Der jungen Generation, die ins Berufsleben einsteigt, sagt man gerne nach, potenziellen Arbeitgebern eine hohe Anspruchshaltung entgegenzubringen. Eine Untersuchung des Personaldienstleisters Studitemps in Zusammenarbeit mit der Universität Maastricht, für die 300.000 Studierende nach ihren Vorstellungen zu ihrem künftigen Arbeitsleben befragt wurden, zeigt indes, dass eine große Mehrheit mit ihren Wünschen oder besser den Einschätzungen, was für sie möglich sein wird, sehr auf dem Boden bleibt. Wenn es ums Einkommen geht, kommt die Erhebung zu dem Schluss, dass viele Studierende sich unter Wert verkaufen. Höhere Erwartungen an das Einkommen sind laut Studie auch mit höheren Erwartungen an die eigene Zufriedenheit verbunden - sie zeigen sich vor allem beim Nachwuchs, der in Branchen wie Soft- und Hardware, Automobil, Chemie und im Bankwesen zu arbeiten gedenkt. Was die künftigen Arbeitszeiten angeht, machen sich viele keine Illusionen. 52 Prozent rechnen mit einer 40-Stunden-Woche, 12 Prozent glauben, künftig bis zu 50 Stunden zu arbeiten und 17 Prozent stellen sich bereits auf ein höheres Arbeitspensum ein. Home Office ist für die junge Generation anscheinend kaum ein Thema. Etwa drei Viertel bevorzugen einen festen Arbeitsplatz im Büro, nur jede*r Zehnte kann sich vorstellen, dauerhaft von zu Hause aus zu arbeiten.
So bescheiden sind junge Akademiker – mit Ausnahme der Juristen, FAZ 22.7.20
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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