen, immer mehr an Bedeutung. 58 Prozent der Personen, die zu solchen Mitteln greifen, wollen damit ...

Typentests haben im Personalwesen Hochkonjunktur. Sie versprechen Sicherheit bei der Musterung neuer Bewerber und gaukeln vor, dass jeder Mensch sich in eine Schublade stecken lässt. Wissenschaftlich haltbar sind sie hingegen selten. Experten sprechen von "Augenscheinvalidität". "Man kreuzt an, dass man impulsiv ist, bekommt als Ergebnis, dass man zur Impulsivität neigt, und ist beeindruckt von der Treffgenauigkeit", so die Financial Times Deutschland. Berater halten viele ...

Das Magazin Bild der Wissenschaft geht in einem Beitrag der Frage nach, wie Kreativität entsteht, und hat dabei einen Blick auf die verschiedenen Einflussbereiche geworfen, die guten Ideen förderlich sind. Dabei zeigt sich: Es braucht eine ganze Reihe von Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit Geistesblitze entstehen und vor allem ihr Veränderungspotenzial entfalten. Die wichtigsten Erkenntnisse: Ein langsamer Rhythmus des Gehirns, die so genannten Alphawellen, ist hilfreich, aber nicht hinreichend. ...

Neue Erkenntnisse aus der Placebo-Forschung könnten gesellschaftliche Entwicklungen in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen. Vor kurzem widmete die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung eine ganze Seite den negativen Auswirkungen des Placebo-Effekts. Der Glaube an die Wirksamkeit eines Placebos kann Berge versetzen, das ist bekannt. Doch umgekehrt funktioniert das genau so. So werteten Forscher 143 Studien mit fast 13.000 Patienten aus und stellten fest, dass Scheinmedikamente nicht nur ...

Die Glücksforschung mehrt schon seit Jahren den Zweifel daran, dass materieller Wohlstand allein ein Garant für menschliches Glück ist. Parallel zu diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen wächst die Kritik an Messgrößen wie dem Bruttoinlandsprodukt, die sich alleine auf Wachstumsparameter der Wirtschaft konzentrieren, aber andere Perspektiven menschlicher Entwicklung vernachlässigen. Solange materielle Güter verbraucht und damit Geld bewegt wird, ist das gut fürs BIP - was zu dem großen inneren ...

Der amerikanische Kommunitarist deutscher Herkunft Amitai Etzioni, dem für sein Lebenswerk im Dezember der von der Identity Foundation, Düsseldorf, ausgelobte Meister Eckhart Preis verliehen wird, beschreibt in einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung ein interessantes Dilemma der gegenwärtigen Wirtschaft und einen nicht minder spannenden Ausweg. Laut Etzioni liegt eines der Urprobleme des Wirtschaftssystem, das mithin auch zur gegenwärtigen Krise geführt haben dürfte, darin, dass ...

Wer schon einmal das Gewusel eines Ameisenhaufens beobachtet hat, wird leicht ehrfürchtig. Tausende kleiner Tierchen flitzen durcheinander, erbauen umfassende Strukturen und errichten so ganze Staatswesen. Was die Managementtheoretischer seit Jahrzehnten beschäftigt, scheint den Ameisenvölkern ganz automatisch zu gelingen: Ihre Ressourcen so effizient wie möglich einzusetzen. Ihr Geheimnis: Verständigung und Kooperation - zwei Fähigkeiten, die den meisten Menschen als natürliche Verhaltensweisen ...

In der Rubrik "Der Sonntagsökonom" wirft die FAZ einen Blick auf die Wirkungsweise von Boni- mit verblüffenden Ergebnissen, denn es zeigt sich, dass monetäre Anreize gerade bei eher geistigen Arbeitsaufgaben zu einer Verschlechterung von Leistungen führen können. Amerikanische Forscher hatten in einem Versuch mit amerikanischen Studenten für geistige und körperliche Tätigkeiten jeweils finanzielle Belohnungen in unterschiedlicher Höhe in Aussicht gestellt. Verrichteten die Studenten ...

Positiver Stress kann Berge versetzen, doch ist das vielen deutschen Arbeitnehmern kaum bewusst. "Stress sorgt dafür, dass wir uns entwickeln. Er ist der Weg zur Selbstverwirklichung", sagt etwa Peter Heilmeyer, Leiter der Reha-Klinik Überruh in Isny bei Ravensburg gegenüber dem Manager Magazin. Damit Stress zum positiven Antriebsfaktor wird und nicht in Verschleiß mündet, sei es wichtig, eine Balance zwischen Belastung und Regeneration zu finden, so der Experte. Ist man richtig gefordert, ...

Die taz spricht in meinem Interview mit dem ehemaligen Banker Edgar Most über Perspektiven eines reformierten Kapitalismus. Most war zu DDR-Zeiten Vizepräsident der DDR-Staatsbank und nach der Wende Chef der Deutschen Bank in Berlin. Der erfahrene Banker plädiert für einen dritten Weg zwischen Staatssozialismus und Marktkapitalismus. Most sieht eine grundlegende Verantwortung des Staates für das Funktionieren der Wirtschaft, warnt jedoch vor Überregulierung. "Man muss den Kapitalismus revolutionieren", ...

Sozialer Druck kann Verhalten positiv beeinflussen - und sich ins Gegenteil verkehren, wenn man übertreibt. Jeden Tag im Hotelzimmer neue Handtücher - das kann pro Zimmer bis zu 1,50 Dollar kosten. Der Organisationspsychologe Noah Goldstein untersuchte, wie man Gäste am besten dazu bewegt, die Handtücher einfach mehrmals zu benutzen. Hinweisschilder, die erklären, dass die Mehrzahl der Gäste nicht täglich neue Handtücher in Anspruch nimmt, führten dazu, dass sich 26 Prozent mehr Gäste an den üblichen ...

Die Wirtschaftswoche berichtet in einem Beitrag über verschiedene Studien, die der Frage nachgehen, inwiefern Erfolg, Intelligenz und ähnliche Faktoren genetisch verankert sind. So kommt eine britische Studie zu dem Ergebnis, dass Unternehmergeist genetisch bedingt sein könnte, da bei eineiigen Zwillingen signifikant öfter beide Zwillinge Unternehmer wurden als bei Geschwistern mit unterschiedlichen Genen. Soziologen wiederum fanden heraus, dass auch die Erziehung maßgeblich die spätere Selbstwirksamkeit ...

Wahrhaftigkeit, Ethik und Moral - gerade in der gegenwärtigen Krisenanalyse werden diese Tugenden besonders beschworen. Und doch sind sie eher eine Ausnahmeerscheinung. Die Wirtschaftswoche widmet sich in einem Artikel dem Massenphänomen der Lüge und stellt fest: Selbst in einer nur zehnminütigen Konversation belügen sich 60 Prozent aller Gesprächspartner bis zu drei Mal - meist durch beiläufige Flunkerien, derer sie sich gar nicht bewusst sind, die aber beinahe ein Drittel aller Lügen ausmachen. ...

Die Frage, wie Unternehmen ihr Humankapital messen können, beschäftigt die Personalexperten seit geraumer Zeit. Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wurde nun im Rahmen des Forschungsprojekts "Sicherung der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen durch Verbesserung qualitativer humanressourcenorientierter Kriterien" ein so genannter Human Potenzial Index entwickelt, der verschiedene für das Mitarbeiterpotenzial entscheidende Dimensionen systematisch erfasst. ...

Lohas, die Lifestyles of Health and Sustainability, sind in aller Munde. Doch scheint das Trendgeflüster auch zu einer Trendmüdigkeit zu führen. Seit das Marketing hier eine neue Zielgruppe gewittert hat, überbieten sich die Marktforscher in ihren Analysen, wie viele Deutsche wohl dazu gehören. Bei AC Nielsen soll es ein Drittel der deutschen Bevölkerung sein, bei der GFK immerhin noch 23 Prozent, und auch AWA und Sinus Sociovision bemühen sich, das Phänomen in ihren Zielgruppenpanels darzustellen. ...

In einem Interview mit der taz spricht der Soziologe Christoph Deutschmann über den Tunnelblick, der oftmals unser Umgehen mit Geld bestimmt: "Bei vielen mittelständischen Aktionären und Spekulanten kann man beobachten, dass der finanzielle Reichtum eine Art Tunnelblick zur Folge hat: Sie sehen nur noch das Geld und die finanziellen Gewinnchancen, alle anderen sozialen Rücksichten geraten aus dem Blick. Es wird zum Beispiel vergessen, dass Weizen und Reis nicht nur Spekulationsobjekte, sondern ...

Der Neurobiologe Wolf Singer spricht in einem Interview mit der Zeit über seine persönlichen Erfahrungen beim Meditieren. "Man kann viel darüber lernen, wie das Gesamtsystem im Grundzustand arbeitet. Man erlebt, was passiert, wenn einen nichts zwingt zu reagieren, sondern wenn sich einfach entfalten kann, was in diesem System alles steckt. In diesem Default-Zustand stellt sich ein Gefühl des »In-der-Welt-Seins« ein. Diese Erfahrung entspricht mit Sicherheit getreuer der Persönlichkeit, die ...

Die aktuelle Krise der weltweiten Finanzmärkte und der öffentliche Umgang damit erwecken nur allzu leicht den Eindruck, dass wir gegenwärtig Zeugen eines außergewöhnlichen Störfalls werden. Wolfgang Streeck, Direktor am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln und Professor für Soziologie an der Universität Köln ist das anderer Meinung. In einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung stellt er fest: "Nicht die Krise ist das große Rätsel des Kapitalismus, sondern ...

Dank Diversity Management werden Unternehmen immer sensibler für die kulturellen Unterschiede innerhalb ihrer Belegschaften. So positiv dieser noch recht neue Blick auf Differenz auch sein mag, inzwischen zeigt er auch Schattenseiten, denn eine übermäßige Bezugnahme auf kulturelle Diversität verstellt leicht den Blick dafür, dass nicht alle Facetten eines Individuums durch - meist als homogen verstandene - kulturelle Konzepte geprägt sind. So lenkt die Frankfurter Allgemeine Zeitung in einem kritischen ...

In einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung erklärt Wolf Singer, einer der angesehensten Neurobiologen in Deutschland, welche positiven Wirkungen Meditation hat. Im Rahmen seiner Forschungen fand Singer heraus, dass das Meditieren die Hirnaktivitäten nicht nur während des mentalen Trainings beeinflusst, sondern dauerhaft bestimmte Hirnfunktionen verändert. "Menschen mit Meditationserfahrung weisen eine verkürzte Aufmerksamkeitslücke auf. Sie können ihre Aufmerksamkeit in viel ...

In der Stille entstehen die besten Idee. Das ist das Ergebnis einer Dissertation des Betriebswirtschaftlers Arne de Vet über Kreativität und Innovation Der ehemalige McKinsey-Berater untersuchte, welche Umstände das Kreativitätspotenzial von Gruppen besonders fördern. Eine Erkenntnis seiner Forschung: Zeitgleiches Sprechen und Denken, wie es in Sitzungen oder gemeinsamen Brainstormings erforderlich ist, setzt bei einigen Menschen die Kreativität herab - insbesondere, wenn sie für die Reaktionen ...

Die bekannte Trainerin Vera F. Birkenbihl, die seit Jahren das Themengebiet gehirngerechtes Arbeiten erforscht, beleuchtet in einem Artikel für die Frankfurter Allgemeine Zeitung die Frage, wie der Mensch am besten lernt. Beim Erlernen von neuen Tätigkeiten spielen die so genannten Spiegelneuronen eine herausragende Rolle. Sie sind aktiv, wenn der Mensch beobachtet, wie seine Mitmenschen emotional agieren oder reagieren. Das Tückische: Die durch Beobachtung erworbenen "Kenntnisse" treten ...

Über eine interessante Forschungsarbeit zwischen Neurologie und Börsenhandel berichtet die Frankfurter Allgemein Zeitung. John Coates, Wissenschaftler in Cambridge und ehemaliger Leiter des Handelssaals der Deutschen Bank in New York untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Hormonspiegel von Börsenhändlern und ihren Kaufentscheidungen. Das Ergebnis: Je höher der Testosteron-Spiegel der Untersuchten, umso größer ist ihre Risikobereitschaft, was sich positiv auf ihre Gewinne auswirkt. Das Problem: ...

Glück kann man nicht "machen", die Lebenszusammenhänge eines Menschen und seine Möglichkeiten, diese zu gestalten, können jedoch das Glücksempfinden fördern. Der Glücksforscher Stefan Klein erklärt diese Zusammenhänge in einem Interview mit der Rheinischen Post wie folgt: "Glück hat wesentlich damit zu tun, wie stark der Zusammenhalt in einer Gesellschaft ist. Denn es kommt darauf an, wie sehr die Menschen das Gefühl haben, dass sie auf die Gestaltung ihrer Umgebung Einfluss nehmen ...

Studien zeigen immer wieder, dass Geld, wenn die Grundbedürfnisse einmal befriedigt sind, nicht wirklich glücklicher macht, wenn sich der Besitz erhöht. Eine neue kanadische Studie zeigt nun: Wer Geld für andere ausgibt, ist dabei glücklicher, als wenn er sich selbst etwas leistet. Die Forscher untersuchten im Rahmen eines Experiments die Zufriedenheit von Probanden, die eine Summe zwischen fünf und 20 Dollar erhielten. Eine Gruppe hatte die Aufgabe, mit dem Geld für andere Geschenke zu kaufen, ...

In einem Interview mit dem amerikanischen Ökonom und Nobelpreisträger James Heckman zeigt die Süddeutsche Zeitung, dass die frühe Förderung von Kindern aus sozial benachteiligten Familien enorme Auswirkungen darauf hat, wie die Geförderten später einmal im Arbeitsleben zurecht kommen. Eine amerikanische Studie belegt: Die geförderten Kinder hatten in späteren Jahren bessere Berufe, verdienten mehr Geld, landeten dafür seltener im Gefängnis und wurden seltener drogenabhängig. Die Erklärung des ...

Studien zeigen immer wieder, dass Geld, wenn die Grundbedürfnisse einmal befriedigt sind, nicht wirklich glücklicher macht, wenn sich der Besitz erhöht. Eine neue kanadische Studie zeigt nun: Wer Geld für andere ausgibt, ist dabei glücklicher, als wenn er sich selbst etwas leistet. Die Forscher untersuchten im Rahmen eines Experiments die Zufriedenheit von Probanden, die eine Summe zwischen fünf und 20 Dollar erhielten. Eine Gruppe hatte die Aufgabe, mit dem Geld für andere Geschenke zu kaufen, ...

Die zahlreichen Verfehlungen von Top-Managern, die durch die Medien geistern, erwecken bisweilen den Eindruck, als ginge es in der Wirtschaft zu wie im wilden Westen. Dass es darüber hinaus auch Leitbilder gibt, die für ein Wirtschaftsverständnis der Achtung und Authentizität stehen, wird indes leicht vergessen. Diplom-Kaufmann Daniel Klink vom Institut für Management der Humboldt-Universität Berlin hat es sich zum Ziel gesetzt, das ursprüngliche Ideal der Betriebswirtschaftslehre, das Bild des ...

Der amerikanische Historiker Darrin McMahon räumt - zumindest zum Teil - mit dem Vorurteil auf, dass Geld nicht glücklich macht. Seine Einschätzung: In den westlichen Industriestaaten mit dem größten Wohlstand sind die Menschen am Glücklichsten. McMahon führt diese Befindlichkeit allerdings nicht zwingend alleine auf die Einkommenshöhe zurück, sondern geht davon aus, dass weitere Aspekte, die sich im Zuge steigenden Wohlstands entwickeln, ebenfalls eine Rolle spielen - beispielsweise demokratische ...

Die Wochenzeitung Die Zeit zeigt in einem Bericht über den Wissenschaftler Ulrich Ott, wie regelmäßige Meditation das Gehirn beeinflusst und dadurch dessen Architektur verändert. Der Mitarbeiter des Bender Institute of Neuroimaging an der Universität Gießen erforscht dort seit sieben Jahren die Wirkung von Meditation auf das Gehirn. Die Fokussierung des Bewusstseins beim Meditieren, die Konzentration auf den Moment ist laut der Zeit "Bodybuilding fürs Gehirn", denn auf diese Weise entstehen ...

Der Beitrag ist zwar fast einen Monat alt, aber ich finde ihn so interessant, dass ich heute noch einmal darauf zu sprechen kommen möchte. In ihrer Reihe "Der Sonntags-Ökonom" berichtete die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Anfang Dezember über verschiedene neurologische Experimente, die - wieder einmal - das in den Wirtschaftswissenschaften zwar immer noch verbreitete, aber auch zunehmend hinterfragte Modell des Homo oeconomicus in Frage stellen. Dieses Modell geht von einem rationalen ...

Die Neurowissenschaften stehen gegenwärtig bei Marketing-Fachleuten hoch im Kurs, verspricht der Blick auf die Funktionsweise des Gehirns doch, Kunden noch besser "verstehen" und damit noch gezielter ansprechen, um nicht zu sagen manipulieren zu können. "Der Schlüssel für den Markenerfolg ist das Image, also das Vorstellungsbild des Verbrauchers", so Prof. Dr. Christoph Burmann und Klaus W. Bielefeld in einem Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Tatsache, dass ...

Das Handelsblatt berichtete in der vergangenen Woche über die Verleihung des Meister Eckhart Preises 2007, der von der Identity Foundation, Düsseldorf, vergeben wird, an den indischen Nobelpreisträger Amartya Sen und stellte dabei dessen Bemühungen in den Vordergrund, Märkte und Moral zu verbinden. Sen ist kein Kritiker der Globalisierung, sondern versucht mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten, den Blick für bestehende Ungleichgewichte zu schärfen und Möglichkeiten ihrer Überwindung aufzuzeigen. ...

Gestern wurde in Köln der weltweit anerkannte Ökonom Amartya Sen mit dem Meister Eckhart Preis 2007 ausgezeichnet. Der Preis wird von der Düsseldorfer Identity Foundation vergeben und gehört mit einer Dotierung von 50.000 Euro zu den angesehensten Wissenschaftspreisen in Deutschland. In ihrer Begründung rühmte die Jury Amartya Sens Beitrag im internationalen Diskurs, dessen einseitige Fokussierung auf kulturelle Fragen er mit seinen Arbeiten um wichtige ökonomische, soziale und politische Aspekte ...

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung rüttelt am Mythos der protestantischen Arbeitsethik bzw. daran, dass allein die Glaubensrichtung den Ausschlag für wirtschaftlichen Erfolg gebe. Statistisch gesehen bestehen zwar durchaus Korrelationen zwischen der Religionszugehörigkeit und wirtschaftlicher Prosperität, doch geht man ein bisschen tiefer, zeigt sich schnell, dass die religiöse Perspektive nicht der Antriebsfaktor ist. So haben Wirtschaftswissenschaftler herausgefunden, dass das Humankapital ...

An den Ökonomie-Lehrstühlen tut sich einiges. In einem Beitrag über die neuen Shootingstars der Wirtschaftswissenschaften zeigt die Wirtschaftswoche, wie die jungen Nachwuchsforscher die selbstauferlegten Grenzen des Denkbaren ihres Faches sprengen und damit frischen Wind in die Forschung bringen. Spieltheoretiker Axel Ockenfels beispielsweise kratzt mit praktischen Experimenten und Simulationen am Bild des rationalen Entscheiders. Armin Falk, der einst für seine Diplomarbeit mit dem geplanten ...

In einem Interview mit der Wirtschaftswoche erklärt der Kulturwissenschaftler Nico Stehr, wie ein gestiegener Wohlstand und mehr Wissen die Märkte von heute moralischer machen. Im gegenwärtigen Trend zu dieser Moralisierung sieht Stehr keinen grundsätzlichen Wandel der Marktwirtschaft, denn deren Prinzipien würden nicht verändert und die kapitalistischen Rahmenbedingungen nicht angetastet. Neu hingegen sei, dass der Trend von den Konsumenten gesteuert werde. Steht betrachtet die Globalisierung ...

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung beleuchtet in ihrer Reihe "Erklär' mir die Welt" die Frage, warum sich Fairness lohnt. Eine wichtige Erkenntnis des Beitrags: Purer Egoismus ist vor allem deshalb eine Ausnahmeerscheinung, da Menschen sich meistens in ihren komplexen Beziehungs- und damit auch Abhängigkeitsgeflechten wahrnehmen und deshalb davon ausgehen, dass ihr eigenes faires Verhalten auch eine faire Behandlung durch andere nach sich zieht. Allerdings werden in der ...

Für die Fans der Integralen Theorie Ken Wilbers findet sich in der Integralen Bibliothek so manches Schmuckstück. Für Personal- und Organisationsentwickler dürfte beispielsweise die Diplomarbeit von Margit Geilenbrügge zur Umsetzung der Wilberschen Modelle in Organisationen von Interesse sein. Am Beispiel von Wissensgemeinschaften und Visions-Coaching wird die Praxistauglichkeit von Wilbers Ansatz illustriert.
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Der Krankenstand unter den Arbeitnehmern ist so niedrig wie nie zuvor. Nicht zuletzt die Angst um den Verlust des Arbeitsplatzes und die in vielen Betrieben ausgedünnte Personaldecke verleiten viele Angestellte dazu, sich trotz Krankheiten zur Arbeit zu schleppen. Für Unternehmen ist dies nicht unbedingt ein Grund zu Freude, denn die verborgenen Kosten dieser Entwicklung sind oft höher als bisher weithin angenommen. Prof. Dr. Bernhard Badura von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität ...

Die Always-On-Mentalität vieler Führungskräfte mit 24/7-Verfügbarkeit lässt kaum Zeit für ausreichend Schlaf, doch wer permanent "online" ist, leidet nicht nur gesundheitlich. So berichtet die Wirtschaftswoche in einem Artikel, dass der Schlafmangel, der längst nicht mehr nur ein Phänomen des oberen Managements ist, die Weltwirtschaft jährlich mehrere Hundert Milliarden Dollar kostet. Der Grund: Mitarbeiter und Führungskräfte, die sich keine ausreichenden Ruhezeiten gönnen, sind unkonzentrierter, ...

In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erläutern die Wissenschaftler Robert Barro und Rachel McCleary, unter welchen Voraussetzungen der Glaube an Gott wirtschaftliche Aktivitäten fördern kann. Die Erkenntnis der Wissenschaftler: Der Glaube an ein Leben nach dem Tod und an die Erlösung setzt Anreize für ein Verhalten, "um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, nach dem Tod in den Himmel zu kommen. Dieses Verhalten mag einen positiven Einfluss auf die Produktivität ...

Wie intelligent ist der herkömmliche Intelligenzquotient, der vor allem mathematische, räumliche und sprachliche Fähigkeiten misst? Nicht sonderlich, so das Ergebnis eines Berichts der Wirtschaftswoche, der den aktuellen Stand der multiplen Intelligenztheorie darstellt. Die drei Intelligenzbereiche eigenen sich nach Ansicht vieler Forscher kaum, um die tatsächliche Leistungsfähigkeit von Menschen vorherzusagen, da sie wichtige Qualitäten außer acht lassen. Im Zuge der seit Jahren schwelenden IQ-Diskussion ...

Die Zeitschrift Humanwirtschaft ist eine wahre Fundgrube für alle, die über alternative Wirtschaftssysteme nachdenken. Das Magazin macht sich stark über die veränderte Geldpolitik und geht davon aus, das die Mechanismen von Zins und Zinseszins einer humanen Wirtschaft entgegen stehen. Auf der Webseite des Magazins stehen zahlreiche Fachartikel älterer Ausgaben von Experten zum kostenlosen Download bereit. In der aktuellen Ausgabe findet sich beispielsweise ein interessanter Beitrag von Prof. Dr. ...

Im Rahmen des Advance Projects, einer europäischen Kooperation, an der unter anderem scoris Sustainable Investment Research International, Hannover und das Berliner Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung beteiligt waren, hat erstmals die Umwelteffizienz von 65 europäischen Unternehmen auf Basis des Sustainable-Value-Ansatzes bewertet. Dieser Ansatz wendet die Opportunitätskostenlogik erstmals auf ökologische Ressourcen an. Als Benchmark werden die EU15-Werte verwendet. Die Untersuchung ...

In der aktuellen Wellness-Beilage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 15.9.06 setzt der Zukunftsforscher Matthias Horx zu einer Erklärung des von seinem Zukunftinstitut maßgeblich geprägten Begriff der Selfness an. Dabei bezieht er sich auf die Arbeiten des Sozialökonomen Leo A. Nefiodow, der in seinem Schlüsselwerk "Der sechste Kondratieff" den Aspekt der psychosozialen Gesundheit als ausschlaggebend für die künftige wirtschaftliche Entwicklung beschreibt. Laut Horx fallen darunter: ...

Die chinesische Regierung plant die Einführung eines neuen Index, der das wirtschaftliche Glück der Chinesen messen soll, berichtet Spiegel Online. In diesem "Glücksindex" sollen nicht nur Aspekte wie das Einkommen einfließen, sondern auch Lebensumstände, die Zufriedenheit mit dem eigenen Beschäftigungsverhältnis, staatliche Fürsorge und die Qualität der natürlichen Umwelt. Weitere Punkte, die erfasst werde sollen, sind Faktoren wie Innovation und soziale Harmonie.
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Die Nachrichtenplattform csr-news.net hat ein neues Online-Portal für die Recherche zu CSR-Themen eingerichtet. Die Datenbank, die als Beta-Version vorliegt, umfasst bereits rund 5.000 Einträge zu Publikationen rund um die Themen Unternehmensethik und Corporate Social Responsibility. Erfasst sind Monographien, Sammelbände sowie derzeit rund 3.500 Einträge zu Zeitschriftenveröffentlichungen aus Publikationen wie Business Ethics Quarterly (BEQ), Business Ethics: A European Review (BEER), Business ...

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung investiert sechs Millionen Euro in eine neue Förderinitiative mit dem Titel "Vom Wissen zum Handeln - Wege zum nachhaltigen Konsum". Die neue Förderinitiative ist Teil des Schwerpunktes Sozial-ökologische Forschung im Rahmenprogramm "Forschung für die Nachhaltigkeit" des Ministeriums und soll Wissenschaft und Praxis miteinander verknüpfen. Ziel ist es, Verbrauchergemeinschaften, Bildungseinrichtungen, Medien, produzierende Unternehmen ...

Während in den Jahren 1991 bis 2004 die Zahl der Krankschreibungstage in Unternehmen auf sagenhafte 47 Prozent gesunken ist (Quelle: BKK-Gesundheitsreport 2005), zeigt sich parallel dazu ein neues, beunruhigendes und für die Betroffenen existenzielles Phänomen: Im gleichen Zeitraum stiegen die Fehltage aufgrund psychischer Störungen nämlich um 28 Prozent und lagen 2004 bei 119 Tagen/100 Versicherte. Besonders betroffen sind Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten (175 Krankschreibungstage/100 ...

In einer aktuellen Studie der European Business School (ebs) in Oestrich-Winkel gaben 80 Prozent der befragten Unternehmen an, kein Innovationsmanagement zu betreiben. Die Business School will mit dem Best Paper Award Innovation Management dieses wichtige Thema vorantreiben und Firmen dazu animieren, Wettbewerbs- und Ertragsvorteile nicht zu verschenken. Mitte Juli wurden die Forschungsprojekte von sechs Wissenschaftlern zum Thema Innovationsmanagement ausgezeichnet. Die Arbeiten beleuchten die ...

Der Trendforscher Matthias Horx rät in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Unternehmen, sich schon einmal auf den Abschied vom Konsumzeitalter einzustellen. Laut Horx sollten Firmen die Wertschöpfungskette neu durchdenken und nicht über Produkte, sondern über integrierte Dienstleistungen auf Kundenfang gehen. Als Beispiel, wie ein solcher "Deep Support", der sich auf dem Radar der Zukunftsforscher bereits als Trend zeigt, aussehen könnte, nennt er unter anderem den ...

Innovationen sind für Unternehmen der beste Motor, um konkurrenzfähig zu sein. Doch wie können Firmen die Kreativität ihrer Mitarbeiter anzapfen, ohne sich in unkoordinierten Brainstormings zu verlieren? Das an der Universität Magdeburg entstandene "Idea Engineering" verspricht ein strukturiertes Setting, mit dem sich in kürzester Zeit neue Ansätze entwickeln lassen. Sein Vorteil: Im Zuge klar definierter Prozesse werden die kreativen Energien so gelenkt, dass am Ende praktikable Lösungen ...

Das Institut für angewandtes Wissen (iaw-Köln) betrachtet das Spannungsfeld von werteorientierter Unternehmensführung und Erfolgserwartung. In den Augen der Forscher befinden sich Manager hier in einem permanenten Spannungsfeld, denn: "Vor allen geschriebenen Leitlinien kommen im Ernstfall die Kennzahlen." Das vom iaw vorgeschlagene Prinzip des "Wertvollen Erfolgs" versucht, diesen Gegensatz von Realität und Idealismus zu überwinden. Eine Werte-Erfolgs-Balance soll es erleichtern, ...

"Der Dax wird langfristig unter 2000 Punkte fallen", orakelte kürzlich Analyst Heribert Müller in der FAZ. Auf Basis der Elliott-Wellen-Theorie, mit Fibonacci und Goldenem Schnitt, rechnet Müller vor, dass die Talfahrt bis etwa 2018 anhalten werde. Immer schneller, immer tiefer, möchte man meinen, fällt der Dax. Frisst die Globalisierung ihre eigenen Kinder? Die technische Analyse betrachtet Wellen, Wendemarken und Tiefpunkte und weniger das tatsächliche Geschehen. Anders der Währungsspezialist ...

Das so genannte Top-Runner-Programm, das vom Bundestag im vergangenen Jahr mit einem Beschluss für Deutschland adaptiert wurde, formuliert im besten Sinne eine sportliche Herausforderung für Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe. Sein Ziel: eine hundertprozentige Marktdurchdringung mit der jeweils energieeffizientesten Technologie zu erreichen. Grundgedanke des Programms ist es, Produktinnovationen für den Massenmarkt zu fördern, die nicht nur technologisch fortschrittlich sind, sondern dabei ...

Das Volumen nachhaltiger Investments ist im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) im ersten Quartal 2006 auf knapp 13 Milliarden Euro gestiegen, berichtet oekom research in seinem aktuellen Newsletter und bezieht sich dabei auf eine Studie des Sustainable Business Institute der privaten Universität Oestrich-Winkel. Die Anzahl der registrierten Publikumsfonds stieg laut der Untersuchung inzwischen auf 123. 8,2 Milliarden Euro sind dabei derzeit in Aktienfonds investiert, 2,2 ...

Die Private Universität Witten-Herdecke ist dabei, an der Wirtschaftsfakultät ein Institut für Corporate Governance aufzubauen. Das Institut will zentrale Aspekte einer effizienten Überwachung und Kontrolle von Unternehmen untersuchen und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Fragen der Wirtschafts- und Unternehmensethik vorantreiben. Geplant ist, im Rahmen eines "Lateral Think Tanks" einen Erfahrungs- und Ideenaustausch anzustoßen.
Institut ...

Die Financial Times Deutschland berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe über die wachsenden Aktivitäten an deutschen Hochschulen bezüglich der aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema Corporate Social Responsibility. CSR ist zwar immer noch ein fast schon exotisches Nischenfach, doch zahlreiche engagierte Professoren und Studenten sind dabei, dies zu ändern. Eines ihrer wichtigsten Argumente: Ernsthaft beachtete ...

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