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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Kann Corona uns zeigen, was Lebendigkeit ist?

Die Corona-Pandemie kommt uns vor allem in Form von Beschränkungen entgegen. Unser Alltag, so wie wir ihn bisher kannten, ist auf einmal in der bisherigen Form nicht mehr lebbar. Diese Situation erfahren wir meist vor allem als einen Verlust. Der Biologe und Philosoph Andreas Weber richtet allerdings den Blick auch darauf, was sich durch die gegenwärtige Situation vielleicht öffnen könnte - in unserer Wahrnehmung wie auch in unserer Beziehung zum Leben und seiner Lebendigkeit. "In der Corona-Pandemie begreifen wir, dass die Welt eine Allmende ist, die wir alle gemeinsam hervorbringen. Wir teilen unsere Leben miteinander. Menschen schränken ihre Kontakte ein und nehmen Entbehrungen in Kauf, um die Gemeinschaft zu schützen. Gegenseitigkeit – Fürsorge für die anderen – ist die Erfahrung, dass ich zu anderen in einer Beziehung des Teilens und des Teilhabens stehe, und dass letztlich dadurch die Gemeinschaft des Lebendigen intakt gehalten wird. Erst wenn wir verstehen, dass der Prozess, durch den wir am Leben teilhaben, also unser individueller Stoffwechsel mit der belebten Erde, eine Gemeinschaft ernährt, die wir mit anderen Wesen teilen, können wir davon loskommen, andere - menschliche und nicht-menschliche Wesen – als Objekte zu behandeln, mit denen wir allein unter der Maßgabe der Effizienz umgehen", sagt Weber. Seit unser gesellschaftliches Leben langsam wieder hochfährt, weckt das natürlich das Bedürfnis, möglichst schnell wieder zurück zu den alten Gewohnheiten zu kommen. Aber vielleicht können wir auch innehalten, tiefer spüren und wahrnehmen, was diese Gemeinschaftlichkeit, die Weber hier anspricht, für uns in Zukunft bedeuten könnte. Lebendige Beziehungen in einer lebendigen Welt können sich jenseits von Vereinnahmung oder Konsum entfalten. Sie sind eine Einladung, gelebt zu werden. Und wir fangen gerade erst an, eine Ahnung davon zu bekommen, wie wir sie gestalten könnten.
Leben stiften in pandemischen Zeiten, Heinrich Böll Stiftung 11.5.20

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Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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