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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Den Geist in Ordnung bringen

Achtsamkeitskurse an Hochschulen sind längst keine Seltenheit mehr. Längst werden neue Angebote auch von den Studierenden selbst initiiert. An der Hochschule für Philosophie in München etwa hat die 25-Jährige Anna Aroyan einen interkulturellen Meditationskreis gegründet. Die Armenierin hatte bereits Architektur studiert, doch während ihres anschließenden Masterstudiums merkte sie plötzlich, dass die bisherige Geradlinigkeit ihrer Ausbildung nicht mehr stimmig war. Sie wechselte zum Zweitstudium der Philosophie und entdeckte die Meditation für sich. "Jeder ist total im eigenen Tun verloren. Wir haben so viele To-dos, die wir abhaken wollen. Der Kopf ist ständig im Tun, im Denken und wenig im Seinsmodus", beschreibt sie den Hintergrund ihrer Initiative, für die sie von der Hochschule bereits mit dem DAAD-Preis für ausländische Studierende ausgezeichnet wurde. Bei den Treffen des Meditationskreises sitzen die Studierenden gemeinsam in Stille und lesen bisweilen auch inspirierende Texte. "Wenn man im Leben etwas hinbekommen möchte, muss man zuerst den eigenen Haushalt in Ordnung bringen. Damit meine ich den eigenen Geist", so Anna Aroyan. Der gemeinsame Austausch und die geteilte Erfahrung der Stille eröffnen den Mitmachenden tiefere Einblicke - in sich selbst wie auch das Leben. Für manche ist das zunächst gewöhnungsbedürftig, manche kommen nach dem ersten Treffen nicht wieder. Doch jene, die bleiben, schätzen es, dass in diesem besonderen Zusammensein Raum ist für eine Tiefe, die sich im Studienalltag eher selten zeigt.
"Wir sitzen da und schweigen", SZ 28.3.21

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