Geschlossene Gesellschaft in der Führungsetage
Im Job aufzusteigen, hat viel mit der Kinderstube zu tun. "Wenn Sie zu den Entscheidern von morgen gehören wollen, müssen Sie den Entscheidern von heute vermitteln, dass Sie zu ihnen passen. Am leichtesten fällt das allen, die sowieso aus dem gleichen Milieu kommen: Wer aus einem einflussreichen Elternhaus stammt, bewegt sich ganz selbstverständlich auf diesem Parkett. Deswegen gibt es so wenige Aufsteiger, etwa aus dem Arbeitermilieu oder aus Migrantenfamilien. Selbst, wenn Sie einen erstklassigen Studienabschluss haben, fehlen Ihnen oft ganz subtile Verhaltensmerkmale, die man kaum nachträglich erlernen kann, wenn man sie nicht in der Kindheit mitbekommen hat", so der Elite-Forscher Michael Hartmann. Diese subtilen Merkmal könne man zwar auch einüben oder durch eigene Erfahrungen entwickeln, doch fehle vielen Aufsteigern dann die Selbstverständlichkeit, diesen Habitus klassischer Führungsschichten auch zu leben. "Wer sich von unten in dieses Milieu arbeitet, dem fehlt die Unbefangenheit, die Lässigkeit. Aufsteiger sind oft konzentriert darauf, nicht durch Fehler aufzufallen, weil ein Fehler zeigen könnte, dass sie eigentlich nicht dazugehören", so Hartmann.
Wer Chef werden will, muss sein wie die Chefs, Karrierespiegel 8.11.16