Seit einigen Wochen flammt die öffentliche Diskussion darüber auf, ob eine Reduzierung der Arbeitszeit womöglich produktiver macht und nebenbei Beschäftigte auch zufriedener sein lässt. Beispiele aus Unternehmen liefern immer wieder Futter für diese Annahme. Toyota in Göteborg beispielsweise erzielte trotz einer Verkürzung der täglichen Arbeitszeit auf sechs Stunden höhere Umsätze. Ein amerikanischer Surfbrett-Hersteller ging sogar auf fünf Stunden runter und erhöhte dabei die Umsätze um 40 Prozent. "Smarte Arbeitnehmer arbeiten weniger, dafür konzentrierter und selektiver", so Morten Hansen, der an der University Berkeley lehrt. Eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) legt nahe, dass zu viel Arbeit (oder auch zu lange Anwesenheit am Arbeitsplatz" eher kontraproduktiv ist. Darin heißt es: "Psychisch und physisch gesund bleibt der Mensch vor allem dann, wenn er grundsätzlich mit seinem Leben zufrieden ist. Wer den Eindruck hat, dass sich alles der Arbeit unterordnen muss, wird auf Dauer unzufrieden, unproduktiv und letztendlich krank." Und: "Eine Arbeit gilt heute als erstrebenswert, wenn sie sich mit dem übrigen Leben und den eigenen Werten vereinbaren lässt." Man darf gespannt sein, wann der breiten Diskussion entsprechende Veränderungen in mehr Unternehmen folgen.
Sechs Stunden pro Tag reichen völlig aus, spiegel.de 15.11.18
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