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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Das Produkt-ive-Versprechen der Achtsamkeit

Achtsamkeit als Produkt kommt immer mehr in Mode. So beschreibt Zeit online in einem Beitrag, wie vor allem in den USA immer mehr Beratungsgesellschaften entstehen, die Firmen in der Fähigkeit zur Innenschau und Selbsterkenntnis schulen. Unternehmen wie L'Oreal oder Novartis zahlen laut dem Artikel schon einmal 15.000 Dollar, damit ihre Mitarbeiter ein bisschen entstressen. "Für die relativ neue Variante der kommerziell produktiven Achtsamkeit hat sich jetzt in Rekordzeit der Begriff McMindfulness eingebürgert. Er beschreibt das Phänomen, dass Achtsamkeit heute allzu oft aus serieller Fertigung stammt und in leicht verdaulichen Portionen zum unmittelbaren Verzehr angeboten wird", so die Zeit. Und nicht nur das. Indem ein Erkenntnisprozess, der von jedem Menschen - zumindest in der Theorie - ohne Kosten jederzeit durchlaufen werden könnte, zur Ware gemacht wird, fügt er sich perfekt in die kapitalistische Logik ein: "Eine Gegenwart, die sich sogar den Abnabelungsprozess von der Konsumgesellschaft als Produkt vorstellt, befindet sich in einem perfekten Kreislauf: Jede Lösung schafft ein Problem, das die nächste Lösung überhaupt erst ermöglicht, und immer so fort. Im buddhistischen Weltbild ist dieser Kreislauf allerdings ziemlich genau das, was in der christlichen Lehre die Hölle ist." An Kritik wie dieser ist natürlich viel dran. Andererseits: Wer weiß, welche langfristigen Nebenwirkungen der Achtsamkeits-Trend noch haben wird? Vielleicht erleben wir noch so manche positive Überraschung ...
Reguliere dich selbst, Zeit online 22.9.15

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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