Ein Trend, der in Amerika schon seit Jahren köchelt, scheint nun auch Deutschland zu erreichen. Immer mehr - meist gut verdienende Menschen - basteln an Ausstiegsszenarien aus dem Erwerbsleben. Ein Weg dorthin: den eigenen Lebensstandard minimalisieren, möglichst wenig ausgeben, viel sparen und dann schon in jungen Jahren von den Kapitalerträgen leben. Die Zeit portraitiert in einem Artikel einige dieser neuen Frugalisten. Sie kochen selbst, statt auswärts zu essen. Sie leben in kleinen Wohnungen, kaufen wenig und kümmern sich stattdessen um ihre Geldanlagen. Ihr spartanischer Lebensstil hat neben dem Sparen einiges für sich, denn sie klinken sich aus der Konsummaschinerie aus, was auch den Geist freier werden lässt. Ein revolutionäres Projekt ist dieses Aussteigertum jedoch nicht, denn qua Konstruktion landet dieser Lebensstil direkt im Herzen des Kapitalismus. Die Rechnung der neuen Spartaner geht nämlich nur auf, solange die Finanzmärkte mitspielen. Mehr zum Thema findet sich auch in der aktuellen Ausgabe von evolve - Magazin für Bewusstsein und Kultur zum Thema Geld, in der ich das Thema aufgegriffen habe.
Knausern für die Rente mit 40, zeit.de 6.9.19
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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