Im Interview mit dem KarriereSpiegel plädiert der Psychiater Ulrich Hegerl dafür, dass sich in der Arbeitswelt ein offenerer Umgang mit Depressionen etablieren sollte. "Depressionen gehören zu den häufigsten und am meisten unterschätzten Erkrankungen. Jeder fünfte Bundesbürger erkrankt daran mindestens einmal im Leben. Insgesamt leiden derzeit etwa vier Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression", so Hegerl. Er geht nicht davon aus, dass Depressionen in den letzten Jahren zugenommen haben, sondern eher, dass einerseits die Diagnosen besser geworden seien und andererseits depressiv Veranlagte heute durch die stark gestiegene Arbeitsbelastung früher in Schwierigkeiten gerieten. Um eine Stigmatisierung der Betroffenen zu vermeiden, gelte es, in Unternehmen die Sensibilität für die Thematik zu verbessern. "Führungskräfte können dazu beitragen, dass im Unternehmen eine Kultur vorhanden ist, in der sich kein Betroffener verstecken muss und jeder möglichst schnell professionelle Hilfe bekommt", so Hegerl.
"Depressionen werden oft geheim gehalten", KarriereSpiegel 30.3.15
© Dr. Nadja Rosmann 2024
Impressum / Datenschutz
Weitere Beiträge im Blog
- Klima-Angst und möglicher Job-Verlust
- Wohlstand lässt Jugendliche unglücklicher sein
- Stress ist Gift für Unternehmen
- Führungskräfte sind ein wesentlicher Bindungsfaktor
- Warum Nein-sagen manchen so schwer fällt
- Ein Loblied auf die Vier-Tage-Woche
- Arbeiten bis zum Umfallen war gestern
- Braucht es Goodies, um die Rückkehr ins Büro schmackhaft zu machen?
- Im Job wird von Frauen mehr erwartet
- Ist das Glück näher, als wir denken?
- Schlaf lässt sich weder erzwingen noch herbeimessen
- Power im Job fängt beim Essen an
- Schöne Alltagsmomente machen das Leben bedeutungsvoll
- Fast alle wollen einen ordentlichen Feierabend
- Viele wollen weniger arbeiten