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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Wie das Digitale unser Denken begrenzt

Wir Menschen sind komplexe Wesen, doch wenn wir digital unterwegs sind, treffen wir auf eher verkümmerte Möglichkeitsräume, denn all die Grauzonen und Zwischenbereiche, mit denen wir es alltäglich zu tun haben, lassen sich in der Logik der Nullen und Einsen nur schwer oder gar nicht fassen. Deshalb kreiert das Digitale häufig Schwarz-Weiß-Welten von Entweder-Oder und jeder Klick, den wir machen, suggeriert eine Beherrschbarkeit, die eher Illusion ist. "Der Siegeszug der digitalen Anwendungen in unserem Alltag lässt uns denken, dass etwas, was wir uns wünschen, Realität werden kann: Eindeutigkeit, Ambivalenzfreiheit, Klarheit, Kontrollierbarkeit. Das menschliche Maß aber liegt im Dazwischen, im Zufälligen und Unvorhersehbaren", erklärt der Psychoanalytiker Volker Münch in Psychologie heue. Er warnt davor, sich von den Erleichterungen, die uns viele technische Möglichkeiten verschaffen, zu sehr beeindrucken zu lassen: "Die schiere Datenmenge, die verarbeitet wird, imponiert, wir freuen uns über das, was wir hervorgebracht haben. Und genau da liegt die Gefahr der Hybris: Denn hervorgebracht haben wir nicht die Welt, die es gibt, sondern eine, die wir als Kopie in die Rechner einspeisen; die Digitalisierung kann die „alte Realität“, unser menschliches Hin- und Hergerissensein, unsere mangelnde Perfektion nie abschaffen. Alles andere ist eine Illusion. Doch Maschinen könnten uns vergessen lassen, was unsere Stärke ist: Mitfühlen, Widersprüche interessant finden, Zuhören und Lachen."
Volker Münch stört: „Unser Denken wird digital“, Psychologie heute 14.6.21

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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