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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Veränderung braucht Zeit und Übung

Die Financial Times Deutschland zeigt in einem ausführlichen Beitrag, wie Change Management von den Erkenntnissen der Neurowissenschaften profitieren kann. Der Artikel bezieht sich auf die Forschungsarbeiten des Psychologen und Neurowissenschaftlers Jeffrey Schwartz, des Organisationsentwicklers Pablo Gaito und des Beraters Doug Lennick. Das Trio hat herausgefunden, dass die im Business häufig beobachtete Veränderungsresistenz von Menschen und Systemen nicht zuletzt daran liegt, dass Gewohnheiten grundsätzlich schwer zu verändern sind, weil sie im Gehirn in sehr "tiefen" Bereichen abgelegt werden und dort ähnlich wie viele halbautomatische Abläufe des Alltagslebens gespeichert sind. Der Zugang zu diesen oft unbewussten Routinen wird am ehesten dann möglich, wenn es Menschen gelingt, ihre Überzeugungen und Verhaltensmuster zu erkennen und zu reflektieren. Um Veränderungen anzustoßen, müsse also die Aufmerksam der Menschen auf die gewünschten neuen Bedingungen gelenkt werden und sie brauchen Orientierung, um die dafür notwendigen Denk- und Verhaltensweisen zu entwickeln und zu etablieren. Die Forscher haben auf Basis dieser Erkenntnisse einen Stufenplan entwickelt, der das Change Management erleichtern soll. Zunächst einmal sei es wichtig, die Notwendigkeit der gewünschten Veränderung zu verdeutlichen und durch das Verhalten der Führungskräfte zu untermauern. Die Veränderungen müssten positiv besetzt sein, so dass die Betroffenen dazu konstruktive Gefühle entwickeln können. Ein Nachdenken über die positiven, zu erreichenden Ziele kann diese positiven Gefühle unterstützen. Verhaltensänderungen schließlich sollten langsam, sukzessive und mit stetigen Wiederholungen eingeführt werden, denn nur durch konstante Wiederholungen könne sich das neue Verhalten auch in den Gehirnstrukturen etablieren. Alles in allem zeigt die wissenschaftliche Betrachtung, dass der Versuch, Veränderungen - im schlimmsten Fall noch gegen den Willen der Betroffenen - sich nicht durchprügeln lassen. Sie brauchen Zeit und müssen der Konstitution des Menschen gerecht werden, nicht von hier auf jetzt all seine inneren Programme über Bord werfen zu können.Mit Neurowissenschaft Mitarbeiterverhalten ändern, FTD 1.6.11

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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