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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Home Office - verbarrikadieren in der kleinen Privatwelt?

Die Corona-bedingten Zeiten im Home Office haben bei manchen Arbeitenden Begehrlichkeiten geweckt. Für sie hat das Arbeiten von zu Hause einige Entlastung gebracht. Keine zeitraubenden Wege ins Büro mehr, keine ständigen Unterbrechungen, keine nervigen Kollegen. Arbeiten daheim ist einfach wunderbar bequem. Doch es gibt auch andere Perspektiven. FAS-Autor Rainer Hank beispielsweise hält in einer Kolumne gar nichts von "Remote im Reihenhaus". Nicht, weil Chefs dann keine Kontrolle mehr haben, sondern weil er Eintönigkeit befürchtet. Für Hank ist das Sich-Verbarrikadieren in den eigenen vier Wänden ein Rückfall hinter historische Errungenschaften, denn das Arbeiten außer Haus hat ein Privatleben, wie wir es heute kennen, überhaupt erst möglich gemacht. Home Office wäre damit ein Rückfall in eine vormoderne Welt. Ich finde seine Einwände aus einem anderen Grund bedenkenswert. Zuhause mag es gemütlicher sein als im Office. Und ruhiger vielleicht auch. Doch macht das Arbeiten daheim auch die Welt als solche kleiner. Denn das "richtige" Leben ist immer auch eines mit anderen Menschen. Vielleicht sollten wir eher überlegen, statt in Büros zu sitzen, wechselnde Orte aufzusuchen. Und damit meine ich nicht hippe Coworking-Spaces oder Starbucks. Sondern Orte, an denen uns das Leben der anderen - für die wir ja nicht zuletzt arbeiten - wieder gegenwärtiger wird.
Für immer Homeoffice?, FAZ 19.10.20

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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