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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Erfolg braucht auch Glück

Unsere Leistungsgesellschaft lebt von vielen Mythen. Einer davon ist, dass Erfolg hauptsächlich das Ergebnis persönlichen Einsatzes ist. Das ist nicht nur ein Trugschluss im Hinblick auf das eigene Selbstbild, es hat auch Konsequenzen für die Gesellschaft im Ganzen. In seinem neuen Buch "Ohne Glück kein Erfolg: der Zufall und der Mythos der Leistungsgesellschaft" beschreibt der amerikanische Ökonom Robert H. Frank, dass es häufig ganze Ketten eher unwahrscheinlicher Ereignisse sind, die Menschen mit ihren Anliegen erfolgreich sein lassen. Er leitet daraus ab, dass wir Leistung überschätzen und dabei den Zufall unterschätzen. Wer glaubt, durch eigene Anstrengung zum Ziel gelangt zu sein, erwartet auch von anderen diese vermeintliche Selbstverantwortung. In der Welt der Ökonomie kann das dazu führen, dass erfolgreiche, reiche Menschen ausblenden, dass sie es gerade nicht alleine geschafft haben - und sich deshalb anderen kaum verpflichtet fühlen. Dieser Rückzug auf das Selbst trägt in den Augen von Frank zu einer Verfestigung der Schieflage zwischen Arm und Reich bei und sei auch Ausdruck eines gesellschaftlichen Versagens. In einer gerechten Welt, in der der Kontext der Geburt, Zugang zu Bildung und andere Aspekte, die das individuelle Fortkommen unterstützen, die Erfolgschancen nicht förderten oder einschränkten, dürfte die eigene Leistung vielleicht für Erfolge ausschlaggebend sein. Frank deutet darauf, dass wir jedoch in einer solchen Welt nicht leben.
Wider den Zufall, HB 25.1.18

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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