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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Können wir konstruktiv mit schlechten Nachrichten umgehen?

Erst die Pandemie, nun der Krieg in der Ukraine - die schlechten Nachrichten reißen nicht ab und als Menschen ringen wir tagtäglich damit, wie wir mit der Informationsflut des Negativen zurechtkommen können. Verschiedene wissenschaftliche Studien zeigen: Ein Überkonsum an schlechten Nachrichten kann die Psyche erheblich beeinflussen. So können Katastrophennachrichten, wenn man sich ihnen zu häufig und zu intensiv aussetzt, durchaus Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung hervorrufen, obwohl Menschen im eigenen Leben zuvor keine traumatisierenden Erlebnisse hatten. Auch Angst und Depressionen sind Folgen zu vieler schlechter Nachrichten. Wer zwei Stunden oder mehr am Tag mit negativen Impulsen verbringt, zeigt Symptome einer Angststörung und ist oft depressiv verstimmt. Forscher und Psychologen raten deshalb dazu, den eigenen Medienkonsum bewusster zu gestalten und existenziell herausfordernde Nachrichten wohlzudosieren. Gleichzeitig ist sich die Wissenschaft aber auch bewusst, dass dies in einer Welt, in der über digitale Kanäle der Informationsstrom nie Pause macht, eine große Herausforderung ist. Ich frage mich ja, ob wir nicht gleichzeitig auch nach neuen psychischen Verarbeitungsmechanismen suchen sollten, wie wir mit dem, was ist, konstruktiver umgehen können. Und konstruktiv meint in diesem Fall nicht, wie wir zu "Lösungen" kommen, denn für viele der Katastrophen unserer Zeit gibt es diese schlicht nicht. Aber vielleicht können wir auch unsere Fähigkeit trainieren, all diese Impulse nicht zu persönlich zu nehmen und dennoch den Geschehnissen in der Welt zugewandt zu sein? Womöglich sind wir nach einer neuen Art von Frustrationstoleranz gefragt.
Süchtig nach schlechten Nachrichten, spektrum.de 30.3.2022

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Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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