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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Self-Tracking steht bei Managern hoch im Kurs

Wissen Sie, wie viele Schritte Sie heute zurückgelegt haben oder wie viele Kalorien Sie zu sich nehmen? Ob Sie ausreichend schlafen und fit sind? Der Trend zur Selbstvermessung, der in den Vereinigten Staaten schon seit einiger Zeit tobt, scheint nun auch nach Deutschland überzuschwappen. Fitness-Armbänder, die einem zeigen, welche sportliche Leistung man vollbracht hat, Sensoren, die die Schlafqualität protokollieren und Apps, die einem sagen, dass man auf das Dessert vielleicht besser verzichten sollte - dank wachsender technischer Möglichkeiten ist die persönliche Rundum-Kontrolle inzwischen für fast jeden mit einigen technischen Gadgets realisierbar. Ein Bericht auf Spiegel online skizziert, wie immer mehr Führungskräfte in den Kampf gegen den eigenen inneren Schweinehund einsteigen - und gleichzeitig die Gelegenheit nutzen, über Onlineplattformen die eigene Leistung mit der anderer zu vergleichen. Laut Artikel fühlen sich vor allem Manager von dem Trend angezogen, da "Kontrollieren, Optimieren und Effizienzsteigern" ihrem beruflichen Selbstverständnis besonders entsprechen. Spiegel online spricht von "konsumfreudigen Ego-Modellierern" und meint spöttisch: "So wird jeder zu seinem eigenen Tamagotchi." Verfechter des Trends sehen es positiv, wenn Menschen auf diese Weise versuchen, die Autonomie über ihren Körper zurückzugewinnen. Die Beratungsgesellschaft PwC hat errechnet, dass EU-weit im Gesundheitswesen fast 100 Milliarden Euro eingespart werden könnten, wenn mehr Menschen sich dem Selbstoptimierungstrend anschließen. Allein in Deutschland sollen die jährlichen Produktionsausfälle aufgrund von Bewegungsmangel sich auf rund zehn Milliarden Euro summieren. Skeptiker indes warnen davor, dass der selbstinduzierte Leistungsdruck auch unglücklich machen könne, da man, wenn die selbstgesetzten Optimierungsziele verfehlt werden, sich zusätzlich zu den normalen Anforderungen des Lebens unter Druck setze.
"Blöd, dass der Körper keinen USB-Anschluss hat", Spiegel online 17.4.14

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Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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