Erste Studien zur Wirkung von Meditations-Apps
Der Markt für Meditations-Apps boomt, gerade auch in der Corona-Krise. Viele Anbieter werben dabei mit Wirkungen, die sie aus der Meditationsforschung ableiten. Doch viele dieser Studien beziehen ihre Daten aus Untersuchungen mit Menschen, die in Präsenzkursen meditieren lernen. Nun gibt es auch erste Untersuchungen, die messen, was die Nutzung von Apps wirklich bewirkt. Eine kleine Studie aus den Niederlanden maß etwa die Wirkungen einer App, die von einer Krankenkasse verbreitet wird, bei 191 Nutzern, die damit übten. Im Vergleich zu den Menschen auf einer Warteliste nach die Achtsamkeit der Übenden nach acht Wochen deutlich zu und ihre psychischen Symptome verringerten sich. Auch steigerte sich ihre Lebensqualität moderat. Die meisten Effekte hielten auch noch drei Monate später an. Eine weiterreichende Studie aus Neuseeland betrachtete die Wirkungen der Achtsamkeits-App Headspace und verglich mit einer Nutzergruppe, die eine Notiz-App genutzt hatte (sozusagen als Placebo). Die App-Nutzung dauerte zehn Tage mit jeweils 10 Minuten. Die Headspace-Nutzer*innen zeigten am Ende deutlich weniger depressive Symptome, Ängste und Stress als die Teilnehmenden der Kontrollgruppe.
Ommm! spektrum.de 15.6.20