Nachhaltigkeit hat Marktpotential von 25 bis 30 Prozent
Eine Metastudie der Universität Hohenheim geht davon aus, dass das Nachhaltigkeitspotential in der Textil- und Lebensmittelbranche bei 25 bis 30 Prozent liegt. Die Forscher sehen hier einen Trend, der kaum noch aufzuhalten sein werde. So kündigte beispielsweise der Bekleidungshersteller H&M an, bis 2020 sein Sortiment komplett auf nachhaltig produzierte Baumwolle umzustellen. Adidas will bis 2018 nur noch Produkte aus nachhaltig angebauter Baumwolle auf den Markt bringen. Ein Problem bei der neuen Euphorie könnte die Preissensitivität der Verbraucher sein, denn diese sind laut Studie lediglich bereit, für nachhaltige Produkte fünf bis zehn Prozent höhere Preise zu bezahlen als für konventionelle Waren. Wo Firmen aber zum Teil doppelt so hohe Preise verlangen (die aufgrund des deutlich höheren Aufwands vielfach auch gerechtfertigt sind), wird dies von vielen Konsumenten als Abzocke empfunden. Es scheint, dass am Markt noch eine Menge Aufklärungsarbeit notwendig ist, denn da gegenwärtig vor allem bei den Schnäppchen oft eine gewisse Rücksichtslosigkeit gegenüber Mensch und Natur die niedrigen Preise ermöglicht, müsste den Kunden erst einmal transparent gemacht werden, was wirkliche Nachhaltigkeit tatsächlich kostet.
Öko ja, aber ehrlich, Frankfurter Rundschau 17.5.11