Ausgeschlafen arbeitet es sich besser
Nächtliche Sitzungsmarathons oder die abendliche Vorbereitung von Geschäftsterminen sind für viele Führungskräfte business as usual. Wer wenig schläft und dafür mehr arbeitet, gilt in der heutigen Zeit gerne als besonders leistungsbereit. Dieses Selbstbild der Wenigschläfer hält der Realität jedoch nur wenig stand. Die US-amerikanische Denkfabrik Rand Europe fand in ihrer Studie „Why Sleep Matters – The Economic Costs of Insufficient Sleep“ heraus, dass Schlafmangel in der deutschen Wirtschaft Kosten von bis zu 57 Milliarden Euro jährlich verursacht. Das sind 1,56 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Diese Einbußen entstehen durch die finanziellen Folgen, die aufgrund gesundheitlicher Schäden durch Schlafmangel hervorgerufen werden, wie auch durch die reduzierte Konzentrationsfähigkeit von Arbeitnehmern, die zu wenig schlafen. Wer durchschnittlich weniger als sechs Stunden pro Nacht schläft, hat ein um 13 Prozent höheres Sterblichkeitsrisiko als Menschen, die jede Nacht zwischen sechs und neun Stunden ruhen. "Wer Erholung seiner Karriere zuliebe vernachlässigt, setzt seine Gesundheit aufs Spiel. Dauerhaft leistungsfähiger wird er so mit Sicherheit nicht. Die leistungsfähigsten Menschen sind die ausgeschlafenen", so Kneginja Richter, Leiterin der Schlafambulanz im Schlafmedizinischen Zentrum des Klinikums Nürnberg und Professorin an der Technischen Hochschule Nürnberg, in der Wirtschaftswoche."Die leistungsfähigsten Menschen sind die ausgeschlafenen", WiWo 13.2.18