Die Unkaputtbarkeit der Leistungskultur
Work-Life-Balance wird auch in den Hochleistungskulturen der Arbeitswelt, beispielsweise in der Beraterbranche, immer mehr zum Thema. Selbst Unternehmensberatungen, bei denen ein zeitiger Feierabend fast so angesehen ist wie Blaumachen, bieten ihren Beschäftigten inzwischen flexible Arbeitszeitmodelle an. Genutzt werden sie allerdings selten. Eine Studie, für die 50 Berater*innen befragt wurden, wirft nun Licht auf die Gründe. Für viele High Potentials gleicht es einer Zumutung, in solche Arbeitszeitmodelle gepresst zu werden. Sie wollen lieber autonom entscheiden, wie sie ihre zeitlichen Verfügbarkeiten gestalten. Ein weiterer Punkt: die Angst vor dem "Stigma der Flexibilität". Dahinter verbirgt sich die Sorge, der eigene Wunsch, weniger zu arbeiten, könne als mangelnder Leistungswille interpretiert werden. Die Studie rät Unternehmen dazu, genauer hinzuschauen, wie sie Erfolg und Leistung definieren - und beides nicht allein an der gearbeiteten Zeit festzumachen.
Warum Berater so viel arbeiten, HBM 7/2019