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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Was die Pandemie uns zeigt

Der Zukunftsforscher Matthias Horx zeigt in einem Artikel zum "Corona-Effekt", was wir zur Zeit aus der Pandemie lernen (selbst wenn uns das vielleicht gerade jetzt noch nicht so wirklich bewusst ist). Die gegenwärtige Erschöpfungsphase im Aushalten all der bestehenden Beschränkungen ist in seinen Augen eine für Krisen typische Phase, die sich zwar nicht wie die Zuwendung zu neuen Lösungen anfühle, aber paradoxerweise doch darauf hinführe. "Jetzt fügen sich die einzelnen Erkenntnisse und Irrtümer langsam zu einem Wirkungs-System zusammen", so Horx. Das Aufbrechen unserer "hedonistischen Tretmühle" durch die Krise zeige uns deutlich die "Abwesenheit einer plausiblen Zukunft" in unseren bisherigen Lebensstilen. Horx ist sich, auch mit Blick auf frühere Menschheitskrisen, sicher, dass die Pandemie noch positive Wandlungen zeitigen wird. Daran ändere auch die Zuspitzung im Tonfall vieler öffentlicher Diskussionen und Demonstrationen nichts: "Epidemien bilden einen gewaltigen Echoraum für das innerlich Unerlöste, eine Bühne für hysterische Narrative aller Art. Gleichzeitig war aber zu beobachten, dass der Wahn im Verlauf der Pandemie nie zu echter Bewegungsdynamik anwuchs." Horx rät dazu, "aufzuhören, die Welt mit ihrer medialen Repräsentation zu verwechseln". Interessant finde ich seine Betrachtung im Hinblick darauf, dass Krisen uns zwar erfahrungsgemäß nicht tiefgründig verändern, aber durch die Grenzen, die sie aufzeigen, Wandel ermöglichen: "Wir stellen uns Wandel gerne als einen heroischen Akt vor, als Läuterung zu einer höheren Moral. Das ist ein gefährliches Missverständnis. Menschen ändern sich nicht, vor allem dann nicht, wenn man sie anschreit. ... Und trotzdem können sich Menschen wandeln – indem sie ihr Verhalten an veränderte Bedingungen anpassen. Wandel entsteht letztlich aus AKZEPTANZ: Wir realisieren, dass es in der alten Weise nicht mehr weitergeht. Wenn unser übergroßes neuroflexibles Hirn neue Muster entwickelt – durch Übung, Rückkopplung und ein bisschen Zwang – entstehen neue Wege des Miteinanders, des kreativen Umgangs mit Selbst und Welt. Krisen sind dabei Katalysatoren. Sie zeigen uns nicht direkt, wohin es geht. Aber deutlich, wo es nicht mehr weitergeht." Hoffen wir mal, dass wir in eine bessere Richtung abbiegen.
Der Corona-Effekt, März 2021

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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