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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Der Allgemeinheit nutzt die Sharing Economy wenig

In einem Interview mit dem Medienprofessor Trebor Scholz geht Zeit online der Frage nach, welche Umwälzungen die Sharing Economy mit sich bringt und welche neuen sozialen Fragen sich daraus ergeben. Scholz richtet den Blick vor allem auf die Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen, da durch Dienste wie Uber oder Crowdworking-Plattformen rechtliche Grauzonen entstehen, in denen konventionelle Arbeitnehmerrechte nicht mehr greifen. Die viel propagierte Freiheit der in solchen Kontexten Arbeitenden sei nicht mehr als ein Mythos, da ein Großteil von ihnen schlicht mit Dumpinglöhnen abgespeist werde. Wenngleich die entsprechenden Anbieter immer mit ihrem Nutzen für das Gemeinwohl argumentieren, beispielsweise durch flexiblere Fahrdienste oder neue Beschäftigungsmöglichkeiten, bringt Scholz die Schattenseiten ins Spiel: "Zurzeit ist die gesamte Netz-Ökonomie zu kurzfristig angelegt. Alles geht nur um heute und morgen, niemand denkt darüber nach, was das mal für unsere Kinder oder Enkelkinder bedeutet. Ich sage: Wir müssen den gesamten Diskurs neu aufziehen und eine andere Geschichte erzählen. Die Frage, die im Zentrum stehen sollte, ist: Wie nutzen solche Plattformen der Allgemeinheit?" Ihm geht es dabei nicht um Technologie-Kritik. "Die Idee ist, die gleichen Technologien zu nutzen, die Geschäftsmodelle aber gemeinnütziger zu machen. Der Profit soll nicht für ein paar Shareholder erwirtschaftet werden, sondern für die Arbeiter – betrieben von Genossenschaften, Gewerkschaften, vielleicht sogar von Städten, also der Politik selbst. Wir bräuchten Plattformen, die allen gehören. Man müsste sich nicht auf große Investoren einlassen, die nur auf Wachstum und Profit aus sind. Die Nutzer und Arbeiter würden die Plattformen mitfinanzieren und dadurch auch Einfluss auf die Regeln der Organisationen haben. Die wichtigsten Kriterien sind dabei Eigentum, demokratische Mitbestimmung, Datentransparenz und der Beitrag zum Allgemeinwohl", schlägt Scholz vor.
"Am Ende setzt sich immer Uber durch", Zeit online 22.6.16

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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