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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Abschied von der Diktatur der Kennzahlen im Personalwesen

Es ist eine Nachricht mit Reichweite. Pierre Nanterme, CEO der Unternehmensberatung Accenture, verkündete, dass das Unternehmen sich im neuen Geschäftsjahr von der bisher praktizierten Mitarbeiterbewertung verabschieden werde. Die Vergleiche mit Kollegen hätten in der Vergangenheit enormen Aufwand verursacht, aber wenig Ertrag gebracht. Immerhin sechs Prozent der Fortune-500-Unternehmen haben sich bereits von Rankings verabschiedet. In einer Umfrage gaben 90 Prozent der Personaler an, dass die üblicherweise praktizierten Feedbackrunden ohnehin keine verwertbaren Informationen lieferten. Eine Studie aus den späten 1990er Jahren hatte sogar ergeben, dass Feedbacks vom Chefs bei jedem dritten Mitarbeiter zu einer Verschlechterung der Arbeitsleistung geführt hatten - möglicherweise, weil diese dann versuchen, die ausgesprochenen Anforderungen möglichst gut zu erfüllen, aber ihren Blick auch darauf beschränken und anderes außer Acht lassen. Direkte Leistungsvergleiche untergraben außerdem das Vertrauen innerhalb von Unternehmen, da sie Kollegen zu Konkurrenten werden lassen. Die wissenschaftlichen Studien deuten darauf hin, dass der Mitarbeiterentwicklung mehr damit gedient ist, Feedbacks am Arbeitskontext auszurichten. Chefs sollten kontinuierlich mit ihren Mitarbeitern im Gespräch sein. Manchmal braucht es wohl einfach die rein menschliche Dimension und Zahlen allenfalls als Hintergrundrauschen.
So geht gute Führung, WiWo 11.8.15

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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