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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Wenig Sinn für Risiken

Mögliche Risiken für unser Leben angemessen zu bewerten, fällt den meisten Menschen schwer. Gerade in der Pandemie zeigt sich, wie groß die Spannweite zwischen Ignoranz und übertriebener Panik leicht werden kann. Das liegt wohl auch daran, dass Risiken bei uns vor allem emotional ankommen, als gefühlte Bedrohung. Doch Angst (oder ihre Abwesenheit) sagt wenig über die tatsächliche Gefahrenlage. "Vielen Menschen mangelt es leider an Risikokompetenz, weil unsere Bildungspolitik das nicht vorsieht", äußert der Risikoforscher Gerd Gigerenzer etwa in einem Interview mit der Zeit. Am Beispiel der Ängste, die sich inzwischen rund um den Impfstoff von AstraZeneca entwickelt haben, illustriert er, wie schwer es fällt, Risiken angemessen einzuschätzen: "Das Risiko von drei Todesfällen pro einer Million Impfungen mit AstraZeneca entspricht etwa dem Risiko, innerhalb eines Jahres durch einen abgelenkten Autofahrer ums Leben zu kommen." Die Impfung vor Augen, rückt das Risiko sehr nahe. Wenn's ums Autofahren geht, belassen wir es bei unserer Wahrnehmung möglicher Gefahren wahrscheinlich eher im Diffusen, wohl auch, weil es uns schier verrückt machen würde, in jedem Auto eine potentielle Gefahr für unser Leben zu sehen. Der Rat des Risikoforschers: "Es ist wichtig, dass wir Menschen selbst anfangen nachzudenken und mit Unsicherheit leben lernen." Das deutet auf die Entwicklung einer inneren Haltung, die nicht panisch wird, sondern nach nüchternem Abwägen fragt. Die aber auch emotionale Stabilität entwickelt, denn wie der Schriftsteller Erich Kästner schon so schön sagte: "Leben ist immer lebensgefährlich."
"Wir Menschen müssen lernen, mit Unsicherheit zu leben", zeit.de 25.4.21

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