Firmentreue wird mit geringeren Gehältern bestraft
Mitarbeiter, die ihrer Firma lange treu bleiben, bezahlen dafür in Euro und Cent, denn über die Jahre verdienen sie deutlich weniger als Job-Hopper, die alle paar Jahre den Arbeitgeber wechseln. So berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung, dass je nach Hierarchiestufe Gehaltsunterschiede von bis zu 20 Prozent an der Tagesordnung sind. Die Rechnung ist einfach: Wer alle paar Jahre die Firma wechselt, lässt sich dies mit einem Aufschlag versüßen. Dieser ist zwar in Krisenzeiten gefallen - und lag 2007 bei etwa fünf Prozent, während es 2008 nur noch 1,5 Prozent waren -, doch summier sich das über die Jahre dennoch. Für Personalberater ist klar: Jobwechsel sind immer mit einem Risiko behaftet, so dass der finanzielle Bonus für die Wechselwilligen gerechtfertigt erscheint. Andererseits: Diese Politik ist natürlich auch ein schlechtes Signal für "treue" Arbeitnehmer, denn sie werden indirekt benachteiligt, wenn sie mit ihrem Wissen dem Arbeitgeber über lange Jahre zur Verfügung stehen. Rein rechnerisch wäre es auch für die Unternehmen überlegenswert, einen "Bleibebonus" einzuführen, denn mit jedem Mitarbeiterwechsel verlieren die Firmen Know-how und Erfahrung - Faktoren, die mit teuren Personalentwicklungsmaßnahmen wieder kompensiert werden müssen.
Gleiche Position, höheres Gehalt, FAZ 7.11.09