Teilzeit für alle!
Der amerikanische Soziologe Richard Sennett hat klare Vorstellungen davon, wie sich die Arbeitsmärkte der Zukunft wandeln müssen. Seine Forderungen: mehr Sozialismus, mehr Mitbestimmung, kleinere Firmen und eine Schwächung des Finanzkapitals zugunsten produktiver Arbeit. In einem Interview mit Zeit online plädiert der für seine Diagnosen zur Arbeitswelt bekannt gewordene Wissenschaftler dafür, um der Arbeitslosigkeit in den Industriestaaten konstruktiv zu begegnen, Arbeitsplätze künftig als Teilzeitstellen zu konzipieren. Der dann geringere Verdienst könne durch eine Art von Grundeinkommen ausgeglichen werden. Laut Sennett führt das gegenwärtige Arbeitssystem, bei dem viele Angestellte permanent Überstunden machen und sich durch Mehrarbeit auslaugen, während andere arbeitslos sind, irgendwann zum Kollaps: „Arbeitnehmer, die das Maximum als Norm betrachten, sind auf Dauer nicht belastbar – überdies weder loyal noch verlässlich.“
„Wir müssen die Arbeit umverteilen“, Zeit online 3.7.14