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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Ein Blick hinter typische Meditations-Mythen

Nicht zuletzt die Frauenzeitschriften haben einen großen Anteil daran, dass Achtsamkeit in den vergangenen Jahren so populär geworden ist. Allzu oft wurde "ein bisschen meditieren" als das Wundermittel gehypt, wenn es darum, Stress in den Griff zu bekommen, positiver gestimmt zu sein oder einfach nur im Alltag ein bisschen gelassener. Langsam werden die Töne wieder realistischer. So hat das Magazin Brigitte kürzlich einen Beitrag gepostet, in dem Missverständnisse zu Meditation thematisiert werden. So erklärt die Redaktion, dass des ein Fehlglaube sei, beim Meditieren gehe es darum, an nichts zu denken: "Was wir beim Meditieren aber üben, ist, uns nicht mit den Gedanken zu identifizieren und uns nicht von ihnen davontragen zu lassen. Stattdessen wollen wir lernen, sie als neutrale:r Beobachter:in einfach wahrzunehmen – ohne sie zu bewerten und in das Gedankenkarussell einzusteigen." Auch warnt der Beitrag davor, mit Achtsamkeit negative Gefühle loswerden zu wollen: "In der Meditation dürfen alle Gefühle und Gedanken da sein, auch die unangenehmen. Wir nehmen sie wahr und lassen sie dann ziehen. Langfristig hat das bei den meisten Menschen durchaus zur Folge, dass sie insgesamt gelassener werden und mit den Widrigkeiten des alltäglichen Lebens entspannter umgehen können." Die Bedeutung der Langfristigkeit wird auch deutlich, wenn es darum geht, wie oft man am besten meditiert. Nur ab und zu die Stille zu suchen, mag schön sein, hat aber oft wenig dauerhafte Effekte. "Jeden Tag fünf Minuten in die Stille zu gehen ist viel effektiver, als nur einmal die Woche, dafür aber eine Stunde zu meditieren. Unser Gehirn braucht die tägliche Wiederholung, um die Achtsamkeitspraxis als Gewohnheit abzuspeichern", rät Brigitte. Man darf ruhig ein bisschen darüber meditieren, was fünf Minuten am Tag bewirken, verglichen mit all dem, was wir in den übrigen 23:55 Stunden mit unserem Leben machen. Das soll auch gar nicht nach Oberlehrerin klingen. Aber irgendwie ist es doch so: Die Art und Weise, wie wir unser Leben leben, formt einfach unsere Beziehung zum Leben. Und wenn wir die Zeit abseits vom Kissen weiter Murks machen, dann ist es eben das.3 Missverständnisse über Meditation – und wie es wirklich ist, Brigitte.de 28.10.21

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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