In Zeiten einer "Work hard, play hard"-Kultur betrachten viele Menschen, vor allem im Business-Leben, Schlaf leicht als Zeitverschwendung. Wer weniger schläft, hat mehr Zeit zum Arbeiten, könnte man meinen. Das ist jedoch ein Trugschluss, denn permanente Übermüdung untergräbt die eigene Leistungsfähigkeit und zudem das Wohlbefinden mehr, als viele glauben. Die Wirtschaftswoche zeigt in einem umfassenden Beitrag, dass immer mehr High Performer erkennen, dass es ausreichender Schlaf ist, der ihnen Höchstleistungen ermöglicht. "Im Zeitalter der Achtsamkeit gewinnt die gesunde Nachtruhe eine neue, fast existenzielle Bedeutung. Auch weil sich die Wissenschaft längst einig ist: Wenig schlafen ist kein Grund für falschen Stolz – sondern Grund zur Sorge", heißt es in dem Artikel. Einer Forsa-Umfrage zufolge schliefen 42 Prozent der Befragten grundsätzlich schlecht. Bei 55 Prozent war der Hauptgrund dafür, dass sie zu spät ins Bett kommen und zu früh wieder aufstehen müssen. Eine Studie zu Schlafmangel in Führungskontexten zeigt, dass es unausgeschlafenen Führungskräften schwerer fällt, Konflikte im Job ruhig zu lösen. Außerdem sind die Übermüdeten weniger inspirierend für ihre Mitarbeiter, ihre Teams sind unmotivierter und die Grundstimmung in Firmen, in denen das sich Auspowern bis in die Nacht normal ist, eher feindselig. Es gibt also viele gute Gründe, das eigene Verhältnis zum Schlaf wie auch seine gesamtgesellschaftliche Bedeutung zu überdenken.
Warum Müdigkeit die Zusammenarbeit ruiniert, WiWo 9.10.17
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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